Zahnsteinchen sind Zahnschmuck und dienen der Individualisierung der Zähne. Sie sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.
Ein Zahnsteinchen ist ein Schmuck, der auf einem Zahn befestigt wird und dauerhaft an ihm haften bleibt. Dabei wird der Zahnschmuck mittels Säureätztechnik, wie es auch bei Füllungen gemacht wird, auf dem Zahn befestigt. Neben den Zahnsteinchen sind auch andere Motive und Farbvariationen erhältlich. Im Fachjargon werden die Steine auch Twinkles genannt.
Zahnschmuck wird in Zahnarztpraxen angeboten und vom Zahnarzt selbst oder vom zahnmedizinischen Fachpersonal eingesetzt. Das Zahnsteinchen oder der Zahnschmuck darf nur auf gesundem Zahn befestigt werden, weshalb er unbedingt von Fachpersonal eingesetzt werden muss.
Ein Zahnsteinchen kann nicht selbst befestigt werden, da der Zahn professionell vorbehandelt werden muss, damit keine Plaque oder Bakterien sich unter dem befestigten Stein festsetzen können, da darunter sonst Karies entsteht.
Darüber hinaus muss der Zahn mit einem Ätzgel aus Phosphorsäure angeraut werden, damit der Verbund zu dem dentalen Kleber bestehen bleibt und keine Bakterien den Zahn angreifen können. Diese Produkte sind nur in der Zahnarztpraxis vorhanden und sollen als Medizinprodukte nur von Fachpersonal angewendet werden.
Von jeglichen Angeboten zum eigenständigen Kleben ist absolut abzuraten, da diese angebotenen Materialien keine Medizinprodukte sind und daher die Eignung nicht gewährleistet ist. Bei Eigengebrauch können dadurch auch Schäden an der Zahnhartsubstanz entstehen. Weiterhin ist der optimale Verbund nicht gewährleistet und der Stein kann sich sehr schnell ablösen.
Die Kosten von Zahnschmuck bei einem Zahnarzt sind meist sehr gering und es gibt eine große Auswahl an Figuren und Motiven. Die regulären Kosten betragen dabei zwischen fünf und zwanzig Euro. Der Zahnschmuck ist eine reine Privatleistung und wird von keiner Krankenkasse bezuschusst oder übernommen. Daher kann jeder Zahnarzt einen eigenen Preis veranlassen. Ein Preisvergleich kann sich dabei lohnen.
Sofern der Zahnschmuck entfernt werden soll, sollte dies wieder beim Zahnarzt geschehen und es nicht selbst versucht werden, um die Zähne nicht zu schädigen. Der Zahnarzt kann den Stein fachmännisch entfernen und den Zahn nachträglich fluoridieren, um die Stelle, die unter dem Zahnschmuck lag, optimal nachzubehandeln. Passiert diese Nachbehandlung nicht, kann die Stelle, über der sonst das Steinchen lag, empfindlich und eher für Karies anfällig sein, weshalb von einer Selbstbehandlung abzuraten ist.
Ergänzende Informationen finden Sie hier: Fluoridierung der Zähne
Ein häufiges Risiko ist, dass sich das Steinchen durch harte Nahrungsmitteln vom Zahn ablösen kann. Bei Verlust sollte die Stelle, auf der der Stein lag, nachbehandelt werden, damit diese nicht empfindlich wird oder gar Karies ausbilden kann.
Ein großes Risiko besteht wenn die Oberfläche, die unter dem Zahnschmuck liegt, nicht optimal vorbehandelt worden ist und Bakterien auf dem Zahn haften. Die Bakterien sind dann zwischen Schmuck und Zahn eingeschlossen und können die Stelle angreifen. Zuerst entziehen die Bakterien dort die Mineralien aus dem Zahnschmelz, sodass die Stelle weißlich und demineralisiert wird. Der nächste Schritt ist die Kariesbildung.
Das verheerende ist, dass sich die Karies ausbreiten kann, ohne dass sie bemerkt wird, da die Stelle durch den Zahnschmuck verdeckt wird. Die Karies wird erst identifiziert, wenn der Stein abgefallen ist, durch die fortgeschrittene Karies Schmerzen entstehen oder das Steinchen entfernt wird.
Von Bleaching mit Zahnsteinchen ist abzuraten, da die Stelle unter dem Zahnstein von dem Bleaching-Mittel nicht erreicht werden kann und daher dort ein Farbunterschied zu sehen sein wird, wenn das Zahnsteinchen abgenommen wird. Der umliegende Zahn wird aufgehellt, während der Teil unter dem Stein normal verbleibt.
Auch ein „Nachbleachen“ an dieser Stelle ist sehr schwierig ist. Daher sollte Bleaching nur ohne Zahnschmuck durchgeführt werden.
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Neben Zahnsteinchen und anderen Motiven und Farbvarianten gibt es noch anderen Zahnschmuck, um seine Zähne zu individualisieren.
Ein Trend aus Amerika sind so genannte „Grillz“. Grillz entstammen ursprünglich aus der Hip-Hop Szene und sind aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt. Sie sind wie eine Überziehschiene für die Zahnreihen aus Metallen wie Gold, Silber oder Platin, die beliebig an- und ausgezogen werden können. Grillz können dabei auch mit Edelsteinen und Diamanten besetzt werden, weshalb den Kosten dafür keine Grenzen gesetzt werden. Ein Grill ist dabei individualisiert und patientenbezogen. Er wird mit einem Abdruck vom Patienten individuell hergestellt, sodass sie nur diesem passen. Es gibt keinerlei Studien, dass Grillz die Zähne schädigen, allerdings bilden sie ein Schlupfloch für Bakterien, weshalb sie gut gesäubert werden müssen, um keine Karies zu verursachen. Von Billigprodukten ist abzuraten, da sie Metallallergien auslösen können.
Neben Grillz gibt es auch Dazzler, die aus einer Goldfolie bestehen und den Zahn von außen bedecken. Die Dazzler werden ebenfalls wie Twinkles adhäsiv mit speziellem Dentalkleber befestigt und sind nicht herausnehmbar wie z-B. Grillz. Dazzler werden ebenfalls individuell mit Abdrücken hergestellt und in der Zahnarztpraxis befestigt. Bei fachmännischem Einsetzen entstehen dabei keine Schäden für die Zähne. Von einem selbstständigen Einsetzen wird allerdings abgeraten.
Sowohl Grillz als auch Dazzler sind kosmetische Produkte, die keinen medizinischen Nutzen haben und daher als reine Privatleistung gelten. Durch die verschiedenen Materialien, die verwendet werden können, steigt der Eigenanteil an der dentalen Verschönerung ins Unermessliche und Preisen sind keine Grenzen gesetzt. Daher ist es ratsam, vorab gemeinsam mit dem Zahnarzt sowie dem Zahnlabor einen Kostenvoranschlag zu erstellen.
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