Der Kreuzbandriss erfolgt oft im Rahmen von Sportverletzungen, wie beispielsweise bei übermäßigen Drehbewegungen beim Fußball, umknicken beim Joggen oder Unfällen beim Skifahren. Meist ist das vordere Kreuzband betroffen und erfordert eine operative Therapie mit anschließender Rehabilitation.
Der Kreuzbandriss (auch: Kreuzbandruptur) erfolgt oft im Rahmen von Sportverletzungen, wie beispielsweise bei übermäßigen Drehbewegungen beim Fußball, umknicken beim Joggen oder Unfällen beim Skifahren. Meist ist das vordere Kreuzband betroffen und erfordert eine operative Therapie mit anschließender Rehabilitation. Eine konservative Behandlung mit Physiotherapie und Schienung kommt nur für Kreuzbandrisse in Frage, bei denen das Kreuzband nicht vollständig durchtrennt worden ist beziehungsweise die richtige Kniestellung noch gewährleistet ist.
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Je nach gewähltem Behandlungsschema ist auch die Dauer der anschließenden Bewegungseinschränkung unterschiedlich. Allerdings sind sowohl bei der operativen als auch bei der konservativen Behandlung meist mehrere Monate des Verzichts auf sportliche Aktivitäten erforderlich.
Wird der Kreuzbandriss operiert, erfolgt dies meist durch einen Ersatz der gerissenen Sehne durch körpereigenes Material. Oft wird dafür die Sehne eines Oberschenkelmuskels oder ein Anteil der Kniescheibensehne verwendet. Die Dauer der vollständigen Heilung beträgt bei dieser Art der Behandlung meist etwa ein halbes Jahr, da sich die transplantierte Sehne zunächst der neuen Art von Belastung anpassen und vollständig an den Knochen anwachsen muss. Die Rehabilitation sollte bereits direkt nach der Operation begonnen werden. Kühlung und Schonung des Gelenks beugen der Schwellung vor und wirken sich positiv auf den Heilungsprozess aus. Auch mit der passiven Streckung des Kniegelenks mittels einer Schiene sollte unmittelbar nach dem Eingriff begonnen werden. Die Schienung sollte idealerweise etwa sechs Wochen dauern. Auch physiotherapeutische Maßnahmen sollten von Anfang an stadiengerecht mit in die Behandlung eingebunden werden. Denn die Stärkung der Oberschenkelmuskulatur führt zur zusätzlichen Entlastung des Kreuzbandtransplantats. Es sollte aber auf gar keinen Fall zu einer Überbelastung des Kniegelenks kommen, dies würde den Heilungsprozess nur behindern. Etwa drei Wochen nach dem Eingriff können zusätzlich Koordinationsübungen durchgeführt werden, welche sich positiv auf die Feinabstimmung der einzelnen Muskelgruppen untereinander auswirken und so Fehlbeslatungen vorbeugen können.
Sportliche Aktivitäten sollten frühestens nach etwa zwei Monaten erfolgen und dann nur solche, die mit einer geringeren Belastung auf das Kniegelenk einhergehen. Ein Beispiel hierfür wäre Fahrradfahren auf ebener Strecke. Einen Monat später, also nach etwa drei Monaten, darf in der Regel geschwommen werden. Laufsportarten sowie leichtes Joggen sollten frühestens vier Monate nach dem Eingriff betrieben werden. Erst wenn Schmerzfreiheit herrscht, der vollständige Bewegungsumfang wieder vorhanden ist und meist nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt sollte die ursprüngliche Sportart wieder ausgeübt werden. Dies ist in der Regel frühestens nach sechs bis neuen Monaten der Fall. Unter Umständen kann eine Knieschiene anfangs die sportliche Tätigkeit unterstützen. Dies sollte jedoch mit dem Arzt im Einzelfall besprochen werden.
Die operative Versorgung eines Kreuzbandrisses sollte idealerweise erfolgen, wenn die akute Entzündungsreaktion abgeklungen ist und das Knie sich in einem reizfreien Zustand befindet. Darunter versteht man, dass die akute Entzündungsreaktion abgeklungen und das Knie weder gerötet noch geschwollen ist. Meist erfolgt der operative Eingriff etwa vier bis sechs Wochen nach der eigentlichen Verletzung, um weitere Komplikationen im Rahmen der Entzündung zu verhindern.
Ausnahmen sind dabei die zusätzliche Verletzung weiterer Strukturen im Kniegelenk wie die Meniskusruptur oder komplexe Arten von Verletzungen. Dann sollte die OP innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Ereignis erfolgen.
Die Operation erfolgt meist arthroskopisch, d.h. mittels Gelenkspiegelung im Rahmen einer minimalinvasiven Operation. Dazu werden lediglich zwei kleine Hautschnitte benötigt, durch die die Instrumente und eine Kamera eingeführt werden. Insgesamt dauert der Eingriff selbst etwa 40 Minuten bis knappe zwei Stunden (Dauer einer Kniearthroskopie), je nach dem wie der Riss verläuft und die Bedingungen für die Rekonstruktion sind.
