Von Alkoholkonsum während der Stillzeit wird dringend abgeraten, da die Alkoholkonzentration im Blut der Mutter nahezu unverändert auch in die Muttermilch übergeht. Außerdem sollte beachtet werden, dass ebenfalls der in der Nahrung (Alkoholpralinen) enthaltene Alkohol nicht vernachlässigt wird.
Viele Frauen möchten nach den Entbehrungen während der Schwangerschaft wieder Alkohol zu sich nehmen. Dennoch stellt der Alkohol auch über die Schwangerschaft hinaus während der Stillphase eine Gefährdung für das Kind dar. Als allgemeine Faustregel gilt, dass die im Blut der Mutter enthaltende Alkoholkonzentration in nahezu gleichem Maße in die Muttermilch übergeht und vom Kind aufgenommen wird.
Da Alkohol zahlreiche Risiken für das Neugeborene birgt, sollte möglichst darauf verzichtet werden. Ist der Konsum trotz allem gewünscht, muss sorgfältig und vorausschauend geplant werden, um einen ausreichend großen Abstand zwischen der Alkoholeinnahme und der nächstfolgenden Stilleinheit zu gewährleisten.
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Der Konsum von Alkohol in der Stillzeit wird nicht empfohlen. Die Konzentration an Alkohol im Blut der Mutter geht in nahezu identischem Ausmaß in die Muttermilch über, wird also weder nennenswert in der Menge reduziert noch in irgendeiner Weise gefiltert und in seiner Gefährlichkeit gemindert. Alkohol stellt bereits in kleinen Mengen eine Gefährdung für das Neugeboren dar.
Hat der Säugling über die Muttermilch Alkohol zu sich genommen, ist sein Organismus nur im unzureichenden Maße im Stande diesen wieder abzubauen. Darin involvierte Stoffwechselprozesse dauern bei einem Neugeborenen wesentlich länger als bei Erwachsenen. Da Muttermilch nachweislich die beste Nahrung für das Kind darstellt und falls die Mutter stillen kann und möchte, sollte sie im Hinblick auf das Kindeswohl demnach für die Dauer der Stillzeit darauf verzichten.
Ist trotz der Risiken der Konsum von Alkohol gewünscht, sollte die Mutter auf einen ausreichend langen zeitlichen Abstand zwischen dem Trinken und der nächsten Stilleinheit achten. Ein der Menge des eingenommenen Alkohols entsprechendes Zeitfenster, welches sehr individuell ausfällt, sollte eingehalten werden um dem Organismus genügend Zeit zu lassen, den Alkohol aus dem Blutkreislauf der Mutter und der Muttermilch abzubauen.
Es herrscht ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Milch, welche bereits Alkoholmengen enthält, abgepumpt und entsorgt werden kann und die darauffolgende Milch wieder unbedenklich für das Kind ist und verabreicht werden kann. Tatsache jedoch ist, dass der Milch solange Alkohol über den mütterlichen Organismus zugeführt wird, solange Alkohol im Blut der Mutter messbar ist. Dementsprechend ist auch die auf das Abpumpen nachfolgende Milch mit Alkohol durchsetzt.
Das Abpumpen beschleunigt in keiner Weise die Elimination des Alkohols aus der Muttermilch. Lediglich die Zeit ist der entscheidende Faktor, nach dem die Muttermilch wieder als unbedenklich und frei von Alkohol eingestuft werden kann. Erst wenn nach dem Stopp der Alkoholzufuhr ein der zuvor konsumierten Menge entsprechendes Zeitfenster verstrichen ist und der Alkohol vollständig im mütterlichen Kreislauf abgebaut wurde, gilt die Milch als unbedenklich. Hierfür ist kein Abpumpen notwendig, da sobald im mütterlichen Blut kein Alkohol mehr vorzufinden ist, auch in der Muttermilch keiner mehr nachweisbar ist.
Alkoholkonsum in der Stillzeit hat Auswirkungen sowohl auf die Mutter als auch auf den Säugling und kann zahlreiche Folgen mit sich bringen.
Mütterlicherseits greift der Alkohol in den Hormonhaushalt ein und verringert den Gehalt an Oxytocin, dem Hormon welches für den Milchspendereflex zuständig ist. Durch den verminderten Milchfluss entsteht ein Milchstau, wodurch die Brüste voller erscheinen können.
Entgegen der lange vorherrschenden Meinung also, Alkohol würde die Milchproduktion anregen ist genau das Gegenteil der Fall. Besonders in den ersten vier Stunden nach dem Konsum alkoholischer Getränke ist die Menge an produzierter Milch verringert. Zudem trinken Neugeborene Alkohol enthaltende Milch weniger und die gesamte Stillbeziehung kann dadurch beeinträchtigt sein.
Die Beschaffenheit und der Geruch der Muttermilch ändern sich zusätzlich, was ein Grund für die reduzierte Aufnahme oder gänzliche Verweigerung der Muttermilch durch den Säugling sein könnte.
