Tritt eine Blasenentzündung gelegentlich auf, ist in der Regel keine Impfung notwendig. Kommt es allerdings häufig zu Rezidiven, kann eine Immunisierung in Betracht gezogen werden. Der Impfstoff richtet sich gegen den Bakterienstamm E.coli, welcher in den meisten Fällen für Harnwegsinfekte verantwortlich ist.
Bei einer Impfung gegen Blasenentzündung handelt es sich um eine Immunisierung gegen bestimmte Bakterien, welche am häufigsten Harnwegsinfekte auslösen.
Sie richtet sich gegen Darmbakterien, genauer gesagt gegen Stämme des Bakterium Escherichia coli (E.coli). Die Impfung enthält Strukturen dieses Erregers, die das Immunsystem dazu anregen, Antikörper gegen sie zu bilden, die vor zukünftigen Infektionen schützen können.
In der Regel ist eine Impfung gegen Blasenentzündung nicht notwendig. Es kann allerdings zu häufigen Rezidiven trotz antibiotischer Behandlung kommen. Sind diese nicht in den Griff zu bekommen, kann eine Impfung in Erwägung gezogen werden.
Häufigster Auslöser von Harnwegsinfekten sind Darmbakterien des Stammes E.coli. Das liegt daran, dass sie sich in unmittelbarer räumlicher Nähe der Harnröhre befinden. Besonders bei Frauen, deren Harnröhre im Vergleich zu denen der Männer eher kurz ist, können häufig Blasenentzündungen auftreten. Werden diese jedes Mal mit Antibiotika behandelt, kann dies zu Resistenzen der Bakterien gegenüber dem Antibiotikum führen. Um zukünftigen Blasenentzündungen vorzubeugen, kann eine Impfung durchgeführt werden.
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Die Diagnose einer Blasenentzündung wird in der Regel mittels der spezifischen Symptome sowie einem Urinteststreifen gestellt.
Alternativ kann auch eine Urinkultur angelegt werden. Dabei handelt es sich um eine mikrobiologische Untersuchung, bei der Bakterien, die sich evtl. im Urin befinden, angezüchtet werden. Anschließend kann auch eine Resistenztestung stattfinden, mittels welcher festgestellt werden kann, ob die gewachsenen Bakterien gegen bestimmte Antibiotika resistent sind. Ist dies der Fall, kann eine Immunisierung zur Prävention weiterer Blasenentzündungen erfolgen.
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Zu den typischen Symptomen der Blasenentzündung zählen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, ein häufiger Drang urinieren zu müssen trotz geringer Urinmenge sowie Schmerzen im unteren Bauch, wo die Blase liegt.
Ob eine Impfung eine sinnvolle Option ist, entscheidet sich anhand der Häufigkeit sowie weiteren Therapiemöglichkeiten der Blasenentzündungen. Tritt sie häufig auf, wird allerdings überwiegend nicht medikamentös sondern durch beispielsweise erhöhte Trinkmenge behandelt, kann zunächst eine Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden. Es kann sein, dass dadurch Keime, die die Blase besiedeln und so immer wieder Blasenentzündungen hervorrufen, eliminiert werden.
Werden die rezidivierenden Harnwegsinfekte bereits mit Antibiotika behandelt, kann eine Resistenzprüfung und ggf. ein Wechsel des Antibiotikums versucht werden. Kommt es trotzdem häufig zu Blasenentzündungen, kann eine Impfung durchgeführt werden. Von einer rezidivierenden Blasenentzündung spricht man, wenn diese 2 Mal oder häufiger im Halbjahr oder 3 Mal oder häufiger im Jahr auftritt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Blasenentzündung zu behandeln. Um das Einnehmen von Antibiotika zu vermeiden, sollte zunächst versucht werden, die Blase durch eine erhöhte Trinkmenge zu “spülen”. Beispielsweise hat Blasentee harntreibende Effekte. Durch das häufige Wasserlassen, werden Bakterien, die sich im Harntrakt befinden, herausgespült. Ist die Blasenentzündung nicht durch die alleinige erhöhte Trinkmenge therapierbar, kann eine antibiotische Behandlung erfolgen.
Bei der Impfung gegen Blasenentzündung handelt es sich nicht um eine Therapie gegen eben diese sondern um eine Prävention. Durch die Impfung soll der Körper eine Immunität gegen die Erreger, welche die Blasenentzündung auslösen, entwickeln. In der Regel muss die Impfung, um eine ausreichende Antikörperbildung zu erreichen, mehr als einmal durchgeführt werden. Da jedoch nicht alle Erreger von der Impfung abgedeckt werden, können Blasenentzündungen weiterhin auftreten.
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Die Impfung gegen Blasenentzündung enthält abgeschwächte Erreger, die Harnwegsinfekte am häufigsten auslösen. Dies deckt allerdings nicht alle Erreger ab, die potentiell zu Blasenentzündungen führen können.
Es können also weiterhin Blasenentzündungen auftreten, die Wahrscheinlichkeit kann durch die Immunisierung allerdings verringert werden. Eine einmalige Impfung reicht in der Regel nicht aus, um eine Immunität herbeizuführen. Zunächst sollte eine Grundimmunisierung erfolgen, bei der der Betroffene im Abstand von ca. 2 Wochen 3 Mal geimpft wird. Die dadurch erworbene Immunität hält ca. 1 Jahr an. Danach kann eine Booster-Impfung erfolgen. Dass eine Immunität erreicht wird, ist allerdings nicht garantiert, da jedes Immunsystem individuell auf eine Impfung reagiert.
Wie bei jeder Impfung können auch bei der Impfung gegen Blasenentzündung Nebenwirkungen auftreten.
Dazu zählen allergische Reaktionen sowie lokale Reaktionen an der Einstichstelle wie Rötungen, Schwellungen und Schmerzen. Es kann auch zu Symptomen des Allgemeinbefindens wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Fieber kommen.
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