Durch eine heiße Flüssigkeit oder Nahrung kann die Haut am Gaumen verbrannt oder verbrüht werden, Rötung, Schwellung, Schmerzen oder sogar Blasenbildung an der betroffenen Stelle kann die Folge sein. Häufig ist die verbrannte Stelle auch berührungsempfindlich und übermäßig sensibel. Die Risiken, die mit einer Verbrennung im Mundraum einhergehen sind im Allgemeinen jedoch nicht höher als bei Verbrennungen auf der äußeren Haut.
Der Gaumen bildet das Dach und somit die Oberseite der Mundhöhle und ist von Schleimhaut überzogen. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten von Schleimhaut: Den vorderen Teil des Gaumens, den sogenannten „harten Gaumen“ kleidet eine etwas dickere Schleimhaut aus als den hinteren „weichen Gaumen“, der von der gleichen Art Schleimhaut überzogen ist wie zum Beispiel auch die Innenseite der Wangen. Beide Arten von Schleimhaut sind wesentlich dünner als die Haut außen am Körper, doch der Mechanismus und die Folgen einer Verbrennung ist der gleiche.
Durch eine heiße Flüssigkeit oder Nahrung kann die Haut verbrannt oder verbrüht werden, Rötung, Schwellung, Schmerzen oder sogar Blasenbildung an der betroffenen Stelle kann die Folge sein. Häufig ist die verbrannte Stelle auch berührungsempfindlich und übermäßig sensibel. Die Risiken, die mit einer Verbrennung im Mundraum einhergehen sind im Allgemeinen jedoch nicht höher als bei Verbrennungen auf der äußeren Haut.
Die häufigste Ursachen eines verbrannten Gaumens ist wohl das Essen oder Trinken von zu heißen Nahrungsmitteln wie etwa Tee, Kaffee oder Suppe. Durch die Hitzeeinwirkung wird die Schleimhaut dann so sehr gestresst, dass sie die Temperatur nicht mehr durch beispielsweise den Abtransport durch das Blut kompensieren kann. Die Folge ist eine Denaturierung, also ein „Kaputtgehen“ bestimmter Moleküle, die für die Instandhaltung der Schleimhaut wichtig sind.
Da die Schleimhaut am Gaumen sehr dünn ist, wird sie bereits durch kurzzeitigen thermischen Stress beschädigt. Daher kann diese Beschädigung auch durch sehr heiße Dämpfe erfolgen, die eingeatmet werden. Ist dies der Fall, spricht man vom sogenannten Inhalationstrauma, welches außer den Gaumen auch Rachen- und Halsbereich betreffen kann.
Da Haut und Schleimhaut nicht für dauerhafte Hitzeeinwirkungen ausgelegt sind, kommt es bei einer Temperatur von etwa 40° Celsius zunächst zu einem Funktionsverlust der zellulären Strukturen, von dem sich der Körper aber wieder erholen kann. Ab einer Temperatur von 45° Celsius wird dieser Funktionsverlust dauerhaft, die zellulären Strukturen und Eiweiße bleiben also defekt. Dabei gehen auch jene körpereigenen Moleküle kaputt, die für die Instandhaltung von Gewebe im Körper verantwortlich sind.
In der Folge lösen sich die obersten Hautschichten ab, und die kleinen Blut- und Lymphgefäße, die die Haut versorgen, werden undicht. Dadurch tritt Flüssigkeit aus den Gefäßen in die Zwischenzellräume und sammelt sich dort an. Es bilden sich folglich die bekannten Brandblasen. Ein Aufstechen oder Aufmachen sollte allerdings vermieden werden, da die Blasen einen weitestgehend sterilen Inhalt besitzen und außerdem einen guten Zugang zum Blutgefäßsystem darstellen. Gerade im Mundbereich, der natürlicherweise mit bestimmten Bakterien besiedelt ist, kann sich durch offene Brandblasen dadurch leicht eine Infektion bilden. Falls die Brandblasen so sehr stören, dass sie nicht tolerierbar sind, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Durch eine Verbrennung im Bereich des Gaumens kann zum einen die Schleimhaut dünner sein, zum anderen werden durch den Hitzestress Botenstoffe ausgeschüttet, die für eine Sensibilisierung der Schmerzrezeptoren sorgen. Diese Botenstoffe machen beispielsweise auch den Sonnenbrand so schmerzhaft und berührungsempfindlich. Die Nervenenden werden folglich sensibler.
Ausnahme bildet hier die Verbrennung dritten Grades, bei der die Nervenenden ebenfalls durch die Hitzeeinwirkung zerstört wurden – dadurch fühlt die betroffene Person an der verbrannten Stelle tatsächlich keine Schmerzen mehr. Bei erst- und zweitgradigen Verbrennungen, welche gerade im Gaumenbereich wahrscheinlich weitaus häufiger Vorkommen, sind Schmerzen dagegen aus den oben genannten Gründen ein häufiges Symptom.
Lesen Sie mehr zum Thema: Gaumenschmerzen
Eine Schwellung einer verbrannten oder verbrühten Stelle wird durch zweierlei Mechanismen verursacht. Erstens werden die bereits weiter oben erwähnten Botenstoffe ausgeschüttet, die außer der Steigerung der Empfindlichkeit der entsprechenden Stelle auch die Gefäße erweitern und etwas undicht werden lassen. Das soll den Immunzellen erleichtern, in das umliegende Gewebe einzutreten, um mögliche Krankheitserreger an der verletzten Stelle abzuwehren.
