Kinder-Krippe

Kinder-Krippe

Definition

Eine Kinder-Krippe ist eine Einrichtung zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren, die demnach noch zu klein für den Kindergarten sind.
Der Begriff der Kita (=Kindertagesstätte) ist weniger klar definiert und kann jegliche Form der Kinderbetreuung bezeichnen, könnte also für eine Kinderkrippe oder einen Kindergarten oder eine Kombination aus beidem stehen. Im Folgenden wird daher der Begriff der Kinderkrippe verwendet.

Was ist eine Kinder-Krippe?

Die ersten Kinder-Krippen waren dazu konzipiert, beiden Elternteilen die ganztägige Ausübung ihres Berufs zu ermöglichen und waren vor allem in der DDR weit verbreitet. Heute kommt der Aspekt der Kleinkindpädagogik hinzu, nachdem die Kinder nicht nur schon in frühen Jahren betreut, sondern auch gefördert werden sollen. Die Krippe soll daher den Eltern Zeit für ihren Beruf schaffen und die Kinder zusätzlich in ihrer Entwicklung fördern und auf den Kindergarten und die Schule vorbereiten.

Der Krippen-Alltag richtet sich ganz nach dem Alter des Kindes. Den kleinsten Schützlingen ab ca. 6 Monaten wird lediglich Aufmerksamkeit und Zuwendung geschenkt, die Kleinen haben dabei viel Zeit für ihre Mahlzeiten und zum Schlafen. Ältere Kinder werden mit Spielen und spielerischem Unterricht bespaßt und ruhen je nach ihren altersabhängigen Bedürfnissen. Findet eine qualitativ hochwertige Betreuung statt, hat die Krippe positive Einflüsse auf die Entwicklung und Fähigkeiten des Kindes und bildet eine optimale Vorbereitung auf die Kindergarten- und Schulzeit.

Besonders hervorzuheben sind die Förderung des sozialen Verhaltens und der kognitiven Fähigkeiten, in denen Krippen-Kinder ihren Altersgenossen voraus sind und sich schneller in den Kindergarten und die Schule einleben. Sind die Krippen jedoch überlastet, anderweitig in ihrer Betreuungsqualität eingeschränkt oder verbringt das Kind mehr als 30 Stunden pro Woche in der Einrichtung, können Problemverhalten und andere Störungen auftreten. Dies ist der Fall, wenn Erzieher häufig wechseln, die Konzentration der Kinder überfordert wird, die Betreuer unterschiedliche Erziehungsstile verfolgen oder die Eltern die Kinder zuhause nicht im gleichen Maße erziehen. Es ist daher wichtig, für jedes Kind individuell die richtige Krippe mit passender Betreuung auszuwählen, um dem Kind nur die Vorteile dieser Einrichtung zuteilwerden zu lassen.​​​​​​​

Das Angebot an Betreuungsplätzen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich. In den neuen Bundesländern der ehemaligen DDR besucht der Großteil der Kleinkinder eine Krippe, im westlichen Deutschland kaum ein Drittel. Im Osten mangelt es an qualifiziertem Personal, im Westen an Krippen-Plätzen. Aufgrund dieser Probleme befindet sich das gesamte Kita-Betreuungssystem im Umbau und ist vielerorts Teil politischer Diskussionen.

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Tagesablauf in einer Kinder-Krippe

Wie bereits erwähnt orientiert sich der Kippen-Alltag am Alter der betreuten Kinder. Babys unter einem Jahr benötigen besonders viel Aufmerksamkeit, aber ebenso viel Ruhe. Sie werden gefüttert und gewickelt und den Rest der Zeit je nach Bedarf schlafen gelegt oder auf dem Arm bzw. in einem Laufstall betreut. Ältere Kinder werden mit Spielen in die Gruppe integriert und sollen dabei soziale und kognitive Fähigkeiten erlernen.

