Eine Nasenprellung gilt es zu unterscheiden von einem Nasenbeinbruch, da unterschiedlich Gewebe betroffen sind. Eine Prellung kann mitunter auch sehr unangenehm sein, gerade wenn sich Hämatome bilden und eine große Schwellung entsteht. Je nach individuellem Befinden und Schweregrad der Verletzung wird therapiert.
Bei einer Prellung (Kontusion lat. Contusio) im Nasenbereich handelt es sich um die Folge einer stumpfen direkten Gewalteinwirkung auf knöchernes, knorpeliges Gewebe, sowie Haut und Schleimhaut. Das geschädigte Gewebe ist im Fall der Nasenprellung Bindegewebe und Fettgewebe. Die physische Einwirkung hat selten einen Defekt der Haut zur Folge, sondern nur der erwähnten darunterliegenden Schichten. Die Kontusion ist klar von einer Fraktur abzugrenzen, da sich hieraus unterschiedlicher Handlungsbedarf ergibt. Die Nasenprellung ist somit eine Ausschlussdiagnose, da sich nach Ausschluss eines Nasenbeinbruchs, als Folge eine Nasenprellung ergibt.
Stumpfe Gewalteinwirkung von außen kann in der Regel auf ein mutwilliges oder unvorhersehbares Ereignis zurückgeführt werden. Dabei wird die Nasenprellung am häufigsten durch einen Verkehrsunfall, Stürze jeglicher Genese, Sportunfälle (bspw. Kampfsport) oder Gewalteinwirkung durch Dritte verursacht. Wichtig ist hierbei, dass nur eine direkte Einwirkung auf das Gewebe auch zu einer Prellung führt.
Besonders erwähnenswert sind bei einer Kontusion die typischen Entzündungszeichen. Hierbei handelt es sich um eine schmerzhafte Schwellung, welche durch eine übermäßige Durchblutung des Nasenbereichs überwärmt und gerötet erscheinen kann. Die Folge dessen ist eine Funktionseinschränkung aufgrund der Schwellung, das bedeutet, dass die Nasenatmung nur schmerzhaft möglich sein kann.
Neben den Entzündungszeichen, können Nasenbluten (Epistaxis) und/oder ein Hämatom, als Folge von Gefäß- oder Kapillarverletzungen auftreten. Das Nasenbluten stellt sich erfahrungsgemäß nach kurzer Zeit wieder ein. Die Schwellung welche die Nasenatmung erschwert, sowie die auftretenden Schmerzen können eine Mundatmung erzwingen. Daraus folgend ist es möglich, dass eine schmerzhafte Atmung zur Schonatmung führt, welche in seltenen Fällen durch eine Minderbelüftung bestimmter Lungenareale zu einer Lungenentzündung führen kann.
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Je nach Ursache der Verletzung können begleitend Kopfschmerzen auftreten.
Die Symptome bei einer Prellung überschneiden sich stark mit denen einer Fraktur. Daher sollte nach Möglichkeit immer eine klare Diagnose seitens eines Arztes gestellt werden.
Kopfschmerzen im Rahmen einer Prellung können unterschiedliche Ursachen haben. Im speziellen sind hier die Nase als Schmerzquelle zu nennen. Die rein durch die Weichteildefekte der Nase hervorgerufenen Kopfschmerzen, können als rhinogener Kopfschmerz bezeichnet werden. Es kann aber auch ein übertragener Schmerz (Referred Pain) im Bereich des Gesichts und der Nase auftreten, der dann zu empfundenem Kopfschmerz führen kann. Dies bedeutet, dass durch Vereinigung von sensiblen Nervensträngen im Bereich der Nase mit den Strängen anderer Regionen des Kopfes, die eigentlich für die Kopfschmerzen verantwortlich sind, das Schmerzerlebnis erst erzeugt wird. Ebenfalls sind als Quelle orthopädische Ursachen zu nennen, die in Begleitung durch die äußere Gewalteinwirkung entstanden sind und dann weiter abgeklärt werden müssen.
Das als Epistaxis in der Klinik genannte Symptom des Ausflusses von Blut aus der Nase, ist eine häufige Begleiterscheinung der Nasenprellung. Typisch ist, dass die Epistaxis nach kurzer Zeit wieder abklingt. Grund dafür ist die gute Durchblutungssituation der Nasenschleimhaut, vor allem im Bereich des Locus Kiesselbachi, der im vorderen unteren Drittel der Nasenschleimhaut sitzt. Bei Gewalteinwirkung können somit kleinste Gefäße verletzt werden und den Blutaustritt verursachen.
Sollte sich die Blutstillung nicht einstellen, ist eine therapeutische Maßnahme mittels Tamponade, oder Verödung des Blutgefäßes notwendig.
