Koagulase-Test

Der Koagulase-Test dient zum Nachweis von Bakterien aus der Gruppe der Staphylokokken. Hier wird zwischen Koagulase-positiven und Koagulase-negativen Arten entschieden.

Koagulase-Test

Definition - Was ist der Koagulase-Test?

Ein Koagulase Test wird durchgeführt zum Nachweis von Bakterien. Bakterien aus der Gruppe der Staphylokokken können unterschieden werden anhand des sogenannten Clumping-Faktors. Dabei gibt es Koagulase-positive Staphylokokken (Staphylococcus aureus) und Koagulase-negaitve Staphylokokken (Staphylococcus epidermidis). Der Test wird in der Regel in einem Labor durchgeführt. Durch den Nachweis kann die Therapie speziell auf das Bakterium angepasst werden.

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Indikationen für einen Koagulase-Test

Ein Koagulase-Test wird bei Verdacht auf eine Infektion mit Staphylokokken durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein kugelförmiges Bakterium. Einige befinden sich auch auf der Haut von Gesunden, lösen bei einer Wunde aber eine Infektion aus. Das heißt, sie sind fakultativ pathogen. Alle Staphylokokken lösen unterschiedliche Erkrankungen aus.

Man unterscheidet zwischen Koagulase-positiven Staphylokokken wie dem S. aureus, der als MRSA (Methicillin-resistant Staphylococcus aureus) zu gefährlichen Infektionen führen kann, da er Resistenzen gegen viele Antibiotika entwickelt. Besonders im Krankenhaus ist er gefürchtet. Bei einer Infektion können sich Abszesse und systemische Infektionen entwickeln.

Koagulase-negative Staphylokokken sind zum Beispiel der S. epidermidis, der die gesunde Haut besiedelt, und der S. haemolyticus. Diese können lokale Reizungen und Entzündungen hervorrufen.
Um zu unterscheiden, mit welchem Bakterium die Wunde infiziert ist, bedarf es des Koagulase-Tests. Indikationen können sein: Staphylokokkensepsis, -dermatitis, Abszesse, Toxic-Shock-Syndrom, MRSA. Auch im Labor oder in der Biologie wird der Test vermehrt angewandt.

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Vorbereitung auf einen Koagulase-Test

Um einen Koagulase-Test durchführen zu können muss erst eine Probe des infizierten Bereiches genommen werden. Dies kann zum Beispiel durch einen Haut- oder Nasenabstrich erfolgen. Hierzu gibt es spezielle Abstrichröhrchen. Dies wird dann ins Labor geschickt, wo der Abstrich auf einer sogenannten Agar-Platte verteilt wird. Auf dieser Platte gibt es Nährstoffe womit die Bakterien angezüchtet werden und eine Kolonie bilden. Von den Bakterienkolonien kann nun Material entnommen und für den Test verwendet werden.

Ablauf

Das gewonnene Material der angezüchteten Bakterienkolonie wird nun auf einen Objektträger übertragen. Dort wird es mit einem fibrinogenhaltigen Plasma vermischt. Fibrinogen ist ein Enzym der Gerinnungskaskade. Koagulase-positive Staphylokokken haben einen sogenannten Clumping-Faktor A. Dieser gibt Koagulase ab, welches über verschiedene Mechanismen das Enzym Thrombin aktiviert, welches wiederum Fibrinogen in Fibrin spaltet. Resultat ist die Bildung von kleinen Klümpchen. Damit ist die Koagulase-Reaktion positiv und es handelt sich um einen Koagulase-positiven Staphylokokkus, also S. aureus.

Eine etwas veraltete Variante ist der Röhrchentest. Dabei wird die Bakterienkolonie mit dem Plasma nicht auf einem Objektträger, sondern in einem Reagenzröhrchen vermischt. Das Resultat und die Auswertung ist dieselbe. Dieser Test dauert allerdings viel länger als der Objektträger Test.

Auswertung

Bei der Auswertung kommt es auf die Bildung von Klumpen, der sogenannten Agglutination an. Kommt es nach der Vermischung von Plasma und Bakterium auf dem Objektträger oder dem Reagenzglas zu der Bildung von Klumpen, ist der Test positiv und es handelt sich um ein Koagulase-positives Staphylokokkus Bakterium.
Kommt es zu keiner Klumpenbildung, sondern bildet sich eine milchige Trübung ohne Agglutinate ist der Test negativ und es handelt sich um Koagulase-negative Staphylokokken. Oftmals wird zusätzlich ein Teil des Koloniematerials zur Kontrolle mit einer Kochsalzlösung vermischt.

Dauer

Der Koagulase-Test ist sehr zeitaufwendig und dauert ca. 24 Stunden. Es gibt unterschiedliche Methoden um die Spezifität und die Sensitivität des Tests zu erhöhen. Zum Beispiel kann gleichzeitig ein weiterer Pathogenitätsfaktor nachgewiesen werden, das Protein A. Dies wird bei einigen Anbietern als Kombi-Test durchgeführt. Je besser das Resultat, desto länger die Dauer.

Kosten

Die Kosten für einen Koagulase-Test sind nicht sehr hoch. Ein Schnelltest kostet etwa 20€. Dazu kommen eventuell noch Gebühren für den Arztbesuch, die Probenentnahme, das Einschicken zum Labor und die Arbeitszeit. Insgesamt dürfte es um die 50€ kosten. Dies ist allerdings abhängig davon, ob man privat oder gesetzlich krankenversichert ist. In den meisten Fällen werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Was sind die Alternativen?

Bisher gibt es noch keinen alternativen Test zum Nachweis des Clumping-Faktors. Oftmals reicht jedoch das Krankheitsbild und die Symptome für eine sichere Diagnosestellung. Zum Nachweis von MRSA gibt es verschiedene Schnelltests, die bei der Aufnahme im Krankenhaus angewandt werden. Auch zur Differenzierung zwischen Staphylokokken und Streptokokken gibt es einen Test.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.03.2020 - Letzte Änderung: 22.10.2021