Allgemeine Erziehungsziele umfassen die Vermittlung von Regeln und Normen, sowie Verhaltensformen durch Eltern, Kindergarten und Schule. Die Erziehung soll Kindern eine positive Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen, sodass diese verantwortungsbewussten Mitgliedern der Gesellschaft werden.
In der Erziehung wird auf die Entwicklung und das Verhalten des heranwachsenden Menschen Einfluss genommen. Es werden dem Kind Regeln, Normen und ein bestimmtes Verhalten anerzogen, welches es ihm ermöglicht ein Teil der Gesellschaft zu werden. Dabei werden zuvor bestimmte Ziele festgelegt, an denen sich der Erziehende immer wieder orientieren kann, um das Kind zielgerichtet in eine Richtung zu lenken. Das Ziel stellt einen in der Zukunft liegenden, erstrebenswerten Zustand dar, der in der gegenwärtigen Situation nicht vorhanden ist. Da die Erziehung von verschiedenen Seiten erfolgt, wie zum Beispiel der Familie, dem Kindergarten und der Schule, existieren auch verschiedene Erziehungsziele.
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Die elterliche Erziehung ist ganz entscheidend für die Persönlichkeitsentwicklung bei den Kindern. Die Kinder orientieren sich an den Eltern, nicht nur im Bezug auf ein höfliches Benehmen und Regeln, an die es sich im Alltag zu halten gilt, sondern auch im Hinblick auf Moralvorstellungen, Sitten, Normen und bei der Ausbildung von Tugenden. Eltern wirken somit direkt auf das Kind ein, beispielsweise wenn sie ihm sagen, wie es sich zu verhalten hat. Zudem werden Kinder indirekt beeinflusst, in sie das Verhalten der Eltern nachahmen und Meinungen der Eltern unbewusst übernehmen. Dementsprechend ist es wichtig, dass sich die Eltern ihrer Vorbildrolle stets bewusst sind.
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Ein ganz wichtiges Erziehungsziel der Eltern sollte der Wunsch sein, ihr Kind so zu erziehen, dass es eine starke Persönlichkeit entwickeln kann, sich frei entfaltet und seine eigenen Wünsche und Träume lebt. Die Eltern können schon im Kleinkindalter die ersten Interessen und Fähigkeiten des Kindes erkennen und sie darin bestärken, sodass sich ein Mensch entwickelt, der selbstbewusst durch die Welt geht und den Mut hat seine Meinung frei zu äußern. Dieses Erziehungsziel geht eng mit dem der Durchsetzungsfähigkeit, im Sinne von innerer Stärke und Selbstvertrauen, einher.
Des Weiteren ist ein wichtiges Erziehungsziel, dass die Heranwachsenden Höflichkeit und ein gutes Benehmen erlernen. Es soll den Kindern ein rücksichtsvolles Verhalten, welches Respekt vor dem Gegenüber zum Ausdruck bringt, beigebracht werden. Dem entsprechend gehört ebenfalls Respekt in Form von Toleranz zu erstrebenswerten Zielen. Ebenso wie Mitgefühl, aus der eine Hilfsbereitschaft wächst.
Darüber hinaus wird bei Elternbefragungen auch immer wieder das Ziel der Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit, im Hinblick auf die Arbeit, aber auch im privaten Leben, angegeben. Dieses Ziel geht mit dem Erziehungsziel des Verantwortungsbewusstseins und der Fähigkeit etwas selbstständig zu erreichen oder sich zu erarbeiten Hand in Hand. Außerdem ist vielen Eltern wichtig, dass sie ihrem Kind viel Bildung vermitteln können und in ihnen einen Wissensdurst erwecken, der sie niemals in ihrem Leben auslernen lässt.
Des Weiteren gilt als häufiges Erziehungsziel, dass die Heranwachsenden einen gesunden Lebensstil erlernen und nach diesem auch ihr Leben gestalten. Darüber hinaus existieren noch viele weitere Erziehungsziele, wie zum Beispiel Sparsamkeit, Mut, Humor, Ehrlichkeit, Ehrgeiz, Ausdauer, Menschenkenntnis usw., die jeweils von jedem Elternteil einen anderen Grad an Wichtigkeit beigemessen bekommen, sodass jedes Kind eine ganz individuelle Erziehung genießt.
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In unserer westlichen Welt und Kultur gelten eine Vielzahl von Bildungs- und Erziehungszielen als Grundnorm, an die sich jeder zu halten hat. Doch diese Grundnorm muss den Kindern beigebracht werden, da sie von sich aus dafür kein Verständnis mitbringen. Entsprechend haben Die Erzieher in der Kindertageseinrichtung eine ganz wesentliche Rolle und eine ganze Reihe an Erziehungszielen, die sie den Kindern nach und nach beibringen.
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Zu diesen Zielen gehört die Achtung und Würde jedes Einzelnen zu akzeptieren und respektieren. Dies geht soweit, dass die Kindergartenkinder lernen müssen, dass sie auch Achtung vor der Meinung und Überzeugungen des Anderen haben sollten. Dieser Gedanke der Toleranz soll weiter zu Nächstenliebe und Hilfebreitschaft heranwachsen. Dies geschieht durch den täglichen Kontakt zu anderen Kindern und dem positiven Vorbild der Erzieher.
