Bei Unterzuckerung unterscheidet man zwischen folgenden Ursachen: reaktive Unterzuckerung, Nüchternhypoglykämie und exogene Hypoglykämie
Medizinisch: Hypoglykämie
Englisch: hypoglycemia
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Bei einer Unterzuckerung unterscheidet man folgende Ursachen:
Reaktive Hypoglykämie: Die reaktive beziehungsweise postprandiale Ursachen der Unterzuckerung tritt nach den Mahlzeiten auf. Ursächlich für diese Form der Unterzuckerung sein können ein beginnender Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Störungen bezüglich des Magens (Magenentleerung, Fehlen von Magenteilen nach OP mit Dumping-Syndrom), Ursachen durch vegetative Störung (erhöhter Vagotonus, Teil des Parasympathikus) oder erbliche Erkrankungen (zum Beispiel eine Fructoseintoleranz).
Bei Störungen der Magenentleerung und bei Dumping-Syndrom als Ursachen der Unterzuckerung sind die Nahrungspassage und damit die Glukoseaufnahme über den Magen-Darm-Trakt sowie die reaktive Insulinausschüttung des Körpers nicht mehr koordiniert. Da Insulin stets bei Zuckeraufnahme ausgeschüttet wird, bei den beschriebenen Störungen jedoch die Glukose verzögert aus dem Darm aufgenommen wird, nimmt der Blutzuckerspiegel sehr stark ab, ohne zunächst „Nachschub“ zu bekommen, so dass eine Unterzuckerung als Resultat entsteht.
Nüchternhypoglykämie: Unterzuckerungen unabhängig von der Nahrungsaufnahme bei Nüchternheit können verschiedene Ursachen aufweisen. Zu nennen sind verschiedene Tumorarten (unter anderem Insulinom (Insulinbildender Tumor), Leberzelltumor), Lebererkrankungen und Hormonstörungen durch mangelnde Funktion der Nebennierenrinde (Cortison) oder der Hypophyse. Außerdem können bestimmte Speicherkrankheiten (Glykogenosen), Nierenerkrankungen oder Vergrößerung (Hyperplasie) der Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse eine solche Form der Unterzuckerung zur Folge haben.
Exogene Hypoglykämie: Die letze Form, die exogenen Ursachen der Unterzuckerung, entsteht durch Einflüsse von außen (exogen), zum Beispiel bei Diabetikern durch Gabe von zu viel Insulin oder antidiabetisch wirkenden Medikamenten (Sulfonylharnstoffe), bei Nicht-Diabetikern nach aus ärztlicher Sicht nicht indizierter Aufnahme der genannten Medikamente (bei psychischen Erkrankungen, als Selbstmordversuch). Auch bei exzessivem Alkoholkonsum ohne Nahrungsaufnahme (Hemmung der Glukoseneubildung durch Alkohol) oder durch die Wechselwirkungen von Medikamenten untereinander können Ursachen einer exogene Unterzuckerung hervorgerufen werden.
Hypoglygkämie bei Diabetikern: Unterzuckerung bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist als wichtige und zu vermeidende Komplikation bekannt und kann durch folgende Faktoren ausgelöst werden:
Unter einer absoluten Überdosierung als Ursachen der Unterzuckerung versteht man die Aufnahme von zu viel Insulin oder Sulfonylharnstoffen, welche den Blutzucker so stark senken, dass eine Unterzuckerung auftritt. Eine relative Überdosierung hingegen entsteht, wenn bei akuter Erkrankung (zum Beispiel Infekte) die Nahrungsaufnahme bei gleichbleibender Medikamentendosis reduziert wird. Da die Zuckeraufnahme über die Ernährung vermindert ist, sinkt der Blutzuckerspiegel zwar in gleichem Maße wie zuvor, jedoch auf einen geringeren Endwert ab, so dass eine Unterzuckerung entsteht.
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