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Der Tag beginnt in den meisten Krippen zwischen 7 und 8 Uhr mit dem Bringen der Kinder und dem Besprechen etwaiger Besonderheiten des Tages. Danach folgt in der Regel eine Art Begrüßung, z.B. ein Stuhlkreis mit dem gemeinsamen Singen eines Liedes. Beim Frühstück lernen die Kinder selbstständiges Essen und Händewaschen. Die Zeit bis zum Mittagessen wird je nach Alter und Bedürfnissen des Kindes mit Spielen, Toben oder Schlafen verbracht. Viele Krippen sehen in dieser Zeit eine Stunde gemeinsamen Spielens und Lernens vor. Auch die Mittagsmahlzeit stellt je nach Krippe ein eigenes Ritual da, mit gemeinsamen Herrichten, Essen und Wegräumen. Danach benötigen auch die größeren Kindern etwas Ruhe, daher folgt ein Mittagsschlaf.

Die Zeit bis zum Abholen wird wieder individuell gestaltet, z.B. mit sportlichen Spielen im Freien bei gutem Wetter. Werden die Kinder erst abends geholt, bieten die meisten Krippen einen Nachmittagsimbiss an, der wieder gemeinsam mit den Kindern hergerichtet werden soll.

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Wie lange darf mein Kind in der Kinder-Krippe bleiben?

Die meisten Krippen bieten variable Bring- und Abholzeiten an. Gewöhnlich werden Kinder zwischen 7 und 8 Uhr gebracht und in der Halbtagsbetreuung zwischen 14 und 15 Uhr oder in der Ganztagsbetreuung zwischen 17 und 18 Uhr wieder abgeholt. Größere Krippen, die in Kitas integriert sind, können auch Spätbetreuungen leisten oder die Kinder bei Bedarf sogar über Nacht und am Wochenende betreuen. Da das Familienleben mit eigenen Ritualen und zeitlichen Abläufen aber sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes sind, sollten solche Regelungen nur im Notfall getroffen werden.

Wie lang das Kind vom Alter her gesehen eine Krippe besuchen darf, hängt von den Strukturen der Betreuungsstätte hab. Im Regelfall kommen Kinder ab ca. 3 Jahren in den Kindergarten, wenn sie alleine auf die Toilette gehen können und keinen großen Pflegebedarf mehr haben, da hier weniger Erzieher zur Verfügung stehen. Besucht das Kind eine Kita mit Krippe und Kindergarten, können die Grenzen variabler sein. Im Allgemeinen wird versucht, befreundete Kinder gemeinsam in die nächste Betreuungsstufe zu wechseln.

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Was ist wenn mein Kind krank ist?

Mit infektiösen Krankheiten dürfen Kinder generell weder in die Krippe noch in andere Einrichtungen, um die Ansteckung anderer Kinder zu vermeiden. Dazu zählen vor allem die hochansteckenden Kinderkrankheiten wie Masern, Windpocken usw., gegen die das Kind aber sowieso geimpft sein sollte, aber auch Kinder mit Husten, Schnupfen, Durchfall, Erbrechen oder unklarem Fieber gehören nicht in eine Kinderbetreuung.

Den Eltern stehen pro Kind je nach Regelung mindestens 10 Arbeitsfehltage zu, an denen sie selbst zuhause bleiben und sich um das Kind kümmern können. Aufgrund der häufigen Infekte im Kindesalter, dem eigenen Stress beim Fernbleiben vom Arbeitsplatz und dem lästigen Besuch beim Kinderarzt sind viele Eltern verärgert, wenn die Krippe den Besuch des kranken Kindes untersagt. Da aber das Wohl der anderen Kinder im Raum steht und die Krippe vorrübergehend schließen müsste, wenn das Personal erkrankt, müssen sich alle Beteiligten an die Regelungen halten.

Leider können viele Krankheiten bereits vor den ersten Symptomen übertragen werden und es kommt trotzdem hin und wieder zu Krankheitswellen in einer Einrichtung. Dies ist aber auch dem besonders nahen Kontakt der Kinder und den noch nicht erlernten Hygienemaßnahmen (z.B. Händewaschen oder Hand vorhalten beim Husten) geschuldet und kann nicht immer verhindert werden.

