MRSA ist ein grampositives Bakterium, das gegen das Antibiotikum Methicillin resistent ist. Die Übertragung passiert durch mehrere Wege und besonders gefährlich bei offenden Wunden, da dort die Bakterien eindringen können und Infektionen führen.
Der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist ein Bakterium der Gruppe der Staphylokokken. Äußerlich unterscheidet er sich nicht von den anderen Bakterien dieser Art, er weist jedoch eine Unempfindlichkeit (Resistenz) gegen viele Antibiotika auf und erfordert deshalb eine spezielle Behandlung. Nicht bei allen Menschen, die diese Bakterien bewirten, kommt es zum Auftreten von Symptomen. Allerdings können die gesunden Träger trotzdem das Bakterium übertragen.
Am häufigsten wird MRSA im Krankenhaus oder in anderen Pflegeeinrichtungen, wie zum Beispiel in Altersheimen, durch die Übertragung von Mensch zu Mensch weitergegeben.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema: multiresistente Krankenhauskeime
Meistens erfolgt dies über die Hände. Dies ist dann der Fall, wenn sich das Pflegepersonal zwischen den Kontakten zu verschiedenen Patienten nicht ausreichend die Hände desinfiziert, sodass das Bakterium übertragen wird. Aber auch die Patienten untereinander oder die Besucher können die Bakterien weiter verbreiten.
MRSA kann aber auch von den Händen auf andere Körperregionen des Patienten oder eines anderen Patienten übertragen werden. So können die Bakterien zum Beispiel in der Nase angesiedelt sein und durch Kontakt der Hände zur Nase kann der Patient die Bakterien in eine Wunde übertragen, was zu einer Infektion führen kann.
Nicht nur durch Menschen kann MRSA sich ausbreiten, sondern auch durch Gegenstände, die mit Bakterien verunreinigt sind. Hierzu zählen zu Beispiel Türklinken, Griffe oder Handtücher. Auch durch medizinische Geräte, Atemschläuche oder Katheter kann, wenn sie nicht sorgfältig gereinigt wurden, MRSA übertragen werden.
Eine Übertragung der Bakterien über die Atemluft erfolgt in der Regel nicht, kann allerdings in Ausnahmefällen, wenn das Immunsystem des Patienten sehr stark geschwächt ist, vorkommen.
Die Übertragung von MRSA von Tieren auf Menschen ist möglich. Ebenso die Übertragung andersherum, als vom Menschen auf das Tier. Dies trifft sowohl auf landwirtschaftliche Nutztiere, als auch auf Haustiere zu. Darüber hinaus verbreitet sich MRSA auf diesem Weg auch indirekt, also beispielsweise von den Landwirten oder Tierärzten, die sich bei den Tieren anstecken, auf deren Familienmitglieder.
Für ein gesundes Baby stellt eine Besiedlung mit MRSA in der Regel keine gesundheitliche Gefahr dar. Lediglich, wenn das Baby ein geschwächtes Immunsystem oder eine offene Wunde hat, kann es zu einer Infektion kommen. Wenn einer der Risikofaktoren vorliegt, sollte darauf geachtet werden, das Baby von MRSA-Trägern fernzuhalten und die Wunde gründlich abzudecken.
MRSA wird durch direkten Körperkontakt übertragen, prinzipiell also auch durch das Küssen. Da eine MRSA-Besiedlung bei gesunden Menschen in der Regel keine Auswirkungen haben, besteht kein hohes Risiko für eine Infektion, wenn man einen MRSA-Träger küsst. In den meisten Fällen wird der Partner oder die Partnerin nur vorübergehend von den Bakterien besiedelt, wenn er sie nicht schon symptomlos aufweist. Bei offenen Wunden im oder am Mund, ist allerdings Vorsicht geboten, da die Bakterien hier in den Körper eindringen können und eine Infektion hervorrufen können.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Besiedlung eines Menschen mit Bakterien und dem Ausbruch der Symptome, kann sehr unterschiedlich sein. Viele Menschen, sind zwar von MRSA besiedelt, weisen aber keine bakterielle Infektion auf. Diese tritt häufig erst auf, wenn das Abwehrsystem geschwächt wird. Dies kann auch nach einigen Monaten oder sogar Jahren der Fall sein. Nach einer Infektion, also dem Eindringen der Bakterien in den Körper, dauert es dann etwa 4 bis 10 Tage, bis die Symptome auftreten.
Eine MRSA-Besiedlung einer werdenden Mutter hat in der Regel keine Auswirkungen auf das Baby während der Schwangerschaft. Es ließ sich kein Zusammenhang zwischen der MRSA-Besiedlung der Mutter und der Fehlgeburtenrate erkennen.
Während der Stillzeit sollte eine MRSA-besiedelte Mutter darauf achten, sich vor dem Stillen die Hände gründlich zu reinigen und bei einer Abpump-Apparatur streng auf die Hygiene achten.
Patienten mit einer MRSA-Infektion sind so lange ansteckend, wie die Bakterien nachgewiesen werden können. Besonders groß ist die Ansteckungsgefahr, wenn bereits Symptome der Infektion auftreten. Aber auch Träger der Bakterien, die keine Symptome aufweisen, können MRSA auf andere Menschen übertragen.
Besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfällig für eine Infektion mit MRSA. Aber auch bei chronisch kranken Menschen ist das Risiko erhöht, zum Beispiel bei Dialyse-pflichtigkeit. Auch Diabetiker und Menschen mit Kathetern sind sehr anfällig für eine MRSA-Infektion, ebenso wie Menschen mit einer offenen Wunde, die einen einfachen Zugang für die Bakterien in den Körper darstellt. Fortgeschrittenes Alter stellt ein zusätzliches Ansteckungsrisiko dar.
Bei gesunden Menschen, die MRSA auf der Haut tragen, ist das Infektionsrisiko sehr gering.
Das Vorbeugen einer MRSA-Infektion oder einer Besiedlung ist vor allem bei einem Aufenthalt oder Besuch im Krankenhaus wichtig, da dort die Hauptansteckungsquelle ist. Besonders auf die Händehygiene sollte sehr geachtet werden und die Hände sollten vor und nach dem Besuch desinfiziert werden.
Aber auch im Alltag kann man versuchen, sich vor einer Ansteckung zu schützen, indem man die Hände regelmäßig du gründlich mit Wasser und Seife wäscht und eigene Handtücher und Waschlappen verwendet. Beim Auftreten einer Wunde sollte diese mit sauberen Verbänden oder Pflastern vor Infektionen und Besiedlungen mit Bakterien geschützt werden. Außerdem wird so eine eventuelle Übertragung auf andere Menschen verhindert. Gründliches Händewaschen vor und nach dem Verbandswechsel sollte beachtet werden. Der enge Kontakt zu Menschen mit offenen Wunden sollte möglichst vermieden werden. Im Krankenhaus sollten Ärzte und Pflegepersonal über den möglichen Kontakt zu MRSA-infizierten Menschen informiert werden, damit unter Umständen entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.
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