Unterkieferschmerzen können durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden und sich auch in ihrer Intensität stark unterscheiden. Eines hat jedoch jede Form der Unterkieferschmerzen gemeinsam, sie sind immer extrem belastend für den betroffenen Patienten und schränken dessen Leben stark ein. Essen, Trinken und selbst das Sprechen kann durch die entstehende Unterkieferschmerzen zunehmend behindert werden.
Unterkieferschmerzen können durch vielfältige Faktoren ausgelöst werden und sich auch in ihrer Intensität stark voneinander unterscheiden.
Eines hat jedoch jede Form der Schmerzen im Kiefer gemeinsam, sie sind immer extrem belastend für den betroffenen Patienten und schränken dessen Leben stark ein.
Das Essen, das Trinken und selbst das Sprechen kann durch die Unterkieferschmerzen zunehmend behindert werden.
Erfahren Sie hier mehr dazu: Das sind die Ursachen von Kieferschmerzen
Karies oder umgangssprachlich „Mundfäule“ ist heute eine der weit verbreitetsten Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparats und kann sobald Zähne des Unterkiefers betroffen sind zu starken Unterkieferschmerzen führen.
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Da Karies eine durch zuckerhaltige Nahrung begünstigte Krankheit ist, gehören die auslösenden Bakterien zu einer Gattung, die Kohlenhydrate in besonderem Maße zum Überleben benötigt. Es handelt sich um sogenannte kariogene Streptokokken. Um sich an die Oberfläche der Zähne heften zu können müssen sie ein klebriges, zuckerreiches Sekret absondern.
Darüber hinaus nutzen die Bakterien den Zucker (vor allem Glucose) zum Überleben. Durch den bakteriellen Stoffwechsel entstehen Abfallstoffe (Milchsäure) welche die Zahnsubstanz schädigen und als Ursache der Karies gelten. Die Milchsäure greift den Zahnschmelz an und löst diesen auf.
Bei mangelnder Mundhygiene kommt es somit zwangsläufig zur Zahnschädigung.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Mundhygiene
Eine oberflächlich gelegene Karies führt nicht direkt zu Unterkieferschmerzen, doch sobald der kariöse Defekt in die Tiefe des Zahnes vordringt und negativ auf die Nervenfasern des Zahnes einwirkt, entstehen Unterkieferschmerzen.
Eine unbehandelte, tiefe Karies ist die häufigste Ursache einer Zahnwurzelentzündung, die bei Zähnen des Unterkiefers zu starken Unterkieferschmerzen führen kann.
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Der Kariesbefall „arbeitet“ sich in die Tiefe des Zahnes vor und schädigt dort das Zahnmark (Pulpa) und die darin eingelagerten Nervenfasern.
Die Bakterien in der Tiefe des Zahnes und führen zu entzündlichen Prozesse, zu heftigen Zahnschmerzen und dem fortschreitenden Absterben des Zahnes.
Die Wahrnehmung der Unterkieferschmerzen erfolgt sowohl bei kariösen Defekten, als auch bei einer Zahnwurzelentzündung über den großen Unterkiefernerv (der Nervus alveolaris inferior leitet das Signal an den Nervus mandibularis weiter).
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Ursachen einer Zahnwurzelentzündung
Bei einigen Patienten rühren die Unterkieferschmerzen von Verspannungen der Kaumuskulatur her.
Nächtliches Zähneknirschen und/ oder zu heftiges Zusammenpressen der Zähne des Ober- und Unterkiefers führt zu Fehlbelastungen des Kiefergelenkes, die eine zunehmende Anspannung der Kaumuskulatur zur Folge haben kann.
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Jenen Patienten kann mit einer sogenannten Funktionsschiene, die vor allem während der Nacht getragen werden soll, Abhilfe schaffen.
Eine in den Alltag einbaubare Hilfe ist das Legen der Zunge an den Gaumen, gleich hinter die oberen Schneidezähne.
Dies führt zu einem Absenken des Unterkiefers, zur Entspannung der Kaumuskulatur und letztendlich zur Reduktion der Unterkieferschmerzen.
