Operation bei einem Morbus Osgood-Schlatter

Die Operation des Morbus Osgood-Schlatter ist eher selten notwendig. Sie wird vor allem bei den Patienten von Bedeutung, bei denen die konservativen Therapiemaßnahmen nicht helfen. Wie alle Operationen hat auch die Behandlung von Morbus Osgood-Schlatter gewisse Risiken.

Operation bei einem Morbus Osgood-Schlatter

Allgemeines

Morbus Osgood-Schlatter ist eine Knochenerkrankung, die das Schienbein betrifft. Es kommt nach und nach zur Auflösung des knöchernen Gewebes an der Stelle, an der das Band, welches die Kniescheibe befestigt, am oberen Teil des Schienbeins ansetzt.
Im Verlauf der Erkrankung ist es möglich, dass sich ganze Knochenteile ablösen und als Fremdkörper im Kniegelenk verbleiben, diese werden als freie Gelenkkörper bezeichnet.

Der Morbus Osgood-Schlatter macht sich durch Schmerzen unterhalb der Kniescheibe bemerkbar, die durch die Rückbildung des Knochens ausgelöst werden. Die Schmerzen treten hauptsächlich bei körperlicher Belastung auf und nehmen bei Schonung des Knies wieder ab. Auch Druckausübung auf das betroffene Knie führt zu Schmerzen.

Meistens weisen Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 16 Jahren, die sportlich sehr aktiv sind diese Krankheit auf, wobei Jungen etwa zehnmal häufiger betroffen sind.

Grade aus dem Grund, dass häufig Kinder betroffen sind, wird versucht, die Krankheit durch eine konservative Therapie zu behandeln. Das heißt, dass kein chirurgischer Eingriff vorgenommen wird. Der Körper der Kinder und Jugendlichen befindet sich noch in der Wachstumsphase und auch die Knochen wachsen. Es sollte versucht werden, dieses Knochenwachstum nicht durch eine Operation zu stören.

Voraussetzungen

Eine Operation ist nur in sehr seltenen Fällen notwendig und empfehlenswert. Falls die vorangegangenen Therapieansätze wie Ruhigstellen, Salben, Bandagen oder entzündungshemmende Schmerzmittel erfolglos waren, kann diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Auch wenn die Beschwerden trotz Therapie immer wiederkehren, also wenn der Morbus Osgood-Schlatter chronisch ist, kommt eine Operation in Frage.

Voraussetzung für eine operative Therapie ist, dass das Skelettwachstum abgeschlossen ist. Kinder und Jugendliche werden so lang ohne Operation behandelt, bis sie ausgewachsen sind.

Eine operative Therapie ist dann notwendig, wenn sich freie Knochenteile im Kniegelenk befinden und Auslöser für die Schmerzen sind. Um dies zu erkennen, müssen Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen vorliegen.
Außerdem kann die Knochenrückbildung zu Knochenausziehungen des Schienbeins führen. Der obere Rand des Knochens ist dann nicht mehr glatt, sondern weist Unregelmäßigkeiten auf, die bei Reibung an den Sehnen und Bändern zu Reizungen und Schmerzen führen können.

Verlauf

Bei der Operation des Morbus Osgood-Schlatter wird die Haut unterhalb des Knies eröffnet und das Schienbein wird freigelegt. Das Ziel der Operation ist es, die freien Knochenstücke zu entfernen, die sich im Verlauf der Krankheit vom Schienbein abgelöst haben.

Auch die knöchernen Ausziehungen des Schienbeins, die sich durch den Knochenrückgang gebildet haben, können im Verlauf der Operation begradigt werden, um eine Linderung der Beschwerden herbeizuführen.

Nach der Operation wird das Knie zunächst ruhig gestellt Die Beschwerden sollten sich danach bessern und bestenfalls ganz verschwinden. Es bestehen keine Einschränkungen für die weitere Ausführung von sportlichen Aktivitäten.

Da in die Ausprägung und in das Wachstum des Knochens eingegriffen wird, ist davon abzuraten, diese Operation bei Kindern und Jugendlichen durchzuführen, die noch nicht ausgewachsen sind. Hier könnte es sonst im weiteren Verlauf des Wachstums zu erheblichen Einschränkungen oder Fehlbildungen führen.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.07.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024