Mit dem CTG (Kardiotokogramm) werden die Wehen der Mutter sowie die kindlichen Herztöne überwacht. Bei der kindlichen Herzfrequenz sind Beschleunigungen sowie Verlangsamungen in Abhängigkeit von den mütterlichen Wehen typisch und zeigen die Vorbereitung auf die Geburt an.
Ein Kardiotokogramm, kurz CTG dient der Messung der kindlichen Herzaktivität und der mütterlichen Wehentätigkeit. Insgesamt wird dieses Verfahren zur Überwachung der späten Schwangerschaft beziehungsweise der Geburt selbst eingesetzt.
Dabei wird die Herzaktivität des ungeborenen Kindes mithilfe von Doppler-Ultraschall gemessen und als Herzfrequenz aufgezeichnet. Die Wehentätigkeit der Mutter wird mithilfe eines Drucksensors gemessen, welcher die Änderung des Bauchumfangs während einer Wehe registriert.
Abhängig von der körperlichen Konstitution der Schwangeren kann die Druckmessung allerdings unter Umständen variieren und nicht sehr genaue Werte liefern. Daher ist neben der eigentlichen Messung auch das subjektive Empfinden über die Wahrnehmung der Wehen durch die Schwangere wichtig.
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Am Besten sollte die werdende Mutter für die Dauer der Untersuchung seitlich oder auf dem Rücken liegen. Ihr werden dabei meist zwei Gurte um den Bauch gelegt, die die jeweiligen Messsensoren auf der Bauchdecke halten sollen. In der Regel sind die Sensoren über ein Kabel mit dem eigentlichen Gerät für die Aufzeichnung verbunden. Die gemessenen Daten können dort auf Papierstreifen gedruckt werden. Bei modernen Geräten ist die Datenübertragung auch mittels Funk möglich, sodass sich die Frau auch während der Untersuchung frei bewegen kann.
Das Kardiotokogramm ermöglicht durch die Messung der kindlichen Herztöne auch eine Aussage über die Sauerstoffversorgung des ungeborenen Kindes, was für die körperliche Entwicklung unabdingbar ist. Sinkt etwa die Herzfrequenz, ist dies als direktes Zeichen für eine Minderversorgung mit Sauerstoff zu deuten und sollte auf schnellstmöglichem Wege behoben werden, um die Gesundheit des Ungeborenen nicht zu gefährden.
Die kindliche Herzaktivität wird als Herzfrequenz in Schlägen pro Minute angegeben. In der Regel sollte sie zwischen 110 bis 150 Schlägen pro Minute (auch: Beats per minute, kurz: bpm) liegen. Zum Geburtstermin hin kann diese sogar noch ein bisschen ansteigen, normalerweise bis zu 160 bpm. Die Grundfrequenz entspricht dabei etwa dem Ruhepuls des Erwachsenen und wird beim Wehenschreiber als Baseline bezeichnet.
Werte unter 110 bpm entsprechen hierbei medizinisch einer Bradykardie (also einem verlangsamten Herzschlag), Werte über 150-160 bpm einer Tachykardie (also einem zu schnellen Herzschlag). Dauert ein solcher Zustand länger an, sollte unbedingt die Ursache dafür weiter abgeklärt werden.
Für die Festlegung weiterer Normwerte für die CTG- Untersuchung ist zunächst eine genauere Betrachtung der einzelnen Veränderungen der kindlichen Baseline erforderlich.
Während der Untersuchung werden außer der Baseline selbst auch deren Schwankungen (Oszillationen) beurteilt und ob sie sich über längere Zeitabstände ändert (Akzelerationen/ Dezelerationen).
Die Herzfrequenz ist auch bei ungeborenen Babies nicht immer konstant, sollte jedoch nicht mehr als etwa 15-20 bpm von einer Durchschnittsfrequenz abweichen. Auf der CTG- Kurve äußert sich dieses Phänomen als eine Kurve mit kleinen Zacken. Wäre die Herzfrequenz hingegen immer konstant bei einem Wert, hätte man eine gerade Linie.
Normalerweise treten solche Oszilllationen besonders bei Veränderungen der kindlichen Lage auf. Im Schnitt sollten pro Minute der CTG- Aufzeichung etwa drei bis fünf solcher Oszillationen gemessen werden.
Ein längerdauernder Anstieg der Grundfrequenz wird im CTG als Akzeleration bezeichnet, eine Verlangsamung hingegen als Dezeleration. Dabei ist es wichtig, dass die Änderung der Baseline mehr als 15 bpm beträgt und länger als 15 Sekunden andauert. Akzelerationen sind auch ein Zeichen für die Lebendigkeit und gesunde Aktivität des Kindes. Im Normalfall sollten etwa 2 Akzelerationen pro 30 Minuten CTG- Messung auftreten.
Dezelerationen, also Verlangsamungen der Herzfrequenz, werden synonym auch als Dips bezeichnet. Je nach Größe des Abfalls, Synchronität mit Wehen und Dauer der Dezelerationen unterscheidet man dabei verschiedene Stufen. Manche davon sind eher als harmlos einzustufen, andere hingegen können Zeichen einer Mangelversorgung sein.