Jeder operative Eingriff bedeutet auch eine Wunde, die im Anschluss verheilen muss. Backenzähne und damit auch die Weisheitszähne besitzen mehrere, oftmals gebogene Wurzeln, die fest im Knochen verankert sind. Werden die Zähne nun gezogen, muss sich der Knochen an den betroffenen Stellen regenerieren. Auftretende Wundheilungsschmerzen, vor allem in Bezug auf das Zahnfleisch, sind hierbei völlig normal. Sie äußern sich meist in einem Pochen oder Klopfen und sind sehr unangenehm.
Die Schmerzen können in den Kiefer ausstrahlen und zu Mundöffnungsproblemen oder Schluckbeschwerden führen. Mit Fortschreiten der Wundheilung klingen meist auch die begleitenden Schmerzen ab. Um die Schmerzen im Kiefer zu vermindern, können vom Arzt verschriebene Schmerzmittel wie bspw. Ibuprofen eingenommen werden. Des Weiteren kann die Wange von außen gekühlt werden, um eine Schwellung vorzubeugen. Wärme sollte in diesem Fall vermieden werden.
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Kieferschmerzen im Allgemeinen sind nach einer Erkältung häufig. Allerdings betreffen sie meist den Oberkiefer, da die Zähne direkt an die bei einer Erkältung meist entzündeten Nasennebenhöhlen grenzen. Schmerzen im Unterkiefer sind nach einer Erkältung nicht so häufig wie im Oberkiefer. Dennoch kann es sein, dass sich die Infektion bis in den Unterkiefer ausgebreitet hat. Sollten die Beschwerden auch nach mehreren Tagen nach Abklingen der Erkältung noch vorhanden sein, wird es empfohlen einen Arzt aufzusuchen damit dieser die Ursache der Schmerzen herausfinden kann.
Wundheilungsschmerzen, die sich meist in einer Art Pochen oder Klopfen, äußern sind nach dem Setzen eines Implantats völlig normal. Das Implantat stellt einen Fremdkörper dar und muss erst einheilen. Das Gewebe muss sich regenerieren. Sobald die Wundheilung fortgeschritten ist, sollten auch die Schmerzen, die häufig in den Kiefer ausstrahlen können, nach 2-3 Tagen wieder abklingen.
Die Schmerzen können auch mit vom Arzt verschriebenen Schmerzmittels wie bspw. Ibuprofen gelindert werden. Kühlen der betroffenen Stelle kann eine starke Schwellung verhindern. Halten die Schmerzen allerdings an kann es sein, dass der sensible im Unterkiefer verlaufende Nerv ( Nervus Mandibularis) durch das Setzen des Implantats gereizt oder sogar verletzt worden ist. Halten die Schmerzen sehr viel länger an muss ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache heraus zu finden.
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Die Kombination der Symptome bestehend aus Unterkieferschmerzen mit geschwollen Lymphknoten kann verschiedene Ursachen haben. Es kann sich um eine reine Entzündung der Nasennebenhöhlen handeln. Weiterhin kann eine Entzündung des Kiefergelenks vorliegen, die in die umliegenden Lymphknoten, sowie den Unterkiefer ausstrahlt. Geschwollene Lymphknoten sind auch bei einer Erkältung nicht ungewöhnlich. Diese befinden sich unterhalb des Ohres und des Unterkiefers, sowie im Halsbereich und können so bspw. Schmerzen im Unterkiefer auslösen.
Außerdem können Entzündungen der großen Gesichtsnerven zu Unterkieferschmerzen führen, besonders relevant sind in diesem Zusammenhang der Nervus facials (unter anderem zuständig für die mimische Muskulatur) und der große Unterkiefernerv, Nervus mandibularis (zuständig für die Kaumuskulatur).
Unter Umständen kann eine sogenannte Trigeminusneuralgie vorliegen, die extrem schmerzhaft verläuft und den betroffenen Patienten in tiefe psychische Probleme stürzen kann.
Auch im Zuge einer Angina pectoris kann es zu Schmerzen kommen die über den Hals- und Nackenbereich bis in den Unterkiefer ausstrahlen.
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