Weiße Zähne durch Zahnpasta - funktioniert das?

Weiße Zähne sind ein Sinnbild für ein schönes Äußeres, daher streben viele Menschen weiße Zähne an. Viele Hersteller von Zahnpasten versprechen eine weißmachenden Wirkung. Studien haben jedoch gezeigt, dass eine Anwendung dieser Produkt die beworbene Wirkung nicht erfüllen konnte.

Weiße Zähne durch Zahnpasta

Einleitung

Viele Menschen weisen starke Verfärbungen im Bereich der Zahnoberflächen auf, die zunehmend als unschön und störend empfunden werden. Da die Ästhetik und ein gutes Aussehen in unserer Gesellschaft tendenziell einen immer höheren Stellenwert einnimmt, wünschen sich gerade diese Menschen ein strahlendes Lächeln. Nicht bloß gesunde und kariesfreie, sondern vor allem schöne, gerade und weiße Zähne scheinen immer wichtiger zu werden.

Auf Grund verschiedener Faktoren können selbst gesunde Zähne einen gelben oder gräulichen Farbton annehmen. Bei der Entstehung von Zahnverfärbungen spielen neben der gewissen genetischen Veranlagung vor allem der Konsum von Tabakwaren, falsche Ernährung und der Beruf eine wichtige Rolle. Da eine professionelle Zahnaufhellung beim Zahnarzt mit rund 250 bis 300 Euro recht kostspielig ist, weichen immer mehr Menschen auf spezielle Bleaching- Produkte, die auch zuhause genutzt werden können, aus. Darüber hinaus wird die Verwendung von Zahnpasta für weiße Zähne bei einer Vielzahl von ihnen immer beliebter.

Wirksamkeit

Eine spezielle Zahnpasta für weiße Zähne ist in der Regel tatsächlich in der Lage den Farbton der Zähne sichtbar aufzuhellen. Dennoch darf der Nutzer selbst bei einer regelmäßigen Anwendung keine Wunder erwarten.

Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass es sich bei den Inhaltsstoffen einer Zahnpasta für weiße Zähne entweder um sogenannte Schleifpartikel (Abrasionspartikel) oder lediglich um ganz milde chemische Bleaching-Verbindungen handelt. In erster Linie beruht die aufhellende Wirkung einer solchen Zahnpasta demnach nicht auf dem bis in die Zahnsubstanz vordringenden Bleaching- Effekt, sondern vielmehr auf den Abrieb der auf der Zahnoberfläche befindlichen Schmutzpartikel und Farbstoffe. Vor allem Ablagerungen und bräunlich- schwarze Zahnbeläge, die vom häufigen Konsum von Tabakwaren, Kaffee, Tee oder Rotwein herrühren, lassen sich auf diese Weise gezielt entfernen. Die Folge sind sichtbar weißere Zähne, die jedoch nach kurzer Zeit erneut Verfärbungen aufweisen können.

Von Nutzern, die einen einwandfreien Zahnstatus ohne kariöse Defekte und Zahnschmelzläsionen, mit intaktem Zahnfleisch aufweisen, kann eine Zahnpasta für weiße Zähne vollkommen bedenkenlos angewendet werden. Patienten, die jedoch an umfangreichen Läsionen im Bereich des Zahnschmelz, einer Zahnfleischentzündung oder sogar einem Rückgang des Zahnfleischs leiden, sollten bei der Benutzung von Zahnpasta für weiße Zähne jedoch vorsichtig sein.

Risiken

Die Schleifpartikel in den handelsüblichen Produkten sind zwar sehr fein und aus diesem Grund wenig schädlich, dennoch können negative Einflüsse auf den Zahnschmelz und vor allem auf erkranktes Zahnfleisch nicht ausgeschlossen werden.
Beim Kauf einer Zahnpasta für weiße Zähne sollte deshalb auf den sogenannten RDA-Wert geachtet werden. Je höher dieser Wert ausfällt desto abtragender und schädlicher kann sich die Anwendung der Zahnpasta auf die Zahn- und Zahnfleischoberfläche auswirken. Ein RDA-Wert im Bereich von 30 bis 70 kann als weitestgehend unbedenklich angesehen werden.

