Unter „Burn Out“ versteht man einen Zustand emotionaler und körperlicher Erschöpfung mit dem eine massive Antriebs- und Leistungsschwäche einhergeht. Die Symptome des Burn Outs sind sehr vielfältig und variieren oft stark von Mensch zu Mensch. Die Bandbreite reicht von chronischer Müdigkeit mit Verlust der Fähigkeit zur Erholung über eine innere Distanzierung von der Arbeit.
Sie befinden sich hier im Unterthema Symptome und Anzeichen des Burnouts. Allgemeine Informationen zum Thema finden Sie unter Burnout .
Die Symptome des Burnouts sind sehr vielfältig und variieren oft stark von Mensch zu Mensch.
Zu den körperlichen Symptomen gehören Blutdruckschwankung, Impotenz, Schlafstörung, Appetitlosigkeit, Herzrasen, Tinnitus, Kopfschmerz, häufige grippale Infekte, Verdauungsstörungen und Rückenschmerzen.
Die psychischen Symptome des Morbus Burnout lassen sich in drei Kategorien einteilen:
Weitere Symptome in der psychischen Ebene sind Schuldgefühle, Misstrauen, Stimmungsschwankungen, nervöse Ticks und Verspannungen. Die Patienten schotten sich sozial immer mehr ab, verlieren die Lust an Hobbies und Freizeitaktivitäten und neigen zur Hyperaktivität.
In manchen Fällen ist ein vermehrter Genuss von Alkohol, Tabak, Kaffee oder auch Drogen feststellbar. Die Suchtgefahr steigt massiv an.
All diese Symptome können, müssen jedoch nicht auftreten.
Das Burnout-Syndrom zeigt oft Parallelen zum Boreout-Syndrom. "Bore" heißt im Englischen „sich langweilen“. Demzufolge bezeichnet das Syndrom die Unterforderung und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Auch dieser Zustand weist Symptome wie emotionale Erschöpfung und reduzierte Leistungsfähigkeit auf.
Generell lässt sich ein entstehendes Burn Out-Syndrom in verschiedenen Entwicklungsphasen aufteilen, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen.
Anfangsphase:
In der Anfangsphase zeigen Menschen mit Burn out hohes Engagement, großen Ehrgeiz, oftmals unrealistische hohe Erwartungen an sich und die zu bewältigende Situation und einen starken Enthusiasmus. „to burn out“ bedeutet übersetzt „ausbrennen“ und ein Spruch besagt: „Nur wer einmal gebrannt hat, kann auch ausbrennen!“. So scheint es tatsächlich zu sein. Menschen, die von Beginn unmotiviert und lustlos sind bzw. Desinteresse zeigen, sind niemals Burn out gefährdet.
Die ersten Ermüdungszeichen wie Abgeschlagenheit, zunehmende Kopfschmerzen, Gereiztheit und Müdigkeit werden ignoriert oder heruntergespielt, Erholungsphasen werden sich nicht zugestanden. Ebenso verhält es sich mit Frustration und zunehmender Enttäuschung, wenn nach und nach deutlich wird, dass die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden können. Auch diese Tatsachen werden verdrängt bzw. ignoriert. Private Bedürfnisse werden mehr und mehr in den Hintergrund verschoben, bis die Vernachlässigung dem Betroffen kaum mehr auffällt.
Reduziertes Engagement, emotionaler Rückzug:
Diese Phase ist gekennzeichnet durch eine zunehmend ablehnende Haltung gegenüber dem Arbeitsplatz bzw. Arbeitgeber und Kollegen. Oft wird ein neu entstandener Zynismus beobachtet. Der Betroffene identifiziert sich nicht mehr mit seiner Arbeit und zieht sich mehr und mehr zurück. Oft wird nur noch „Dienst nach Vorschrift“ abgeleistet und der Erkrankte bringt eigene Ideen und Vorschläge kaum noch ein.
Fortgeschrittene Phase, sozialer Rückzug:
Die bereits genannten körperlichen Symptome erreichen in dieser Phase ihren Höhepunkt. Betroffene leiden unter Apathie, Verlust der Konzentrationsfähigkeit, Angst- und Hilflosigkeitsgefühlen, massivem Desinteresse. Es entsteht eine starke Abwehrhaltung gegenüber Kritik und seine Arbeit kann der Betroffenen wenn überhaupt, nur noch unter höchster Kraftaufwendung bewältigen.
Als sozialer Rückzug wird hier die Vermeidung von sozialen Kontakten, oft auch in Kombination mit übertriebener Bindung an eine bestimmte Person, bezeichnet. Das emotionale, mentale und körperliche Leben verflacht immer mehr. Die Person verliert meist in allen Bereichen des Lebens an Leistungsfähigkeit und Engagement/Interesse.
Im Endstadium des Burn out-Syndroms erlebt der Erkrankte massive Verzweiflungs- und Hilflosigkeitsgefühle, die sich bis zu Depression verstärken können. Oft entsteht ein dominierendes Sinnlosigkeitsgefühl, das teilweise sogar zu selbstzerstörerischen Verhalten oder gar Selbstmord führen kann.
Lesen Sie mehr hierzu unter: Depression oder Burnout - Was habe ich?
Verschiedene Autoren haben das Burnout-Syndrom in zwölf Phasen eingeteilt, die jedoch nicht genau in dieser Reihenfolge ablaufen müssen.
Oft wird die vorläufige Verdachtsdiagnose „Burn out“ vom behandelnden Hausarzt gestellt, der in vielen Fällen zunächst auf Grund der körperlichen Symptomatik, wie beispielsweise Kopf- und Rückenschmerzen oder zunehmende Müdigkeit, aufgesucht wird. Nach Ausschluss einer organischen Ursache und entsprechender Sozialanamnese (Informationssammlung bezüglich der wirtschaftlichen, sozialen, familiären, psychischen und Arbeitssituation des Patienten) findet dann eine Überweisung zu einem Facharzt für Psychiatrie und psychosomatische Medizin oder einem Psychologen statt, der letztendlich durch Gespräche und eventuellen weiteren körperlichen Untersuchungen in der Lage ist, die Diagnose „Burn out-Syndrom“ zu stellen.
Da die Symptome so vielfältig und oftmals von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sind, kann es in manchen Fällen lange dauern bis die endgültige Diagnose fest steht.
Es sei allerdings zu beachten, dass die die Bezeichnung „Burn out“ gerade von Betroffenen oftmals als beschönigende Beschreibung von anderweitigen psychiatrischen Erkrankungen benutzt wird. Die Modeerscheinung „Burn out“ erscheint gesellschaftlich mehr akzeptiert als beispielsweise ein Depression.
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