Das Zähneknirschen ist ein übermäßiger Zahnkontakt zwischen Oberkiefer- und Unterkieferzähnen. Im Normalfall stehen Oberkiefer- und Unterkieferzähne nur beim Schluckakt und Kauen in Kontakt. Beim Zähneknirschen wird dieser Abstand nicht eingehalten und die Zähne treten übermäßig oft in Kontakt unter zum Teil hohen Belastungen.
Zähneknirschen ist ein übermäßiger Zahnkontakt zwischen Oberkiefer- und Unterkieferzähnen.
Statisch spricht man von Pressen, dynamisch von Knirschen (Bruxismus).
Im Normalfall stehen Oberkiefer- und Unterkieferzähne nur beim Schluckakt und Kauen in Kontakt. In Ruhe befinden zwischen den Zähnen ein Abstand von durchschnittlich 2 mm (Ruheschwebelage). Bei Bruxismus (Zähneknirschen) wird dieser Abstand nicht eingehalten und die Zähne treten übermäßig oft in Kontakt unter zum Teil hohen Belastungen.
Das Zähneknirschen findet sowohl tagsüber als auch nachts während des Schlafens statt und hat verschiedene negative Folgen für die Zähne und das gesamte Kausystem.
Durch das wiederholte verschieben/pressen der Zähne gegeneinander kommt es zum Verlust von Zahnschmelz (Attrition).
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Zähneknirschen
Dies betrifft in der Regel zuerst die Eckzähne und danach die Front- und Seitenzähne.
Der Zahnschmelzverlust kann soweit gehen bis Dentin freiliegt und die Zähne übermäßig empfindlich werden. Durch die ständige Überlastung der Zähne kann es zu Zahnfrakturen kommen, hier sind vor allem wurzelkanalbehandelte Zähne gefährdet.
Beides kann langfristig letztendlich zum Zahnverlust führen.
Durch die ständige Belastung der Zähne kommt es häufig zu Überlastung der Kaumuskulatur.
Dies führt zum einen zu lokal ausstrahlenden Schmerzen und zum anderen zu Verspannungen, die sich in die Nacken- oder Rückenmuskulatur fortsetzen können.
Das kann zu Mundöffnungsbeschwerden oder Haltungsbeschwerden führen. Diese Muskelbeschwerden können zusätzlich Kopfschmerzen provozieren oder die Konzentrationsfähigkeit herabsetzen.
Neben der Muskulatur wird auch der Zahnhalteapparat überlastet, dies führt zur permanenten Reizung desselbigen. Hierdurch werden Entzündungen provoziert und gefördert. Dies kann zu zurückgehendem Knochen und damit zurückweichendem Zahnfleisch führen. Dies wirkt sich zusätzlich zur Attrition negativ auf die Zähne aus.
Das Kiefergelenk als wichtiger Bestandteil des Kausystems wird durch Bruxismus ebenso negativ beeinflusst. So kann es durch übermäßige Abnutzung des Kiefergelenks und des umgebenen Knorpels und somit zu Kiefergelenksatrhose kommen.
Ein überlastetes oder entzündetes Kiefergelenk wirkt sich durch die unmittelbare Nähe zum Ohr auch auf dieses negativ aus. Es kann hier zum Beispiel zu Tinnitus, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen kommen.
Die Folgen von Zähneknirschen hängen von der Häufigkeit und vor allem vom Schweregrad des Knirschens ab und sind somit von Patient zu Patient individuell unterschiedlich.
Das Zähneknirschen, das vor allem nachts gehäuft auftritt, ist durch eine Fehlbelastung des Kiefergelenks gekennzeichnet. Das bedeutet die Muskeln werden konstant überbelastet und es kommt zu Verspannungen und Verkrampfungen. Die Muskeln sind an dem Kieferknochen befestigt. Daher resultieren die Verspannungen letztlich häufig in einer eingeschränkten Beweglichkeit der Kiefer, sowie in Schmerzen bei der Mundöffnung.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Kieferschmerzen
Eine mögliche Folge des Zähneknirschens ist die Entstehung von unangenehmen Ohrgeräuschen, einem sog. Tinnitus. Durch die andauernde Kraftausübung, sowie die Anspannung der Kiefermuskulatur kann es zu Verkrampfungen kommen. Diese bedingen eine konstante Fehlbelastung des Kiefergelenks, die sich folglich auf den inneren Teil des Ohrs auswirken können. Im Innenohr befinden sich kleine sogenannte Haarzellen die durch den Druck beschädigt werden können. Dies kann zu einem Pfeifgeräusch oder sogar einem Hörsturz führen.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Tinnitus
Die Fehlstellung der beiden Kiefer zueinander, die als Resultat eines andauernden Zähneknirschens aufritt, kann starken Schmerzen verursachen . Man versucht die Schmerzen durch eine Anpassung der Kopfhaltung auszugleichen bzw. zu lindern. Durch die nun resultierende Fehlhaltung des Kopfes kommt es folglich zu Verspannungen im Nacken, die bis in den unteren Rücken ziehen und starke Rückenschmerzen verursachen können.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Ursachen von Rückenschmerzen
Aufgrund einer Fehlstellung im Kiefergelenk und den daraus resultierenden fehlerhaften Krafteinwirkungen kann es zu starken Verspannungen kommen. Diese verursachen Schmerzen im Kiefer-, Schläfen- oder Kopfbereich. Durch eine veränderte Kopfhaltung versucht man die Beschwerden auszugleichen. Es kommt zu Verkrampfungen und Schmerzen im Nackenbereich. Die Nackenmuskulatur verspannt sich und die Schmerzen können sogar weiter hinunter in den Rücken ziehen.
Die Verspannungen und Schmerzen, die durch die Fehlbelastung der Muskulatur im Mund- und Kieferbereich entstehen, strahlen sehr häufig in den Schläfen- und Kopfbereich aus. Das Knirschen tritt vor allem nachts auf und äußert sich tagsüber dann in vermehrten und starken Kopfschmerzen. Erste Anzeichen, die einen Rückschluss auf das Zähneknirschen als Ursache für die täglich auftretenden Kopfschmerzen liefern können, sind abgeschliffene Eckzahnspitzen.
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Sofern Bruxismus nicht als Ursache für die andauernden Kopfschmerzen detektiert wird, kann es in der Folge zu den typischen Symptomen einer Migräne kommen. Die Migräne stellt sich als ein anfallsartiger, starker und sehr schmerzhafter Kopfschmerz dar. Betroffenen wird angeraten einen Kieferorthopäden aufzusuchen. Dieser kann feststellen, ob es sich um eine durch das Zähneknirschen bedingte Fehlstellung der Kiefer und damit einer muskulären Überbelastung als Ursache für die auftretende Migräne handelt.
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