Weiße Zähne durch Backpulver - funktioniert das?

Backpulver kann die Zähne kurzfristig aufhellen, ist aber auf lange Sicht kritisch zu sehen.

Weiße Zähne durch Backpulver

Einleitung

Hollywoodstars leben es vor, auf Plakaten lächeln uns immer Menschen mit strahlend weißen Zähnen entgegen und auch die Werbung verspricht mit vielen verschiedenen Mitteln ein strahlend weißes Lächeln, quasi über Nacht.

Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach der einfachsten, besten und auch günstigsten Möglichkeit, um sich die Zähne heller zu machen. Kann die Verwendung von Backpulver Abhilfe schaffen?

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Hinweis zu Vorsicht!

Backpulver ist in der Lage die Zähne aufzuhellen. Dennoch ist von der Verwendung von Backpulver zur Zahnaufhellung definitiv abzuraten! Verfärbungen können zwar kurzfristig entfernt werden, allerdings macht die aggressive, abrasive (abtragende) Wirkung des Pulvers nicht Halt vor dem Zahnschmelz. Dieser wird ebenfalls angegriffen und abgebaut. Das Zahnfleisch wird ebenfalls gereizt und kann sich entzünden bzw. zurückziehen. Der Zahn wird also geschwächt.

Probleme die bei häufiger Verwendung von Backpulver auftreten sind:

  • Erhöhte Kariesanfälligkeit
  • Gereiztes/entzündetes Zahnfleisch
  • Freiliegende Zahnhälse
  • Schwächung des Zahnschmelzes
  • Schmerzen beim Verzehr von sauren und süßen Speisen
  • Aufrauen des Zahnes und dadurch erleichtertes Haften von Zahnbelag

Funktionsweise

Das in Backpulver enthaltene Natriumhydrogencarbonat, kurz Natron, ist auch Bestandteil in vielen Zahnweiß-Zahncremes, da es einen abrasiven Charakter besitzt, um Verfärbungen usw. zu entfernen. In allen Zahnpasten sind Abrasionskörper enthalten, die als kleine Putzkörper den Zahn reinigen.

Wird nun das Backpulver mit Wasser vermengt, entsteht ein Schaum, der den Zahn von außen schleift und beginnt, die oberflächlichen Schmutzpartikel abzutragen.
Man kann es sich wie Schleifpapier vorstellen.

Alternativen

Spezielle Zahnpasten zur Zahnaufhellung sind zur Anwendung meist besser geeignet, da ihre enthaltenen Abrasionskörper weniger stark und aggressiv sind. Sie können täglich angewandt werden und entfernen oberflächliche Entfernungen in gewissem Maße, wie sie durch Rauchen, Kaffee oder auch Tee entstehen können. Aber auch diese können bei Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch zu Problemen führen. Ebenfalls enthalten einige der Zahnpasten, die weiße Zänhe versprechen, Mikrokunstoffpartikel, die die Umwelt stark belasten.

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Andere Hausmittel, wie die Anwendung von Zitronensaft oder das Putzen der Zähne mit normalem handelsüblichen Salz, sind eher nicht anzuwenden, da es ähnlich wie das Backpulver, eher dem Zahn schadet und die Körnung zu grob ist. Der schützende Zahnschmelz ist in jedem Fall zu erhalten.

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Die sichersten Methoden, wenn man sich gesund weiße Zähne wünscht, die dauerhaft ihre Farbe behalten und auch möglich wenig aggressiv für den Zahnschmelz sind, sind jene, welche man mit dem Zahnarzt seines Vertrauens zusammen bespricht und anwendet. Diese sind natürlich um einiges teurer als das genannte Hausmittel, schaden dafür aber nicht in dem Maße der Zahngesundheit.

Der Zahnarzt verwendet höher konzentrierte Aufhellungsmittel, sodass bei manchen Verfahren eine Sitzung schon ausreicht. Das Mittel wird auf die Zähne aufgetragen und aktiviert. Der dabei entstandene Sauerstoff bleicht nun die Zähne. Alternativ können auch Schienen eingesetzt werden, in die das Bleichmittel vorher gefüllt wird und die der Patient dann in den Mund nimmt. Man spricht vom Bleaching.

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Die Zusammensetzung von Backpulver

Täglich kommt Backpulver in der Küche beim Backen zum Einsatz. Es ist ein Triebmittel, das durch Kohlenstoffdioxidentwicklung (CO2) das Volumen eines Teigs vergrößern kann. Häufig sagt man dazu: „Der Kuchen geht auf.“

Backpulver ist eine Mischung aus einer Kohlenstoffdioxidquelle, meist Natriumhydrogencarbonat oder Kaliumhydrogencarbonat, und einem Säurungsmittel, oft Dinatriumdihydrogendiphosphat oder Monocalciumorthophosphat. Alternativ gibt es natürliche Backpulver, die als Säureanteil Zitronensäure, Weinsäure oder Kaliumtartrat verwenden. Zusätzliche wird ein Trennmittel beigefügt, was die Feuchtigkeit bindet und eine vorzeitige Kohlenstoffdioxidentwicklung verhindert. Mais- oder Reisstärke bzw. Weizenmehl übernehmen diese Aufgaben. Aromatisiert mit Vanille sind sie auch zu erwerben.

Stellt man einen mit Backpulver angerührten Teig in den warmen Backofen, reagiert das Natron mit der Säure, wodurch Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird. Kleine Gasbläschen lockern dabei den Teig auf. Das seit 1833 erfundene Backpulver ist mit seiner Wirkung aus jeder guten Backstube heutzutage nicht mehr wegzudenken und soll dabei auch noch gut für die Zähne sein.

Zusammenfassung

Backpulver ist keine sinnvolle bzw. empfehlenswerte Methode zur Zahnaufhellung. 

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Hausmittel für weiße Zähne und Zahnpflege finden Sie auf folgenden Seiten

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.04.2015 - Letzte Änderung: 01.12.2022