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Das Entzündungszeichen der Schwellung wird durch Gewebemediatoren (gewebeaktive Stoffe) verursacht. Die Reaktion ist Teil des Heilungsprozesses, wird jedoch in der Regel als unangenehm bis schmerzhaft empfunden. Die Schwellung zeichnet sich durch eine erhöhte Durchblutung aus, sodass Gewebe mithilfe angefluteter Blutbestandteile repariert werden kann. Da es sich um einen gutartigen raumfordernden Prozess handelt, sind weichere oder fehlende Gesichtskonturen im Bereich der Nase erkennbar. Der erhöhte Gewebedruck ist prinzipiell nicht schädlich. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nicht andere nahe gelegene Gewebe dadurch abgedrückt oder gequetscht werden.
Per Anamnese (Patientenbefragung) wird der Hergang der Verletzung geklärt und kann durch eine Tastuntersuchung genauer abgeklärt werden. Bei Verdacht auf einen schwerwiegenderen Befund kann die Verletzung mittels bildgebenden Verfahren genauer dargestellt und eingegrenzt werden. Bei diesen Verfahren handelt es sich meist um die klassische Röntgenaufnahme, Computertomographie (Röntgenschichtaufnahme), oder die Magnetresonanztomographie.
Da es sich bei einer Verletzung ebenfalls um eine Fraktur (Knochenbruch) handeln kann gilt es zunächst diesen Befund auszuschließen, um drastische Folgen ausschließen zu können. Daher handelt es sich bei einer Prellung immer um eine Ausschlussdiagnose, die sicher mittels aufgeführter Verfahren ausgeschlossen werden kann.
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Eine sichere Unterscheidung lässt sich lediglich mittels Röntgenbild stellen. Hierbei zeigt die Durchstrahlung, ob es sich um eine Fraktur im Os Nasale (Nasenbein) handelt. Dabei kann jedoch bereits vor der Röntgenaufnahme mittels äußerer Inspektion ein erster Eindruck gewonnen werden. Ist ein Schiefstand der Nase ersichtlich, ist dies bereits ein starkes Indiz für einen Nasenbeinbruch. Im Rahmen der scharfkantigen Abrisse in diesem Fall, kann es zu einem ausgeprägten regionalen Hämatom kommen, welches durch Verletzung umliegender Kapillaren verursacht wird. Ebenfalls können aufgrund mechanischer Wechselwirkungen der Bruchkanten ein reibendes, knirschendes Geräusch hörbar und fühlbar wahrgenommen werden.
Beim Verdacht auf einen schwerwiegenderen Defekt bei Strukturen um die Nase, sollten aufwendigere Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie eingesetzt werden um somit eine genauere Einschätzung zu ermöglichen. Bei negativem Befund nach Ausschluss einer knöchernen Fraktur, kann die Diagnose der Prellung als Auschlussdiagnose gestellt werden. Die für Weichteile sensible Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie kann hier nach Erwägung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses einen weiteren diagnostischen Schritt darstellen.
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Als Ausschlussdiagnose (also nach sicherem Ausschluss eines Nasenbeinbruchs) sind sowohl konservative als auch medikamentöse Therapien möglich.
Zu den nicht-medikamentösen Therapieformen zählen beispielsweise Kälteanwendungen (z.B. 3x 10 min pro Tag) im Bereich der Prellung. Dies ermöglicht eine Begrenzung der Entzündung und eine Linderung der Schmerzen. Ruhigstellung, leichte Kompression, sowie Hochhalten der Körperpartie sind ebenfalls möglich, jedoch im Bereich der Nase nur begrenzt umsetzbar.
Begleitend sollten klassische Schmerzmittel verabreicht werden. Die hierbei angezeigten Medikamente sind Nicht-Steroidale-Antirheumatika (auch COX-Hemmer genannt), die neben ihrer schmerzstillenden Wirkung auch eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen und somit in beiden Fällen das Wohlempfinden des Patienten steigern. Hierbei sind ASS, Ibuprofen und Diclofenac zu nennen, sowie Paracetamol (separate Medikamentengruppe). Diese Medikamente sollten jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen bei jedem Patienten mittels ärztlichen Rat genau abgewogen werden. Die Medikamente erleichtern den Verlauf der Heilung, beschleunigen ihn jedoch nicht.
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Handelt es sich um einen irreparablen Gewebeschaden, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Ist im Bereich der Prellung ein ausgedehnter Bluterguss (Hämatom) zu erkennen, kann je nach Gewebedruck und Größe, eine Hämatomausräumung diskutiert werden.
Bei der Heilungsdauer handelt es sich um eine sehr flexible Zeitangabe, die jedoch korreliert mit dem Ausmaß des Gewebeschadens, dem Vorhandenseins eines Hämatoms, sowie des Allgemeinzustands und Ernährungszustands des Patienten, sowie weiteren Faktoren. Vermeiden von starker bis mittelgradiger Sonneneinstrahlung kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Anhängig von der Einhaltung der Schonung, Kälteanwendung, sowie der Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten seitens des Patienten kann die Heilungsdauer variieren. Grob kann von einem Zeitraum von einer Woche bei leichtgradiger Prellung bis hin zu 2-3 Wochen bei mittelgradiger Verletzung ausgegangen werden. Handelt es sich um eine schwere Verletzung mit eventueller Narbenbildung unter der geschlossenen Hautschicht, kann der Heilungsprozess unter Umständen auch mal einen Monat betragen.