Neben den in der Zahnpasta für weiße Zähne enthaltenen Schleifpartikeln spielen jedoch auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Frage ob und inwiefern die Zahngesundheit durch deren Nutzung negativ beeinflusst wird. Im Allgemeinen sollte die Anwendung nie direkt im Anschluss an das Verspeisen oder Trinken säurehaltiger Lebensmittel oder Getränke erfolgen. Auch die Dauer und die Intensität des Zähneputzens mit einer speziellen Zahnpasta für weiße Zähne hat einen enormen Einfluss auf deren abtragende (abrasive) Wirkung. Darüber hinaus sollte vom Verwender auf eine möglichst Zahn- und Zahnfleisch schonende Putztechnik geachtet werden.
Bereits durch die Wahl einer ungeeigneten Zahnbürste und/ oder eine aggressive Putztechnik können die Zähne stark in Mitleidenschaft gezogen und nachhaltig geschädigt werden. Die zusätzliche Anwendung einer Zahnpasta für weiße Zähne verschlimmert diese Problematik. Zur Sicherheit sollte die Wahl einer geeigneten Zahnbürste aus diesem Grund auf ein Produkt mit mittlerer Borstenstärke fallen. Zudem ist darauf zu achten, dass das Putzen der Zähne mit geringem Druck und besonders umsichtig durchgeführt wird.

Welche Zahnpasten für weiße Zähne gibt es?

Sowohl im Drogeriemarkt, als auch im Internet lassen sich sehr viele verschiedene Zahnpasten zum Aufhellen der Zähne finden. Eine beratendes Gespräch mit dem Zahnarzt über die richtige Wahl der Zahnpasta, kann viele Fragen klären und vor zahnschädigenden Produkten schützen.

Zahnpasta mit Aktivkohle

Zahnpasta mit Aktivkohle ist ganz normale Zahnpasta, die aufgrund ihres zugefügten Inhaltsstoffes Aktivkohle eine schwarze Farbe erhält. Der Vorteil der aktivkohlehaltigen Zahnpasta ist die schonende Reinigung der Zahnoberflächen. Durch die fehlenden Schmirgelpartikel besteht keine Gefahr der Zahnschmelzschädigung. So kann die schwarze Zahnpasta Verfärbungen und Beläge auf schonende Weise entfernen. Neben Unverträglichkeiten bestehen bei dieser Zahnpasta keine Bedenken. Die Verwendung dieser Zahnpasta erfolgt genau so wie mit jeder anderen Zahnpasta. Es kann allerdings zu Verfärbungen des Zahnfleischsaumes kommen. Um dies vorzubeugen, ist ein sorgfältiges Ausspülen des Mundes mit Wasser sehr wichtig.

Zahnpasta aus den USA

Strahlend weiße Zähne zu haben ist in den USA ein weitverbreiteter Trend. Es werden Möglichkeiten wie aufhellende Zahnklebestreifen oder Schienen zur Aufhellung der Zähne angeboten. Darüber hinaus gibt es sehr viele verschiedene Zahnpasten in den USA, die es in Deutschland auf dem Markt nicht gibt und welche die Zähne stark aufhellen können. Viele der in den USA erhältlichen Pasten sind in Deutschland nicht erhältlich, da sie die Zähne stark schädigen. Ein Produkt, das in den USA erhältlich ist und die Zähne Testberichten zufolge nicht schädigen soll ist die lila-farbene Zahncrème Popwhite.

Weiße Zähne durch Bleaching

Das sogenannte ’Bleaching’ beim Zahnarzt beschreibt das Aufhellen der Zähne durch z.B. Wasserstoffperoxid haltige Substanzen. Die Zähne können je nach Wunsch und Bedarf um 2 bis 8 Farbstufen aufgehellt werden. Generell funktioniert das Bleaching ähnlich wie das Haarebleichen beim Friseur. Je nach Grund für das Bleaching können verschiedene Techniken angewandt werden.

Man unterscheidet die sogenannte Walking-Bleach Technik, das Home-Bleaching und das Office-Bleaching. Die erste Technik wird bei wurzelkanalbehandelten Zähnen eingesetzt. Der Zahnarzt gibt das Bleichmittel in den bereits eröffneten Zahn. Bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist, vergehen einige Tage. Vorübergehend wird der Zahn provisorisch verschlossen. Das Home Bleaching erfolgt mittels einer individuell hergestellten und mit Bleichmittel gefüllten Schiene, die der Patient für mehrere Anwendungen zu Hause tragen kann. Letztere Technik wird in der Zahnarztpraxis durchgeführt. Generell sollte man von den in der Drogerie erhältlichen Bleachingsets ablassen. Die Gefahr der Zahn- und Weichgewebeschädigung ist sehr groß.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Bleaching

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.10.2013 - Letzte Änderung: 01.12.2022