Vorbeugung vor Parodontose - so klappt`s

Die effektivste Art der einer Parodontose langfristig vorzubeugen ist eine regelmäßig und adäquat durchgeführte Zahnpflege. Menschen, die beim täglichen Zähneputzen Blutungen oder Schmerzen im Bereich des Zahnfleischs feststellen sollten dringend einen Zahnarzt aufsuchen, da es sich dabei vermutlich um die Symptome einer Zahnfleischentzündung, der Verstufe der Parodontose, handelt.

Prophylaxe von Parodontose

Synonyme

Parodontitis Prophylaxe

Einleitung

Bei der umgangssprachlich als Parodontose bekannten Erkrankung handelt es sich um eine Entzündung einer oder mehrerer Strukturen des Zahnhalteapparates (lat. Parodontium).
Aus diesem Grund ist die Bezeichnung Parodontose aus zahnmedizinischer Sicht fehlerhaft, die fachlich richtige Bezeichnung lautet Parodontitis. Entzündliche Prozesse im Bereich des Zahnhalteapparates, zu dem unter anderem das Zahnfleisch (lat. Gingiva) und der Kieferknochen gezählt werden, gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Etwa jeder zweite leidet im Laufe seines Lebens zumindest einmal unter einer Entzündung des Zahnfleischs (lat. Gingivitis). In der Hauptzahl der Fälle geht eine Parodontose direkt aus einer Zahnfleischentzündung hervor, bei einzelnen Patienten kann es für das Auftreten dieser Erkrankung jedoch auch andere Ursachen geben.

Aus dieser Tatsache lässt sich schließen, dass das Risiko an entzündlichen Prozessen des Zahnhalteapparates zu erkranken streng mit einer unregelmäßigen oder schlicht unsauber durchgeführten Mundhygiene zusammenhängt. Die Folgen einer Parodontose sind abhängig vom Ausgangszustand des Gebisses, der Ausprägung der Erkrankung und der beteiligten Strukturen des Zahnhalteapparates. Darüber hinaus spielt auch der Zeitpunkt zudem eine zahnmedizinische Therapie eingeleitet wird eine entscheidende Rolle in der Prognose des Behandlungserfolges. Grundsätzlich kann eine Parodontitis zu umfangreichem Knochenabbau und dem Verlust ansonsten vollkommen gesunder Zähne führen.

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Parodontose Prophylaxe

Die effektivste Art und Weise einer Parodontose langfristig vorzubeugen (Prophylaxe) ist eine regelmäßig und adäquat durchgeführte Zahnpflege. Patienten, die beim täglichen Zähneputzen Blutungen oder Schmerzen im Bereich des Zahnfleischs (Zahnfleischbluten) feststellen sollten dringend einen Zahnarzt aufsuchen, da es sich dabei vermutlich um die Symptome einer Zahnfleischentzündung, der Verstufe der Parodontose, handelt. Die meisten zahnärztlichen Praxen bieten in regelmäßigen Abständen spezielle Prophylaxe- Sitzungen an, in denen das Zahnputzverhalten des Patienten mit Hilfe von Färbetabletten analysiert wird.
Darüber hinaus findet innerhalb der Parodontose Prophylaxe ein gezieltes, auf den jeweiligen Patienten und dessen Zahnstatus ausgerichtetes Zahnputz- Training statt.

Dieses Training Umfasst eine Anleitung der Zahn- und Zahnzwischenraumreinigung. Außerdem kann im Zuge der Parodontose Prophylaxe eine sogenannte Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchgeführt werden. Der behandelnde Zahnarzt verwendet dabei sterilisierbare Handinstrumente, die in einem spezifischen Winkel angeschliffenen sind (Kürretten) und somit sehr eng an der Zahnoberfläche entlang geführt werden können.
Dies ermöglicht eine effektive Reinigung der Zahnoberfläsche und der Zahnzwischenräume, sowohl weichen Zahnbelag (Plaque), als auch harte (Zahnstein) Ablagerungen können so problemlos entfernt werden. Zur Parodontose Prophylaxe empfiehlt sich bei der Mundhygiene zu Hause mindestens dreimal täglich zur Zahnbürste zu greifen.

Auch die richtige Wahl der geeigneten Zahnbürste spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mittel Harte Zahnbürsten Köpfe sind für Patienten mit Zahnfleischerkrankungen erfahrungsgemäß am sinnvollsten, denn weiche Borsten vermögen es nicht alle Beläge auf der Zahnoberfläche vollständig zu entfernen.
Harte Bürstenköpfe hingegen üben einen zu starken Druck auf das ohnehin schon angegriffene Zahnfleisch aus, können dieses verletzen und den Zahnfleischrückgang fördern.