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Ab wann darf mein Kind wieder in die Krippe, wenn es wieder gesund ist?

Je nach Erkrankung kann eine Ansteckung vor, während und/oder nach Auftreten der Symptome möglich sein.
Der Kinderarzt sollte daher je nach Krankheitsbild eine Entscheidung treffen. Bei den meisten Durchfallerkrankungen ist es beispielweise wichtig, das Kind erst wieder in die Krippe zu bringen, wenn die Verdauung und der Stuhlgang wieder ganz normal sind. Kinder mit Schnupfen und Husten sind häufig schon nicht mehr ansteckend, auch wenn sie noch leichte Symptome zeigen. Kinder mit Fieber sollten wieder vollkommen fieberfrei und fit sein, bevor sie zurück in die Krippe dürfen. Bei seltenen Krankheiten können diese infektiösen Intervalle aber auch ganz anders sein. Handelt es sich daher um eine für das Kind neue oder untypische Erkrankung, gibt der Kinderarzt Auskunft.

Ab welchem Alter darf mein Kind in die Kinder-Krippe?

Generell können Krippen Kinder ab ca. 6 Monaten betreuen. Im Einzelfall variiert das Alter aber enorm, da nicht jedes Kind mit einem halben Jahr die gleiche Entwicklungsstufe erreicht hat. Da die ersten Monate und Jahre des Lebens eine sehr prägende Zeit für Baby und Eltern sind, sollte das Kind so früh noch nicht ganztags in eine Einrichtung gegeben werden, einer Betreuung an sich steht aber nichts im Wege. Ebenfalls zu beachten sind beispielsweise die Kontaktfreudigkeit des Kindes, das Aufmerksamkeits- und Zuwendungsbedürfnis oder das Ess- und Schlafverhalten, da diese Faktoren den Alltag der Kinderkrippe beeinflussen.

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Woran erkenne ich ob mein Kind bereit für die Krippe ist?

Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt, sein Kind in eine Betreuung abzugeben. Viele Eltern haben Angst, ihrem Kind zu schaden, wenn sie es zu früh in eine Krippe bringen. Natürlich ist die Bindung zwischen Eltern und Kind sehr wichtig und kann durch lange Betreuungszeiten beeinträchtigt werden. Diese Beziehung lässt sich aber unabhängig vom Alter des Babys auch vor und nach der Arbeit aufbauen. Solange das Kind also eine gute individuelle Betreuung in der Krippe bekommt, nur so lange wie nötig dort bleibt und sich die Eltern außerhalb der Arbeitszeiten eingängig mit dem Kleinen beschäftigen, können bereits Babys im Alter von wenigen Monaten zur Betreuung abgegeben werden.

Die Zeichen, die vom Kind kommen und für eine Betreuung sprechen, sind eher im Kindergarten-Alter relevant. Eine gewisse Neugier und Spiellust mit anderen sind beispielsweise Anzeichen, dass ein Kind viel Spaß im Kindergarten haben könnte. Im Krippenalter ist diese Neugier und das Interesse am Umfeld ebenfalls förderlich, aber aufgrund der individuellen Betreuung nicht notwendig, da in der Krippe besser auf jedes einzelne Kind eingegangen werden kann und Babys sogar eine ganz eigene Betreuungsperson bekommen. Die meisten Krippen bieten Probezeiten an, in denen sich zeigt, ob sich das Kind dort wohl fühlt. Im Zweifel kann die Betreuung daher erst einmal ausprobiert werden.

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Was muss man bei der Kinder-Krippe beachten?

Die Krippen Deutschlands unterscheiden sich untereinander enorm. Die Qualität der Betreuung hängt maßgeblich von der Anzahl an Erziehern, deren Arbeitsbedingungen und Ausbildung, den räumlichen Gegebenheiten und vielem mehr ab, aber auch bei optimalen Verhältnissen verfolgt jede Krippe ein anderes pädagogisches Konzept. Auch die Nähe zum Wohnort oder dem Arbeitsplatz spielt eine Rolle. Eltern sollten sich daher über verfügbare Plätze in ihrer Nähe informieren und die Krippen besuchen.

