Verkalkung in der Prostata

In den meisten Fällen liegt der Verkalkung der Prostata abgelaufene Erkrankungen zugrunde, wie zum Beispiel eine Entzündung, die sogenannte Prostatitis. Aber auch ein ausgeheilter Prostataabszess, also eine abgekapselte Ansammlung von infiziertem Eiter, kann zu Kalkablagerungen führen.

Verkalkung in der Prostata

Was ist eine Verkalkung in der Prostata?

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion des Spermas.
Durch Entzündungen oder andere Erkrankungen der Prostata kann es im Laufe des Lebens zu Verkalkungen in den Drüsen kommen. In der Regel handelt es sich um Ablagerung von Zellen oder Teilen des Sekretes. Kalkablagerungen sind allerdings in den meisten Fällen ungefährlich und nicht behandlungsbedürftig.

Ursachen

In den meisten Fällen liegt der Verkalkung der Prostata eine abgeklungene Erkrankungen zugrunde, wie zum Beispiel eine Entzündung, die sogenannte Prostatitis. Aber auch ein ausgeheilter Prostataabszess, also eine abgekapselte Ansammlung von infiziertem Eiter, kann zu Kalkablagerungen führen.

Die Verkalkung ist in den meisten Fällen Folge einer Ablagerung von abgestorbenen Zellen oder getrocknetem Prostatasekret. In seltenen Fällen kann auch ein gutartiger oder bösartiger Prostatakrebs zu Verkalkungen führen.

Lesen Sie mehr: Entzündung der Prostata

Entzündung der Prostata

Eine Entzündung der Prostata (Prostatitis) kann in eine akute und eine chronische Form eingeteilt werden. In der Regel entsteht sie auf dem Boden einer bakteriellen Infektion durch Darmkeime, die über die Harnröhre zur Prostata gelangen. Aber auch Harnwegsinfekte, Harnstau, Hoden- und Nebenhodenerkrankungen sowie Geschlechtsverkehr und urologische Operationen können zu einer Entzündung der Prostata führen.

Sie geht häufig mit Fieber, Schüttelfrost und Beckenschmerzen daher. Zudem klagen die Patienten oft über häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen (Pollakisurie und Dysurie). Die Diagnose wird in der Regel durch einen Urologen anhand einer Blutuntersuchung und einer digitalen rektalen Untersuchung gestellt. Therapiert wird die Prostatitis mittels eines Antibiotikums. 

Diagnose

Die Diagnose der Prostataverkalkung wird durch einen Urologen gestellt. In den meisten Fällen wird Kalk als Zufallsbefund bei einer Ultraschall- oder einer Computertomographie-Untersuchung als helle weiße Substanz entdeckt.

Sind die Verkalkungen so dicht, dass sie sich als Prostatasteine ablagern, können sie auch eventuell bei einer digitalen rektalen Untersuchung als kleine Verhärtungen getastet werden. Die Sicherung der Diagnose kann jedoch nur mit Hilfe einer CT erfolgen.

An diesen Symptomen erkennt man eine Verkalkung in der Prostata

Kalk in der Prostata macht in den meisten Fällen keine Beschwerden. Wenn es zu Beschwerden kommt sind dies meistens Folge einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung. Bei einer Entzündung kann es zu Brennen beim Wasserlassen, häufigem Wasserlassen oder Schmerzen kommen.

Prostatakrebs oder sehr große Prostatasteine führen zu einer Verengung der Harnröhre und somit zu einem abgeschwächten Harnstrahl. Die Patienten klagen zudem oft über ständigen Harndrang.

Wie gefährlich kann das werden?

Verkalkungen sind in der Regel ungefährlich. Da sie meistens auch keine Beschwerden machen sind sie auch nicht behandlungsbedürftig. Sie haben keinerlei Tendenz zu entarten oder sich zu entzünden. Gefährlicher kann dagegen die zugrundeliegende Erkrankung sein.
Sowohl eine Entzündung der Prostata als auch ein Prostatakrebs kann bei Nicht-Behandlung zu schwerwiegenden Folgen führen und muss daher therapiert werden.

