In diesem Artikel geht es um den Bluterguss im Gesicht. Es werden unter anderem die Ursachen wie ein Sturz, ein Schlag oder Blutergüsse ohne erkennbaren Grund besprochen. Danach werden begleitende Symptome, die Therapie, Diagnose sowie die Dauer behandelt.

Bluterguss im Gesicht

Einleitung

Blutergüsse werden auch Hämatome oder umgangssprachlich blaue Flecken genannt und sind Hauteinblutungen. Dem entsprechend hat sich aufgrund von einer Blutgefäßverletzung Blut im weichen Gewebe gesammelt. Dies kann genauso, wie überall am Körper, auch im Gesicht passieren.

Die Blutgefäße werden in aller Regel durch physische Gewalteinwirkungen, wie zum Beispiel durch Stöße oder Schläge, verletzt oder sogar zerstört. Ein Bluterguss im Gesicht verfärbt die Haut stark, wenn er relativ nah an der Hautoberfläche liegt, dabei kann die Farbe von schwarz/blau, bis gelb/grün variieren, je nach dem wie alt der Bluterguss ist.

Ursachen

Die Ursache eines Blutergusses ist ein kann verschieden sein. In den meisten Fällen liegt einem Bluterguss im Gesicht jedoch eine Gewalteinwirkung zugrunde, welche durch seine Erschütterung ein Blutgefäß beschädigt hat.

Im Gesicht passiert dies oft durch einen Sturz, eine Quetschung oder einen Unfall, wie zum Beispiel Verkehrs- oder Sportunfälle, bei denen das Gesicht mit hoher Geschwindigkeit gegen etwas prallt. Des weiteren zählen auch Schläge in das Gesicht zu den Ursachen eines Blutergusses. Es existieren auch Blutergüsse ohne eine äußere Gewalteinwirkung, diese sind selten im Gesicht. Davon sind jedoch nur Menschen betroffen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen oder schwerwiegend erkrankt sind.

Sturz

Stürze können im Gesicht Blutergüsse verursachen, da es passieren kann, dass durch den Sturz das Gesicht einen starken Aufprall erleidet.

Bei einem Sturz hat der Betroffene einen ungewollten, plötzlichen Kontakt zu einer tieferen Ebene. Wenn man sich während des Stürzens nicht schnell genug mit den Armen festhalten oder abfangen kann, ist es möglich dass auch das Gesicht mit der Erde in Berührung kommt. Je nachdem aus welcher Höhe und mit welcher Geschwindigkeit die Person stürzt und so verschieden stark auf den Boden aufprallt, ist auch die Gefäßverletzung unterschiedlich groß. Je größer die Gefäßverletzung und je mehr Gefäß verletzt sind, desto größer und schmerzhafter ist der Bluterguss im Gesicht.

Schlag

Ein Schlag in das Gesicht ist eine häufige Ursache für einen Bluterguss.

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schlag von einer Faust, flachen Hand oder zum Beispiel einem Stock durchgeführt wird. Entscheidend ist die Stärke des Schlages und somit die Geschwindigkeit und Wucht, mit dem der Schlag auf das Gesicht eintrifft. Je stärker der Schlag ist, desto mehr Blutgefäße werden verletzt und können in die Haut einbluten, wodurch nicht nur die Größe, sondern auch die Schmerzen des Blutergusses bestimmt werden.

Dieses Thema könnte Sie auch intreressieren:

Ohne erkennbaren Grund

Blutergüsse im Gesicht müssen nicht immer durch eine äußere Gewalteinwirkung entstehen, es gibt auch folgende andere Ursachen.

Menschen, die  Medikamente einnehmen, wie zum Beispiel Blutverdünner, haben eine gehemmte Blutgerinnung, wodurch Einblutungen begünstigt werden. Doch auch solchen Blutergüssen liegt meistens ein Stoß, also eine Gewalteinwirkung, zugrunde, dieser wird kaum von der Person bemerkt. Des Weiteren bekommen Menschen mit einer angeborenen Blutgerinnungsstörung wie der Bluterkrankheit oder auch Hämophilie genannt besonders schnell Blutergüsse.

Darüber hinaus kann ein spontaner Bluterguss auch durch eine Infektionskrankheit oder Krebs bedingt sein.

Begleitende Symptome

Ein typisches Symptom eines Blutergusses ist die Hautverfärbung, wenn der Bluterguss oberflächlich ist. Zu Beginn ist die Haut rot verfärbt, diese Farbe verändert sich jedoch recht schnell in ein dunkles Blau oder Lila. Dies liegt dem biochemischen Abbau des Blutes zugrunde. Nach ca. sieben Tagen bekommt der Bluterguss eine grünliche, bis gelbliche Farbe, bevor er wieder verschwindet.

Ein weiteres Symptom sind Schwellungen. Wässrige Flüssigkeiten, in diesem Fall Blut, sammeln sich im Körpergewebe und können erst nach und nach wieder abtransportiert bzw. abgebaut werden. Es ist möglich, dass der Bluterguss in der Tiefe liegt, sodass man kaum eine Verfärbung sieht, jedoch eine Schwellung an dieser Körperstelle fühlt. Durch den Druck, den das Blut aus dem verletzten Gefäß auf das umliegende Gewebe ausübt, kann es zu Schmerzen kommen. Dem entsprechend zählen Schmerzen ebenfalls zu den Symptomen eines Blutergusses.

