Als Nicoretten versteht man Kaugummis; Pflaster, Lutschtabletten mit den Wirkstoffen Polacrilin, Nicotin und Nicotin polacrin. Sie dienen dem Nikotinentzug.
Unter Nicoretten® werden klassischerweise die Kaugummis verstanden, weshalb in diesem Artikel auch näher auf die Darreichungsform als Kaugummi eingegangen werden wird.
Weitere Darreichungsformen sind Pflaster, Spray, Lutschtablette und Inhaler.
Die wirksamen Stoffe in den Nicorette® Kaugummis sind Polacrilin, Nicotin, Nicotin polacrin (1:4).
Eingesetzt werden Nicorette® Kaugummis bei Nikotinentzugssymptomen und damit verbundenen Beschwerden.
Nicht angewendet werden darf das Medikament Nicorette® , wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Inhaltsstoffe vorliegt oder im Verlauf der Behandlung auftritt.
Weitere Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Nicorette® sind:
Mit Vorsicht angewendet werden müssen Nikotin-Kaugummis bei Patienten, bei denen einer oder mehrere der folgenden Einschränkungen vorliegen:
Erwachsene sollten einen Nikotinkaugummi (à 2mg) pro Stunde konsumieren, jedoch maximal 16 Kaugummis am Tag verwenden. Ist der zu behandelnde Raucher stark nikotinabhängig, so ist in diesem Fall der stärkere Nikotinkaugummi à 4mg pro Stück zu verwenden.
Wenn der Patient unter 18 Jahre alt ist, so dürfen die Nikotin-Kaugummis nur unter Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden, da bisher hierzu keine Studienergebnisse vorliegen.
Der Nikotinkaugummi wird circa 30 Minuten lang mit Pausen gekaut, sodass das ganze Nikotin aus der Kaugummimasse herausgelöst wird. Wichtig ist hierbei, den Nikotinkaugummi langsam zu kauen, da das Nicotin hauptsächlich von der Mundschleimhaut aufgenommen wird und weniger über die Magenschleimhaut. Durch langsames Kauen kann ein unnötig hohes Schlucken des im Kaugummi enthaltenen Nikotins vermieden werden. Durch das Nikotin im Blut kann dann das Rauchverlangen für einen gewissen Zeitraum lang ausgeschaltet werden.
Häufig ist es so, dass die Raucher, die das Rauchen aufgeben wollen, eine geringere Anzahl an Nikotrinkaugummis brauchen, als sie zuvor pro Tag an Zigaretten brauchten.
Nach einer Anwendungszeit über 4-6 Wochen ist die Menge an Nikotinkaugummis pro Tag allmählich zu verringern und auf größere zeitliche Abstände auszuweiten. Bei stark abhängigen Rauchern ist zunächst die Nikotinmenge in den Kaugummis von 4mg pro Stück auf 2mg pro Stück zu reduzieren, ehe die zeitlichen Abstände vergrößert werden.
Das erste Mal abgesetzt werden sollten die Nikotinkaugummis dann, nachdem während der zurückliegenden Woche ein durchschnittlicher Tagesverbrauch von nur noch 1-2 Stück erreicht werden konnte. Sobald jedoch wieder ein Rauchverlangen auftritt, so ist ein nikotinhaltiger Kaugummi griffbereit zu halten, um einen Rückfall in das Zigarettenrauchen zu verhindern.
Eine Behandlung mit Nicorette® über einen Zeitraum länger als 6 Monate ist nicht empfehlenswert, jedoch ist dies in einigen Fällen notwendig, um einen Rückfall in die Rauchgewohnheiten zu vermeiden.
Nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt kann die Anwendung von Nicorette® auch während der Schwangerschaft und Stillzeit durchgeführt werden, generell ist aber davon abzuraten, da das Nikotin in das Blut des Kindes übergeht und dort Kreislauf und Atemregulation stören kann. Aus diesem Grund ist einer schwangeren Raucherin stets zu raten, das Rauchen einzustellen und keine Ersatz-Nikotin-Produkte zu verwenden.
Dennoch wird vermutet, dass für das ungeborene Kind das Fortführen des Rauchens schädlicher ist als der Einsatz von Nicotin-Ersatzmitteln während eines ärztlich betreuten Entzugsprogramms.
Das Nikotin geht auch in die Muttermilch über, sodass während der Stillzeit ebenfalls sowohl auf das Rauchen als auch auf Nikotin-Ersatzmittel verzichtet werden soll.
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