Behandlung / Therapie

Da Prostataverkalkungen ungefährlich sind bedürfen sie auch keinerlei Therapie. In der Regel sind die Verkalkungen so klein, dass man sie nicht sehen kann. Das Risiko einer Operation wäre im Vergleich zu dem Risiko, die Verkalkung zu belassen, zu groß.

Nur wenn die Verkalkung so groß ist, dass sie zu Beschwerden führt, kann man zu einer Behandlung raten.
Zudem gibt es keine Medikamente die speziell für Verkalkungen zum Einsatz kommen. Es bedarf immer nur einer Behandlung der ursächlichen Erkrankung.

Wie kann man die Verkalkungen entfernen

Es gibt zwei Möglichkeiten um eine Verkalkung zu entfernen.

Liegt sie in den inneren Arealen, also nahe der Harnröhre, kann man sie mittels einer sogenannten transurethralen Prostataresektion entfernen. Dabei wird eine elektrische Schlinge durch die Harnröhre vorgeschoben und Teile des Prostatagewebes entfernt.
Die zweite Möglichkeit wäre eine offene Operation der Prostata. Diese ist allerdings mit einigen Risiken behaftet, sodass die alleinige Operation von Verkalkungen nicht empfohlen wird. Werden bei einer Operation Verkalkungen entdeckt, werden sie einfach mit rausgeschnitten. In den meisten Fällen wird jedoch direkt die ganze Prostata entnommen, sodass dann auch die Verkalkungen keine Rolle mehr spielen.

Homöopathie

Es gibt keine homöopathischen Mittel die speziell zur Therapie von Prostataverkalkungen eingesetzt werden.
Bei einer Entzündung der Prostata können verschiedene Substanzen helfen, zum Beispiel: Pulsatilla pratensis (Wiesen-Kuhschelle), Sabal serrulatum (Sägepalme), Selenium amorphum (Selen) oder Thuja occidentalis (Lebensbaum).
Die alleinige Einnahme zur Behandlung einer Entzündung ist allerdings nicht empfohlen. Jede Einnahme sollte zudem vorher mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.

Hausmittel

Es gibt keine speziellen Hausmittel zur Behandlung einer Prostataverkalkung.
Hausmittel, die zum Thema Prostata Verwendung finden sind zum Beispiel: Kürbiskerne, Süßholz, Brennessel, Weidenröschen. Zudem ist die tägliche Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit zu empfehlen.
Jegliche Einnahme von Hausmitteln oder anderen Medikamenten sollte vorher mit dem Arzt besprochen werden.

Erhöht eine Verkalkung in der Prostata den PSA-Wert?

Das Prostata-spezifische-Antigen ist ein Eiweiß, welches von der Prostata gebildet wird. Bei Erkrankungen oder manueller Manipulation kann es verstärkt gebildet werden. Der Normbereich liegt je nach Alter unter 1,4 bis 4,4 µg/l.

Verkalkungen in der Prostata können theoretisch den PSA-Wert erhöhen, in der Regel aber nur geringfügig, sodass es meistens nicht auffällt. Erkrankungen wie Entzündungen, Adenome oder bösartige Tumore führen dagegen zu einer massiveren PSA Erhöhung. Daher wird der PSA-Wert im Blut auch zur Früherkennung verwendet.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: PSA-Wert

Dauer / Prognose

Einer Verkalkung in der Prostata kann mehrere Jahre verbleiben. In der Regel nimmt im Alter die Tendenz für Kalkablagerungen aufgrund von häufigeren Entzündungen oder Tumoren zu. Da Verkalkungen in der Regel ungefährlich sind und zu keinen Symptomen führen, werden sie oft Jahre lang nicht entdeckt und oft nur als Zufallsbefund diagnostiziert.
Die Lebenserwartung ändert sich mit dem Auftreten von Kalk allerdings nicht.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.08.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021