BCAAs sind freie Aminosäuren, welche bei ausgiebigem Krafttraining zum effektiven und nachhaltigen Muskelaufbau eingesetzt werden können. BCAAs können vor, sowie nach dem Training eingenommen werden. Sie wirken sich nicht nur positiv im Sport beim Muskelaufbau aus, sondern können den Körper auch bei Krankheiten unterstützen.
BCAAs werden mittlerweile nicht mehr nur für den Sport interessant. Sie gelten als Energielieferanten und sollen den Muskelaufbau fördern.
Allerdings können BCAAs noch weitaus mehr. Neben den positiven Effekten für Sportlerinnen und Sportler, werden BCAAs immer öfter auch beim Abnehmen unterstützend eingesetzt. Außerdem werden sie in der Medizin immer stärker eingesetzt. BCAAs wirken in unserem Körper auf unterschiedliche Weise und an unterschiedlichen Stellen. Da es 20 Aminosäuren gibt, ist es gar nicht so einfach den Überblick über die unterschiedlichen Anwendungsgebiete und Wirkungsbereiche zu halten.
Weitere Informationen, wie Sie mit Hilfe von Aminosäuren abnehmen können, erhalten Sie in unserem Artikel Abnehmen mit Aminosäuren.
BCAA sind Eiweißketten die sich aus den einzelnen Bausteinen der Eiweiße, den Aminosäuren, zusammensetzen.
Es gibt insgesamt zwanzig Aminosäuren, von denen acht Aminosäuren essentiell, und zwölf Aminosäuren nicht-essentiell sind. Die essentiellen Aminosäuren könne nicht vom Körper hergestellt werden, und müssen daher stets durch die Nahrung zugeführt werden. Die nicht-essentiellen Aminosäuren können vom Körper selbst produziert werden. Die vielen Aminosäuren haben unterschiedliche Wirkungsweisen im Körper und dienen alle ihrem eigenen Zweck.
Weitere Informationen über BCAA finden Sie auch in unserem Artikel: Dosierung und Einnahme von BCAA
Die Wirkung von Aminosäuren kann grundsätzlich in unterschiedliche Bereiche unterteilt werden. BCAAs wirken sich auf Muskelaufbau und Leistung aus, besitzen einen Anti-Aging Effekt, unterstützen den Gewichtsverlust und finden in der Medizin Anwendung. Die so genannten Branched-Chain Amino Acids sind wertvolle Energiespender und können den Körper im Bedarfsfall schnell mit Energie versorgen.
Von den BCAAs ist vor allem das Leucin eine der bekanntesten Aminosäuren und dient als Energiequelle, und verhindert so den Abbau von Muskeleiweiß.
Außerdem können Aminosäuren dafür verantwortlich gemacht werden, vermehrt Insulin auszuschütten. Dadurch wird in den Blutbahnen mehr Zucker zu den Muskelzellen transportiert. Dies hat den Vorteil, dass die Muskulatur stets mit frischer schneller Energie versorgt ist.
Für Kraftentwicklung und Aufbau der Muskulatur ist die Studienlage noch nicht komplett eindeutig, aber eine starke Tendenz geht dahin, dass die Einnahme von BCAA den Muskelaufbau und den Fettabbau positiv beeinflussen. Außerdem soll die Muskulatur schneller regenerieren und BCAAs sollen auch einem Muskelabbau vorbeugen.
Beim Altern können BCAAs auch einen positiven Einfluss nehmen. Da durch das Altern die Eiweißsynthese verlangsamt stattfindet, können sich die Zellen nicht so schnell regenerieren. Hier kann vor allem die Aminosäure Leucin helfen und einem Zellschwund, vor allem im Bereich der Muskeln vorbeugen.
Auch bei der Gewichtsreduktion im Allgemeinen wird BCAAs eine positive Wirkung zugeschrieben, da sie Übergewicht vorbeugen sollen und den Fettstoffwechsel vermehrt anregen.
Vor allem aber spielen BCAAs in der Medizin eine wichtige Rolle und können bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt werden. Bei Lebererkrankungen sorgen BCAAs beispielsweise für die Bildung von Albumin. Dieser Stoff wird vor allem bei einer Leberzirrhose dazu benötigt, um Flüssigkeiten aus dem Bauchraum abzutransportieren. So kann das Leben der betroffenen Patienten deutlich verbessert werden. Auch bei einer Fettleber können BCAAs zu Erfolgen bei der Behandlung führen. Auch bei Diabetes, Verbrennungen, Blutvergiftungen oder Traumen konnten BCAAs bereits erfolgreich eingesetzt werden.