Es entstehen in einer Gruppe immer wieder Konflikte, die die Kinder lernen sollen ruhig zu lösen. Ebenfalls ist wichtig, dass die Kinder den Umgang mit Kritik lernen. Zusammenfassend soll also das Erlernen von Respekt, Toleranz und Sympathie dem Anderen gegenüber dem Kind dabei helfen erste außerfamiliäre Beziehungen und Freundschaften aufzubauen.
Dieses Erziehungsziel soll auch dazu führen, dass das Kind ein positives Bild von sich selbst entwickelt und so genug Selbstvertrauen aufbaut, damit es Mut zu einer eigenen Meinung hat und sich traut auch Nein zu sagen. Die Kinder werden somit zur Ausbildung einer eigenen Persönlichkeit erzogen. Dabei werden sie von den Erziehern dazu motiviert, selbst den Alltag zu gestalten. Die Kinder sollen so erzogen werden, dass sie selbst entscheiden können, mit welchen Materialien und wie lange sie mit diesen spielen möchten. Das Kind soll eigenverantwortliches Handeln lernen, aber auch seine Verantwortung in der Gruppe erkennen. Dies bedeutet, dass als Erziehungsziel auch das Übernehmen von Aufgaben innerhalb der Gruppe angestrebt wird. Dazu zählt zum Beispiel das Tischdecken oder das Pflanzengießen.
Ein weiteres Erziehungsziel ist die Neugierde der Kinder zu stärken und in eine produktive Bahn zu lenken. Entsprechend wird den Kindern im Kindergarten eine lernreiche und abwechslungsreiche Umgebung zu Verfügung gestellt. Diese Umwelt soll auch das Erziehungsziel von der Ausbildung und Förderung der Kreativität und Fantasie von den Kindern voranbringen.
Des Weiteren soll den Kindern Respekt vor allem Leben vermittelt werden. Die Kindergärtner führen die Kinder zu einem achtsamen Umgang mit der Natur, sodass die Kinder den Umgang mit Tieren und Pflanzen erlernen können. Darüber hinaus sollen sie lernen, dass man mit Naturmaterialien respektvoll und sparsam umgeht, wie zum Beispiel ein sparsamer Gebrauch von Wasser und Strom.
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In der Schule haben die Lehrer eine Rolle als Erzieher, weshalb auch für die schulische Laufbahn Erziehungsziele formuliert sind. Neben der Vermittlung von Werten steht die Erziehung von einem Kind hin zu einem selbstbewussten, selbstständigen, kritischen und selbstkritischen Menschen im Vordergrund. Den Schülern wird ein verantwortungsvoller Umgang mit der Freiheit, die der Staat ihnen bietet, beigebracht. So sollen die Schüler die Mitgestaltung der Demokratie lernen, einen friedlichen Gemeinschaftssinn und die Teilnahme am Gemeinschaftsleben ausbilden. Dies ist als politisches Erziehungsziel zu vermerken und spielt zum Erhalt des Rechtsstaates eine große Rolle.
Dabei können im Unterricht nicht nur die Vorteile dieses Systems beleuchtet werden, sondern auch die Nachteile oder es werden ganz verschiedene Systeme miteinander verglichen. Dazu zählt auch die Bereitschaft aus der Geschichte zu lernen, welche ebenfalls als Erziehungsziel formuliert ist. Die Schüler sollen lernen Respekt vor allen Nationen zu haben und auch mit Mitschülern in den Dialog treten zu können, ohne die eigenen Werte und Moralvorstellungen als übergeordnet zu sehen. Die Schüler sollen die Einzigartigkeit jedes einzelnen erkennen und wohlwollend annehmen, um eine tragende Stütze in einer heterogenen Gesellschaft zu sein.
Ein wichtiges Erziehungsziel in diesem Zusammenhang ist die Ablehnung von Diskriminierung und Ausschluss von Minderheiten. Des Weiteren wird den Schülern Achtung vor der Umwelt und ein verantwortungsvoller Umgang mit ihr beigebracht, sodass sie ein Interesse an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage haben. Dazu zählt auch die Wissensvermittlung in Form von einer energiearmen Lebensführung und Ressourcenschonung.
Darüber hinaus nimmt die fachspezifische Wissensvermittlung eine große Rolle ein. Dazu gehört unter anderem, je nach Schule auch die religiöse Erziehung. Ein Ziel stellt dabei der Respekt und die Toleranz gegenüber anderen Religionen dar. Dadurch soll ein friedvolles Miteinander gefördert werden, welches auf Wohlwollen dem Anderen gegenüber aufbaut.
Ein weiteres Erziehungsziel stellt die Gesundheitserziehung dar. Es wird dem Schüler vermittelt was ein gesunder Lebensstil ist, wie zum Beispiel gesunde Ernährung. Dieses Ziel soll die Schüler zu Menschen heranreifen lassen, die im späteren Leben außerhalb des Elternhauses eigenverantwortlich ein gutes und gesundes Leben führen können. Dazu zählt auch die sportliche Erziehung bzw. die Förderung vom Sport.
Auch Bestrafung in der Schule, die von Lehrkräften gegen Kinder ausgeübt werden, haben ihre Grenzen. Lesen Sie hierzu unseren Artikel Bestrafung in der Erziehung.
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