Die Wehentätigkeit wird als Spannung auf der Bauchdecke gemessen, welche sich bei der Kontraktion während der Wehen meist verändert. Allerdings ist je nach körperlicher Konstitution der Mutter diese Messung nicht immer sehr genau, weshalb auch das subjektive Empfinden der Frau sehr wichtig ist für die Beurteilung. Auf der CTG- Aufzeichnung kann man dann Größe, Regelmäßigkeit und Dauer der Wehen weiter beurteilen.
Mithilfe der kindlichen Herztöne kann die Herzfrequenz des Ungeborenen beim Kardiotokogramm (kurz: CTG) ermittelt werden. Dies geschieht technisch mithilfe eines Doppler-Ultraschalls, von dem aus ein Signal ausgesandt wird und die Zeit gemessen wird, bis das Signal vom kindlichen Herz reflektiert und zurück beim Sensor angekommen ist. Aus dieser Zeitspanne kann dann ausgerechnet werden, wie schnell die kindliche Herzaktivität aktuell ist. Bei dem Messsensor handelt es sich meist um ein Spezialmikrofon, das auch als Doppler-Ultraschall-Transducer bezeichnet wird.
Vorteil dieser Methode ist sicherlich, dass eine „live“- Überwachung des Kindes von Außen durch ein komplett nicht-invasives Verfahren erfolgen kann. Allerdings ist durch die indirekte Messung das Verfahren insgesamt auch besonders anfällig für kleinste Störungen, wie beispielsweise Bewegungen des Kindes oder der Mutter.
Daher ist es wichtig, eine CTG- Untersuchung mindestens über eine halbe Stunde lang fortlaufend durchzuführen, um sich somit einen aussagekräftigen Gesamtüberblick verschaffen zu können. Auch die Mutter sollte idealerweise möglichst ruhig und entspannt liegen bleiben und sich während der Untersuchung nicht viel bewegen.
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Meist wird diese Untersuchung erst ab der 30. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Alle 14 Tage wird sie in der Regel bei keinen weiteren Auffälligkeiten im Rahmen der üblichen Vorsorgeuntersuchungen bis zum eigentlichen Geburtstermin wiederholt. Standardmäßig sollte diese Untersuchung unter der Geburt bei allen Frauen erfolgen.
Prinzipiell ist das CTG eher für die Überwachung der fortgeschrittenen Schwangerschaft beziehungsweise des Geburtsvorgangs sinnvoll. Bei drohender Frühgeburt oder Risikokonstellationen der Mutter wie ein Diabetes Mellitus, Bluthochdruck, Infektionen, vaginalen Blutungen oder Auffälligkeiten des Kindes im Ultraschall sollte eine CTG- Untersuchung bereits ab der 25. Schwangerschaftswoche erfolgen.
Kommt es zur Übertragung des Ungeborenen, also dem Fortbestehen der Schwangerschaft nach dem errechneten Entbindungstermin sollte die CTG- Untersuchung auch in kürzeren Zeitabständen wiederholt werden.
Vor der Geburt selbst wird routinemäßig ein Kardiotokogramm (kurz: CTG) gemacht, um den kindlichen Zustand vor der Geburt besser überwachen zu können. Dabei wird insbesondere gemessen, inwiefern das Kind auf die Wehen reagiert und ob es sich auf die baldige Geburt regelrecht eingestellt hat. Üblicherweise wird dann im Abstand von etwa zwei Stunden jeweils ein 30 minütiges CTG aufgezeichnet.
Bei Hinweisen auf eine drohende Gefährdung des Kindes im Mutterleib kann die CTG- Untersuchung auch länger durchgeführt werden, unter Umständen sogar kontinuierlich bis zur Geburt.
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Synchron zu den Wehen der Mutter kann es zu Dezelerationen oder Dips der kindlichen Herzfrequenz kommen. Physikalisch ist dies dadurch zu erklären, dass es während einer Wehe zur Kompression des Bauches der Mutter kommt, sodass die Blutzufuhr und damit die Sauerstoffversorgung des Kindes kurzfristig abgedrückt wird. Ist die Wehe stark genug, kann mit Beginn der Wehe auch eine Dezeleration der Herzfrequenz des Kindes im CTG beobachtet werden. Ist dies der Fall, spricht dies für ein eher gutes Anprechen des Kindes auf die Wehentätigkeit. Dabei gilt jedoch, dass eine weitere Differenzierung der Dips erfolgen muss.
Sind die Dips prinzipiell eher unregelmäßig, dauern nur kurz an (unter 30 Sekunden) und treten unabhängig von Wehen auf, sind sie als komplett harmlos einzustufen. Dezelerationen, die etwa synchron mit Beginn der Wehen auftreten sind auch als gutes Zeichen anzusehen und deuten darauf hin, dass das Kind gut auf die Wehen anspricht. Den maximalen Ausschlag sollte die Baseline dabei etwa beim Höhepunkt der Wehe selbst erreichen und nach der Wehe etwa wieder auf den durchschnittlichen Ausgangswert zurückgehen.
Verzögerte oder lang andauernde Dips können hingegen ein Zeichen dafür sein, dass das Kind nicht genügend mit Sauerstoff versorgt wird und unter Umständen eine Geburtseinleitung erwogen werden sollte.
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