Bei der Osteochondrosis dissecans wird je nach Stadium der Erkrankung zwischen einer operativen und konservativen Therapie unterschieden. Die konservative Therapie der Osteochondrosis dissecans wird bei jungen Patienten in einem frühen Erkrankungsstadium möglich.
Der zeitliche Ablauf einer Osteochondrosis dissecans Erkrankung ist nicht vorhersagbar. Die verschiedenen Stadien der Erkrankung können individuell unterschiedlich schnell ablaufen. Ein plötzliches Verharren in einem Krankheitsstadium ist zu jedem Zeitpunkt möglich. Auch eine Spontanheilung wird gelegentlich beobachtet. Hierbei gilt, dass die Chancen einer Spontanheilung umso größer sind desto jünger die Patienten sind (insbesondere vor dem 12. Lebensjahr), höchstens jedoch ca. 50%.
Insgesamt hängt die Wahl der Therapieform vom Stadium der Osteochondrosis dissecans ab.
Die konservative Therapie der Osteochondrosis dissecans ist bei jungen Patienten in einem frühen Erkrankungsstadium möglich. Eine Dissekatlösung darf noch nicht stattgefunden haben. Arthroskopisch zeigen diese Dissekatbezirke einen intakten, aber erweichten Knorpelüberzug.
Die Therapie sieht eine Sportkarenz und ggf. die Teilentlastung des betroffenen Beines für 6-16 Wochen vor. MRT - Verlaufskontrollen zur Therapiebeurteilung sind notwendig. Physikalische Therapiemaßnahmen, Krankengymnastik, Medikamente, Infiltrationen oder Ernährungsfaktoren haben keinen nachweisbaren Effekt auf den Erkrankungsverlauf der Osteochondrosis dissecans. Sie dienen der Therapie zweitrangiger Krankheitszeichen (sekundärer Symptome der Osteochondrosis dissecans) wie Schmerzen und Muskelschwund (Muskelatrophie).
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Die operative Therapie der stellt das Mittel der Wahl bei fortgeschrittener Osteochondrosis dissecans dar. Eine absolute Operationsindikation besteht bei Lösung des Dissekates.
Die Lösung des Dissekates stellt den Maximalschaden für das Kniegelenk dar. Zum einen hinterlässt das Dissekat an seinem ursprünglichen Ort ein Loch im Knorpelverbund, zum anderen schädigt das Dissekat als freier Gelenkkörper den noch intakten Kniegelenksknorpel. Aus diesen Gründen sollte eine operative Therapie der Osteochondrosis dissecans möglichst in einem Stadium vor der Dissekatlösung erfolgen. Primäres Ziel aller Bemühungen ist der Erhalt einer intakten Knorpeloberfläche.
Operative Möglichkeit 1: Das Dissekat ist nicht gelöst, die Knorpeloberfläche intakt.
Operative Möglichkeit 2: Das Dissekat ist aus dem Knorpelverbund teilgelöst oder vollständig gelöst aber intakt.
Operative Möglichkeit 3: Das Dissekat hat sich gelöst, eignet sich aber nicht mehr zur Refixation.
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