Auch kann die Mutter-Kind-Interaktion während des Stillens beeinträchtigt sein. Hierbei nimmt der Alkohol Einfluss auf die Psyche der Mutter, wobei Gereiztheit und Ungeduld zunehmen können und ein regelrechtes Anlegen des Kindes an die Brust erschwert wird. Bei Stillenden wird zudem ein stärkerer negativer Einfluss des Alkohols auf das Verhalten beobachtet, so sind sie anfälliger gegenüber Verstimmungen, Verlangsamung und Betrunkenheit. Diese Folgen wiederum können die Aufmerksamkeitsspanne der Mutter mindern und sie für kindliche Signale weniger empfänglich sein lassen und adäquates Handeln erschweren.
Bei Säuglingen wiederum nimmt der Alkohol häufig Einfluss auf das Schlafverhalten, es kommt regelmäßig zu einer Verkürzung der Schlafzeit. Außerdem ist der Schlaf weniger tief und der Säugling erwacht leichter. Zudem sind Kinder nach der Aufnahme alkoholhaltiger Milch reizbarer und schreckhafter. Die Schreiphasen verlängern sich. Diese Auswirkungen finden sich im besonderen Ausmaß bei Neugeborenen, nehmen mit zunehmenden Alter des Kindes etwas ab.
Bei starkem Alkoholkonsum der Mutter kann es zu Wachstumsbeeinträchtigungen des Kindes kommen. Des Weiteren werden negative Einflüsse des Alkohols auf die motorische Entwicklung des Kindes diskutiert. Es gibt bisher nicht viele Studien, die direkte Folgen des Alkohols auf den Säugling untersucht haben. Als allgemeine Empfehlung gilt jedoch trotzdem in vielen Ländern, auf Alkohol während der Stillzeit gänzlich zu verzichten oder den Konsum sehr gering zu halten, mit angemessenem Abstand zur nächsten Muttermilchfütterung.
Selbst wenn Pralinen mit meist hochprozentigem Alkohol nur in geringen Maßen gegessen werden, so tritt auch diese Alkoholmenge in die Muttermilch über. Der Alkoholgehalt der Milch ähnelt stark der Alkoholkonzentration im Blut der Mutter. Auch wenn man geneigt sein könnte, diese kleine Menge an Alkohol in nur wenigen verzehrten Pralinen als unbedeutend zu werten, gibt es derzeit keine Alkoholmenge, welche als unbedenklich für das Neugeborene eingestuft werden kann.
Dementsprechend sollte um sicher zu gehen beim Stillen auf den Verzehr alkoholhaltiger Pralinen verzichtet werden. Will die stillende Mutter dennoch Alkoholpralinen essen, sollte auf einen ausreichend großen Abstand zwischen dem Verzehr und der nächsten Fütterungseinheit geachtet werden, um das Neugeborene keinen alkoholbedingten Risiken auszusetzen.
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Wie auch bei alkoholhaltigen Pralinen kann der Verzehr von Alkohol durchsetztem Kuchen in der Stillzeit aufgrund der geringen Menge des Genussmittels ungefährlich erscheinen. Dennoch lässt sich der Verzehr nicht als absolut unbedenklich einstufen. Da selbst kleine Mengen an Alkohol in die Muttermilch übergehen, kann es Auswirkungen auf das Kind haben und Folgen mit sich bringen.
Im besonderen Maße ist hierbei das Schlafverhalten des Säuglings betroffen, welches bereits bei kleinsten Mengen an Alkohol gestört sein kann. Um ganz sicher zu gehen, sollte idealerweise entweder gänzlich auf den Verzehr des Genussmittels verzichtet, oder aber auf einen ausreichenden zeitlichen Abstand zwischen dem Verzehr des alkoholhaltigen Kuchens und der nächsten Stilleinheit beziehungsweise dem Abpumpen geachtet werden.
Da Alkohol in der Stillzeit Auswirkungen auf den Säugling haben kann, sollte möglichst auf diesen verzichtet werden. Zwar wird der Alkohol durch seinen relativ geringen Siedepunkt bei circa 70 Grad Celsius häufig „verkocht“, jedoch dauert es um den gesamten zugegebenen Alkohol im vollen Umfang zu entfernen bis zu drei Stunden. Ist die Kochzeit kürzer, werden nur Teile des Alkohols reduziert und ein wesentlicher Anteil verbleibt im zubereiteten Gericht.
Da jede durch die stillende Mutter aufgenommene Menge an Alkohol in die Muttermilch übertritt, sollte möglichst davon abgeraten werden. Bereits kleinste Mengen an Alkohol können Einfluss auf den Säugling haben, im besonderen Maße kann hiervon das Schlafverhalten betroffen sein. Der Schlaf des Neugeborenen ist besonders anfällig für Störfaktoren. Falls dennoch mit Alkohol gekocht werden soll, empfiehlt es sich einen Zeitabstand zwischen dem Verzehr alkoholenthaltender Speisen und der nächsten Fütterungseinheit einzuhalten. Dadurch kann der Körper Alkohol im ausreichenden Maße wieder abbauen und die Muttermilch kann wieder unbedenklich gegeben werden.
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