Neben der Reinigung der glatten Zahnflächen darf die Säuberung der Zahnzwischenräume im Zuge einer effektiven Parodontose Prophylaxe nicht vernachlässigt werden. Mindestens einmal am Tag, am besten Abends, sollte aus diesem Grund die Verwendung von Zahnseide und/oder Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalraumbürsten) angedacht werden. Für Patienten mit sehr engen Zahnzwischenräumen gestaltet sich die Anwendung von Zahnseide in der Regel als unkompliziert. Bei Patienten mit weiten Interdentalräumen oder Verschachtellungen der Zähne, reicht dies jedoch zumeist nicht aus. Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass die Zahnseide in weiten Zwischenräumen nicht eng genug an der Zahnoberfläche entlang geführt werden kann. Eine wirkliche Reinigung ist somit nicht möglich. Für diese Patienten ist es sinnvoll auf die Nutzung von Interdentalraumbürsten umzusteigen. Für eine optimale, langfristige Parodontose Prophylaxe müssen Zahnzwischenraumbürsten in geeignetem Durchmesser verwendet werden. Die meisten Zahnärzte bieten im Zuge der Prophylaxe- Sitzung eine Anpassung der Interdentalraumbürsten an.

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Wie sinnvoll ist eine Parodontoseprophylaxe?

Oftmals lässt sich Parodontitis trotz normaler Mundhygiene nicht vermeiden. Deshalb ist eine intensivierte Hygiene durch unterstützende Parodontoseprophylaxe eine empfehlenswerte Maßnahme zur effektiven Vorbeugung dieser Erkrankung. Zwar führt normales Zähneputzen dazu, dass ein Großteil der Zahnbeläge beseitigt wird, aber ein vollständige Entfernung wird dadurch nicht erzielt. Diese Beläge verursachen dann eine Entzündung des Zahnhalteapparats und führen zum Knochenabbau. Parodontoseprophylaxe hat als Ziel die Zahl der Beläge möglichst gering zu halten. Durch eine gute Mundhygieneinstruktion und die Anwendung von Interdentalraumbürsten kann der Patient nochmal selbst den Zustand des Zahnfleisches verbessern. Des Weiteren werden bei der professionellen Zahnreinigung (PZR) die schwer zugänglichen Stellen von Belägen bereinigt, an die man alleine nicht rankommt, weshalb eine Parodontoseprophylaxe eindeutig die Mundhygiene steigert und damit auch das Risiko einer Parodontitis senkt.

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Kosten der Parodontoseprophylaxe

Ein klarer Betrag kann wie in vielen Fällen auch hier nicht genannt werden, da viele Faktoren, wie zum Beispiel die Anzahl der Zähne, verwendete Instrumente und Dauer einen Einfluss auf den Preis haben. Diese beginnen bei 40 Euro und können sogar über 200 Euro betragen. Im Durchschnitt sollte man aber mit etwa 75 Euro rechnen. Zudem ist es empfehlenswert sich bei der Krankenkasse zu informieren, ob sie einen bestimmten Betrag übernimmt. Wenn eine Zahnzusatzversicherung vorliegt übernimmt sie je nach Konditionen auch die Kosten einer solchen Behandlung.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Ob eine Parodontitsprophylaxe schmerzhaft ist, hängt vom Zustand des Zahnfleisches ab. Ist dieses stark entzündet, kann selbst einfaches Zähneputzen schon Schmerzen verursachen und umso mehr eine professionelle Zahnreinigung. Der Grund dafür ist, dass bei Entzündungen gewisse Stoffe in dem entzündeten Gewebe freigesetzt werden, die die Empfindlichkeit der dortigen Nervenfasern steigert. Liegt jedoch keine Entzündung vor, kann davon ausgegangen werden, dass die Therapie nicht schmerzhaft ist und man keine Angst davor haben muss.

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Wie häufig sollte man eine Prophylaxe durchführen lassen?

Das Intervall der Prophylaxe sollte man bestenfalls mit seinem Zahnarzt festlegen, da dieses individuell variiert. Faktoren die eine Rolle spielen, sind zum Beispiel das Parodontitisrisiko und der parodontale Status des Patienten. Einer Person mit gesundem Zahnfleisch wird eine Behandlung pro Jahr empfohlen. Ist jedoch das Risiko einer Parodontitis erhöht sollte eine Zahnreinigung häufiger durchgeführt werden. Hier kann auch ein Abstand von drei Monaten optimal sein.

Lasertherapie

Eine neue Methode der Parodontitisprophylaxe ist die Lasertherapie. Hierbei wird ein Laser eingesetzt, um die Zahnfleischtaschen zu desinfizieren und die dort lebenden Bakterien abzutöten. Ob dieses Verfahren besser als eine manuelle Reinigung ist, lässt sich noch nicht sagen, da nicht ausreichend Studien dazu vorliegen. Da bei der Lasertherapie die Beläge in den Taschen des Zahnfleisches nicht entfernt werden, eignet sich der Laser mehr als Ergänzung zur herkömmlichen Reinigung.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen aus dem Bereich der Zahnmedizin:

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Zahnmedizin finden Sie unter: Zahnmedizin A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.07.2013 - Letzte Änderung: 28.11.2022