Liegt ihnen ein spezieller Schwerpunkt am Herzen, wie beispielsweise eine andere Sprache, ein kreatives Erziehungskonzept oder eine Einrichtung mitten in der Natur, ist die Auswahl begrenzter. In dieser Hinsicht gibt es eine Unmenge an verschiedenen Angeboten, jedoch häufig nicht in der Nähe, ohne freie Kapazitäten oder sehr kostspielig. Gibt es Geschwisterkinder, werden meistens alle gemeinsam in die gleiche Einrichtung gegeben, da sie dann untereinander Bezugspersonen haben. Dies kann auch eine Entscheidungshilfe sein, wenn das Kind Freunde in einer Kinderkrippe hat. Da aber Gleichaltrige in diesem Alter in der Regel noch keine wichtigen Bezugspersonen darstellen, kommen die Kinder auch ohne ihre Freunde aus der Nachbarschaft etc. zurecht.

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Kosten für die Kinder-Krippe

Wie sich der Beitrag für Kindertagesstätten berechnet, ist regional sehr unterschiedlich.
Private Krippen sind dabei deutlich teurer, kommunale Einrichtungen werden staatlich finanziert, dürfen allerdings einen an das Einkommen und andere Faktoren der Eltern angepassten Zusatzbeitrag erheben. Somit variieren die monatlichen Kosten von ca. 15-600€, je nachdem ob und wie die Einrichtung bezuschusst wird oder ob es sich um eine private Krippe handelt.

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Wer trägt die Kosten für die Kinder-Krippe?

Kommunale Betreuungsplätze werden bis zu 100% durch den jeweiligen Träger finanziert. Diese sind je nach Region öffentliche Träger wie Behörden, Verbände und Vereine und freie Träger wie Sponsoren, Kirchenverbände, freie Vereine und viele mehr.
Dazu kann jede Kindertagesstätte einen variablen Zusatzbeitrag von den Eltern verlangen. Die genaue Kostenübernahme ist für jede Krippe daher etwas anders und das System deutlich komplizierter als bei den beitragsfreien Schulen.

Kindertagesstättengesetz

Im sogenannten Kindertagesstättengesetz wird definiert, welche Betreuungseinrichtungen zu Kindertagesstätten zählen, nämlich Kinderkrippen (bis zum 3. Lebensjahr), Kindergärten (bis zum Schulantritt), Horte und Kinderhäuser (für Schulkinder bis zum 14. Lebensjahr), und welche Regelungen dort gelten, um die Kinder optimal zu fördern. Als oberstes Ziel zählt die Entwicklung des Kindes, diese soll zusammen mit wichtigen alltäglichen und sozialen Fähigkeiten unterstützt und gefördert werden. Dies wird als „Selbst-, Sozial- und Lernkompetenz“ des Kindes bezeichnet.

Außerdem sind Behinderungen, Beeinträchtigungen und andere Benachteiligungen durch individuelle Konzepte auszugleichen und alle Kinder gleichsam zu integrieren. Weiter führt das Gesetz die Bereiche aus, in denen eine Förderung relevant ist, z.B. Körper/Gesundheit, Grob- und Feinmotorik, Sprache und viele mehr. Betont wird außerdem, die Kinder ganzheitlich und ihrem individuellen Entwicklungsstand und ihrem Interesse angepasst zu betreuen. Schulische Bildung ist keine Aufgabe der Kindertagesstätten. Zudem verbietet das Gesetz ausdrücklich entwürdigende und körperliche Strafen. Die restlichen Abschnitte beschäftigen sich mit der Trägerschaft und dem Betrieb der Einrichtungen, wozu beispielweise die Ermittlung der erforderlichen Zahl an Betreuungsplätzen und weitere rechtliche Angelegenheiten gehören.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.10.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021