Schwellung

Eine Schwellung entsteht, wenn eine wässrige Körperflüssigkeit sich im Körpergewebe ansammelt, da entweder zu viel Flüssigkeit in das Gewebe abgegeben wird oder weil der Abtransport von Flüssigkeit verhindert ist.

Im Falle eines Blutergusses sammelt sich Blut im Gewebe durch ein verletztes Gefäß und sorgt dafür, dass eine Schwellung entsteht. Die Schwellungen bei einem Bluterguss sind in aller Regel lokal auf den Bereich des Blutergusses begrenzt. In einem Gelenk unter anderem auch dem Kiefergelenk können Schwellungen zu einer Bewegungsminderung führen.

Schmerzen

Ein Hämatom im Gesicht kann genauso wie in anderen Körperstellen Schmerzen verursachen.

Es ist möglich, dass Schmerzen bei Druck entstehen oder auch ohne eine Berührung vorhanden sind. Dies hängt von der Schwellung ab, da durch das ausgetretene Blut Druck auf das umliegende Gewebe (z.B. Muskeln, Knochen oder Nerven) ausgeübt wird. Die Schwellung wiederum ist abhängig von der Stärke der Gewalteinwirkung. Die Schmerzen sind am am ersten Tag nach der Gewalteinwirkung am stärksten und werden mit der Zeit immer weniger, da das ausgelaufene Blut abgebaut wird und somit auch der Druck auf das Gewebe nachlässt.

Behandlung

Bei einem kleinen Bluterguss, bei dem kein großes Gefäß verletzt ist, bedarf es keiner ärztlichen Therapie. Der Betroffene kann sich selber behandeln und so die Größe des Blutergusses beeinflussen, indem er direkt nach der Entstehung des Blutergusses die Körperstelle kühlt. Dabei sollte, wenn Eis verwendet wird, zwischen die Haut und dem Eis eine Stoffschicht liegen, um Verkühlungen zu vermeiden. Durch das Kühlen ziehen sich die Blutgefäße zusammen und es wird verhindert, dass sich der Bluterguss sehr weit ausbreitet.

Ähnlich funktioniert das Prinzip des Hochlagerns des betroffenen Körperteils, denn auch das Hochlagern verhindert das vermehrte Austreten von Blut aus dem verletzten Gefäß. So kann beim Schlafen der Kopf durch ein zusätzliches Kissen hochgelagert werden. 

Außerdem kann man versuchen nach ein paar Tagen mit warmen Wickeln die Durchblutung im Bereich des Blutergusses anzuregen und so den Abbau des ausgelaufenen Blutes zu beschleunigen. Es können auch Gels und Cremes helfen, die abschwellend oder entzündungshemmend wirken. Auch einige Hausmittelwie z.B. Arnika oder Quarkwickel, haben sich in der Behandlung von Blutergüssen bewehrt.

Lesen Sie auch zu diesem Thema: Wie behandelt man einen Bluterguss?

Heparinsalbe

Herparin wird normalerweise genutzt, um Blutgerinnsel zu verhindern, entsprechend fördert Heparin die oberflächliche Durchblutung und verhindert, dass das flüssige Blut in einen festen Zustand vom Körper umgewandelt wird. Dadurch lässt sich der Abbau von dem ausgetretenen Blut bei einem Bluterguss fördern und der Bluterguss verschwindet schneller.

Diese Wirkung tritt jedoch nicht bei jedem Patient ein und wird auch von Medizinern kontrovers diskutiert. Eine Heparinsalbe wird besonders bei Patienten mit einer Gerinnungsstörung eingesetzt.

Diagnose

Die Diagnosestellung für einen Bluterguss ergibt sich aus zwei Bereichen.

Einerseits wird der Patient nach der Ursache seines Hämatoms im Gesicht befragt. Dieser gibt nun zum Beispiel Angaben über einen Unfall, Sturz oder einen Schlag. Andererseits wird der Patient vom Arzt nach blutergusstypischen Symptomen befragt, bzw. der Arzt begutachtet Anzeichen wie eine Schwellung und Hautverfärbung selber. Da ein Bluterguss im Gesicht meistens nach außen gut sichtbar und somit unverkennbar ist, dauert die Diagnosestellung nicht lange.

Dauer

Die Dauer eines Blutergusses hängt stark von seiner Größe ab, Betroffene können jedoch mit ca. sieben Tagen rechnen.

Zu Beginn ist der Bluterguss rot verfärbt und eine Schwellung mit Schmerzen tritt auf. Ab einem Tag nach der Verletzung kann sich der Bluterguss schon ins Blaue oder Schwarze verfärben. Nach vier bis sieben Tagen wird der Bluterguss grünlich und wechselt dann nach sieben Tagen seine Farbe ins Gelbe. Wenn die Haut an der betroffenen Stelle wieder seine ursprüngliche Farbe angenommen hat, ist der Bluterguss verschwunden, da das ausgetretene Blut vollständig abgebaut wurde.

Mehr hierzu:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.03.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021