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Die konservative Therapie eines Kreuzbandrisses kommt nur dann in Frage, wenn die Sehne nicht mehr als 25% gerissen ist beziehungsweise sich die Sehne von ihrem knöchernen Ansatz zwar gelöst hat, die richtige Knieachse jedoch noch erhalten ist. Auch bei Patienten, die älter oder sportlich wenig aktiv sind, kann die konservative Behandlung durchgeführt werden. Ist dies der Fall, kann auf eine Operation verzichtet werden und die Behandlung mithilfe von Physiotherapie und Schienung erfolgen. Dabei steht zunächst die Entlastung im Vordergrund, gefolgt von gezieltem Muskelaufbau zur Stabilisierung des Kniegelenks. Die Dauer der konservativen Therapie beträgt bei professioneller Durchführung und Betreuung meist auch zwischen sechs Monaten bis zu einem Jahr bis die ursprüngliche Beweglichkeit und Belastbarkeit wieder erreicht ist. Allerdings sollte auch hier die Absprache mit dem betreuenden Arzt erfolgen und gegebenenfalls eine erneute Untersuchung der Beweglichkeit erfolgen, um die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs ausschließen zu können.
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Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einem Kreuzbandriss richtet sich vor allem nach der Art der Tätigkeit und ist je nach körperlichem Belastungsgrad unterschiedlich. Für Bürotätigkeiten mit vorrangig sitzender Tätigkeit beträgt die Dauer der Krankschreibung meist etwa vier bis sechs Wochen. Bei mehr Belastung für das Kniegelenk, beispielsweise bei stehenden Tätigkeiten oder für das Führen von Kraftfahrzeugen kann die Krankschreibung auch zwei bis drei Monate betragen, da dies unter Umständen einen großen Bewegungsumfang und die Freiheit von Gehstützen erfordert. Die zusätzliche Schonung des Knies im Alltag und vor allem bezogen auf sportliche Aktivitäten sollte jedoch trotzdem beibehalten werden.
Der Krankenhausaufenthalt ist aufgrund des minimalinvasiven Eingriffs meist sehr kurz und dauert lediglich zwei bis der Tage, sofern keine weiteren Komplikationen auftreten und die Operation planmäßig verläuft. Auch zusätzliche Begleitverletzungen zum Kreuzbandriss können den Klinikaufenthalt gegebenenfalls verlängern.
Die Dauer für die Benutzung von Krücken oder Unterarmgehstützen kann je nach Veletzungsbild sehr stark variieren und lässt sich schwer pauschalisieren. Entscheidend für das Absetzen solcher Gehhilfen ist die Stabilität im Kniegelenk. Eine gute physiotherapeutische Begleitung mit früher und adäquater Kräftigung der Beinmuskulatur kann die Zeit für die Nutzung von Gehhilfen verringern. In der Regel werden Krücken oder Unteramgehstützen für etwa sechs Wochen vom Arzt verordnet. Eine Vollbelastung des Kniegelenks ist in vielen Fällen jedoch bereits nach etwa drei bis vier Wochen möglich. Das Gehen ohne Gehhilfe meist einige wenige Tage danach. Allerdings sollte dies mit dem behandelnden Arzt beziehungsweise Physiotherapeuten abgesprochen werden.
Ein Kreuzbandriss erfordert in den meisten Fällen eine operative Therapie und geht mit einer vergleichsweise langen Rehabilitationsphase einher. Einfache Tätigkeiten können zwar bereits nach wenigen Wochen wieder ausgeführt werden, für die Vollbelastung im Rahmen von sportlichen Aktivitäten sollte in der Regel jedoch mindestens ein halbes Jahr abgewartet werden. Zusätzlich zur operativen Versorgung sollte immer eine physiotherapeutische Begleittherapie angestrebt werden, um den Muskelaufbau zu fördern und dadurch dem geschädigten Kniegelenk zusätzlichen und nachhaltigen Halt zu geben.
Wurde eine konservative Therapieoption gewählt, sollte nach einigen Monaten erneut die Schmerzfreiheit und die Beweglichkeit überprüft werden, um gegebenenfalls eine doch notwendig gewordene Operation auszuschließen und somit Folgeschäden zu vermeiden.
Die Dauer des Krankenhausaufenthalts im Rahmen einer Operation beträgt in der Regel nur wenige Tage, dafür ist die Anschlussbehandlung von sehr großer Bedeutung für die zukünftige Kniefunktion.
Und nicht zuletzt können kniestabilisierende Übungen zur Prophylaxe einer erneuten Verletzung mit in den (sportlichen) Alltag eingebaut werden.
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