Außerdem werden die Gefäße des Körpers bei einer Verbrennung auch durch den Funktionsverlust der Gewebeproteine undicht. Beide Mechanismen führen also zu einem „Leck“ in den Gefäßwänden, sodass Flüssigkeit aus den Gefäßen in den Zwischenzellraum eintritt und dort eine Ansammlung bildet. Diese ist dann von außen als ein Ödem oder eine Schwellung wahrzunehmen. Sobald die Gefäße durch Reparatur und Abbau der entsprechenden Botenstoffe wieder dicht sind, wird auch die ausgetretene Flüssigkeit durch die umliegenden Zellen aufgenommen und die Schwellung geht folglich zurück.
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Eine Entzündung ist eine komplexe Reaktion des Körpers, mit der dieser auf einen schädigenden Reiz oder eine bereits erfolgte Schädigung einer Körperstelle reagiert. Zeichen für eine Entzündung sind Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung und Funktionsverlust der betroffenen Stelle.
Auch durch eine Verbrennung am Gaumen kann eine Entzündung in diesem Bereich hervorgerufen werden, sofern die betroffene Stelle stark genug verbrannt wurde, oder aber wenn durch die defekte Schleimhaut Bakterien oder andere Arten von Erregern in die Wunde gelangt sind. Wird wegen den genannten Symptomen eine Entzündung vermutet, die auf eine Infektion der Wunde mit Bakterien zurückgeht sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Entzündung am Gaumen
Zur Feststellung einer Verbrennung am Gaumen sollten zunächst mögliche Ursachen abgeklärt werden. Wurden heiße Getränke oder eine heiße Mahlzeit eingenommen, könnte dies eine Ursache einer Verbrennung darstellen. Außerdem sollte nach Hinweisen wie Schmerzen oder Missempfindungen an der entsprechenden Stelle gefragt werden. Darüber hinaus kann die verbrannte Stelle häufig anders aussehen als der restliche Gaumen. Hier sollte auf gerötete oder geschwollene Areale geachtet werden. Im schwerwiegenderen Fällen können auch sichtbare Brandblasen auftreten.
Die Behandlung einer Verbrennung hängt stets von ihrem Grad ab. Bei erst- und zweitgradigen Verbrennungen, die von der Häufigkeit her eindeutig überwiegen, reicht es meistens aus, abzuwarten, bis die Symptome abklingen. Bis dahin sollte – besonders bei Verbrennungen zweiten Grades, also wenn sich Blasen gebildet haben – auf eine ausreichende Mundhygiene z.B. durch regelmäßiges Zähneputzen drei Mal am Tag geachtet werden.
Auch sollten die Blasen, die sich möglicherweise gebildet haben, nicht auf irgendeine Weise aufgemacht werden. Falls die verbrannte Stelle nach mehreren Tagen noch immer schmerzt oder andere, mit der Verbrennung zusammen hängende Symptome noch nicht abgeklungen sind, sollte der Hausarzt hinzugezogen werden. Gleiches gilt, wenn sich Fieber einstellt oder die Wunde beginnt zu eitern oder einen seltsamen Geschmack hinterlässt.
Um den akuten Schmerz zu lindern und die Verbrennung beim Abheilen zu unterstützen, können auch einige Hausmittel ausprobiert werden. Was vermutlich am naheliegendsten ist, ist die verbrannte Stelle mit Wasser zu kühlen. Einen Eiswürfel zu lutschen, kann ebenfalls als gute Idee erscheinen – sollte aber lieber unterlassen werden: Die Temperatur ist hier zu kalt für die frische Verbrennung und würde nur noch mehr thermischen Stress auslösen, außerdem können Eiswürfel spitze Kanten aufweisen, durch die Stelle gereizt oder sogar die Brandblasen aufgehen können.
Eine weitere gute und angenehme Therapie ist lauwarmer Kamillentee zu nennen. Die Inhaltsstoffe der Kamille unterstützen eine gute Wundheilung. Wer mag, kann außerdem ein wenig Bienenhonig hinzugeben – die antibakteriellen Wirkstoffe können einer Infektion der verbrannten Stelle vorbeugen.
Um den Heilungsprozess einer Verbrennung am Gaumen zu unterstützen, kann man eine Behandlung mit Hilfe homöopathischer Mittel versuchen. Wie immer muss man für eine Therapie mit Homöopathie aber das Erscheinungsbild des zu behandelnden Leidens sowie die Begleitsymptome analysieren, damit man das richtige Mittel anwendet. Für Verbrennungen bietet sich vor allem Causticum hahnemanni an.
Dieses Homöopathikum wird außer bei Warzen, Gelenk- und Halsbeschwerden auch bei Verbrennungen, und zwar vor allem bei solchen im Mundbereich eingesetzt. Weitere mögliche Mittel sind Arsenicum Album, Apis mellifica und Calendula, welche ebenfalls bei Verbrennungen aller Art eingesetzt werden können. Um das richtige Mittel oder die richtige Kombination und die richtige Dosierung für die vorliegende Verbrennung zu wählen, sollte jedoch eine fachkundige Person zu Rate gezogen werden.
Die Heilungsdauer von Verbrennungen hängt maßgeblich von ihrem Schweregrad ab. Im Gaumenbereich kommt dem Heilungsprozess außerdem die Fähigkeit der Schleimhautzellen zu Gute, sich schneller teilen zu können. Daher kann in kürzerer Zeit neues, gesundes Gewebe gebildet werden. Verbrennungen ersten Grades brauchen daher meist nur etwa einen Tag, um abzuheilen. Bei zweitgradigen Verbrennungen, die auf der äußeren Haut etwa zwei Wochen zum Abheilen benötigt, sollte man bei der Schleimhaut zumindest mit sieben bis zehn Tagen rechnen.