Welche weiteren Mittel und Methoden es gibt, um den Fettstoffwechsel anzukurbeln, erfahren Sie in unserem Artikel Wie kann man den Stoffwechsel anregen?
Die drei wichtigsten Aminosäuren im Sport sind Leucin, Isoleucin und Valin.
Leucin sorgt in der Muskulatur dafür, dass neue Zellen aufgebaut werden und ist damit auch allgemein an Wachstumsvorgängen im Körper beteiligt. Da sich Wachstumsvorgänge auch auf die Regeneration auswirken, kann Leucin auch hier positiv wirken. Knochen, Bänder, Sehnen und Muskelgewebe profitieren. Außerdem sorgt Leucin für eine erhöhte Ausschüttung von Insulin welches dadurch wiederum mehr Leucin in den Muskel transportieren kann. Des Weiteren sorgt Leucin dafür die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zu vermindern, wodurch der Organismus und die Muskeln geschützt werden. Neben der Aufnahme von mehr Leucin, werden außerdem weitere Aminosäuren in den Organismus „geschleust“. Leucin fungiert damit ähnlich wie ein Türöffner für weitere BCAAs.
Isoleucin ist vor allem an der Bildung von neuem Hämoglobin zuständig. Das ist der rote Blutfarbstoff ohne den atmen nicht möglich wäre. Hämoglobin ist unter anderem für den Sauerstofftransport im Körper zuständig. Außerdem sorgt das Isoleucin für einen ausgeglichenen Energie- und Zuckerhaushalt. Es stabilisiert den Blutzuckerspiegel und steuert den Energiehaushalt im Körper.
Valin ist die dritte Aminosäure um die es hier geht. Valin ist ebenso wie Leucin mitverantwortlich für unterschiedlichste Wachstumsprozesse im Körper. Es sorgt für eine stimulierende Wirkung im Körper, wenn dies gebraucht wird, und kann bei Bedarf zu Energie verarbeitet werden.
Für den Sport lassen sich diese Aminosäuren vor allem bei der Energiebereitstellung einsetzen. Bei sportlicher Aktivität benötigt der Körper, vor allem die Muskulatur, viel Energie. Diese wird durch den Abbau von Leucin in den Muskeln produziert. Durch die Einnahme von BCAAs sorgen weitere Aminosäuren für weitere Energie. Dabei ist die richtige Dosierung der BCAA abhängig von der sportlichen Aktivität und anderen Faktoren wie dem Gewicht und Größe.
Durch die Zufuhr werden die Muskeln geschützt, da der Organismus ansonsten versuchen würde das körpereigene Eiweiß für die Energiegewinnung zu nutzen. Weiterer Nutzen für den Sport ist die verstärkte Hämoglobinbildung, wodurch der Körper schneller mit mehr Sauerstoff versorgt werden kann. Auch die Regenerationsfähigkeit wird durch die BCAAs verbessert.
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BCAAs werden aber nicht nur im Sport als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzte. Auch in der Medizin finden sie immer öfter Anwendung.
Studien konnten herausfinden, dass Patienten mit einer Entzündung des Bauchfells auf eine Supplementierung mit BCAAs sehr positiv reagierten. Diese positiven Effekte lassen sich klar auf die Einnahme der BCAAs zurückführen. Bei Kopfverletzungen wie Gehirnerschütterung oder einem Trauma können BCAAs dabei helfen die Heilung der Nervenzellen zu unterstützen. Das „Stresslevel“ für die Nervenzellen wird durch den Abbau von Stickstoff im Gehirn reduziert, was sich auch auf die kognitive Leistungsfähigkeit des Patienten positiv auswirken kann.
BCAAs werden außerdem bei der Behandlung von Diabetes und Insulinerkrankungen eingesetzt. Allerdings ist die Studienlage für diese Bereiche noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Im Raum steht, dass die Einnahme von BCAAs das Risiko an Diabetes zu erkranken senkt. Hier muss noch weitere Aufklärungsarbeit geleistet werden, bis gesicherte Ergebnisse vorliegen.
Bei Lebererkrankungen können BCAAs für erfolgreiche Behandlungen eingesetzt werden. Symptome können zurückgehen, vor allem das Leberfett wird teilweise abgebaut und Sauerstoffversorgung der erkrankten Bereiche wird verbessert.
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