Prothesen sind durch ihre Machart sehr anfällig gegenüber Plaque und Bakterien und benötigen daher eine gute Pflege und Reinigung. Hierzu können Prothesenreinigungsgeräte eingesetzt werden, welche entweder mit Ultraschall oder Poliernadeln arbeiten.
Gehen die natürlichen Zähne verloren werden sie entweder festsitzend oder herausnehmbar versorgt.
Herausnehmbaren Zahnersatz kann man unter anderem in Teilprothesen, hier werden Teile des natürlichen Gebisses ersetzt und an einem vorhandenen Restgebiss verankert und Vollprothesen, hier werden ganze Kiefer ersetzt, unterteilen. Was oft nicht bewusst ist, dass Zahnprothesen den gleichen oder sogar einen größeren Aufwand bei der Pflege und Hygiene benötigen, als die natürlichen Zähne.
Prothesen sind aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Oberflächenstruktur anfällig für Plaqueanheftung und damit Bakterienbefall.
Zum einen bietet der Kunststoff mit seinen Mikroporen und seinen Bereichen mit Unterschnitt Retentionsgebiete, zum anderen sind die metallenen Klammern "Schmutzfänger". Diese Gebiete fördern die Anlagerung von Plaque und bei einer Körpertemperatur sind dies beste Wachstumsbedingungen für mögliche Bakterien.
Dadurch können letztlich zum Beispiel von Mundgeruch, bis Zahnfleischentzündung (Gingivitis), Zahnhalteapparatentzündungen (Parodontitis) oder auch Prothesenunverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden.
Es sollte sich jedem somit bewusst werden, dass der Prothesenhygiene eine entscheidente Rolle zur erfolgreichen Therapie bei Prothesenanwendern zukommt. Selbstverständlich kann die Prothesenpflege auch unter fließend Wasser mit Zahnbürste und einem entsprechendem Putzmittel erledigt werden, jedoch kann aus verschiedenen Gründen wie zum Beispiel bei mangelnder manueller Geschicklichkeit (Alter!), Zeitersparnis (Altersheim) auch ein Prothesenreinigungsgerät benutzt werden.
Hier unterscheidet man vor allem zwei verschiedene Funktionsweisen der Reinigung. Es gibt Prothesenreinigungsgeräte die auf Ultraschallbasis funktionieren und andere die magnetisch durch Poliernadeln die Prothesen reinigen.
Bei Ultraschallgeräten werden die Prothesen in ein Wasserbad gelegt und das Wasser wird durch Ultraschall in Schwingung versetzt, hierbei entstehen zusätzlich kleinste Wasserbläschen die zusätzlich die Reinigungskraft erhöhen. Durch die Druckwellen im Wasserbad sollen Zahnbelag, Zahnstein und mögliche Verfärbungen entfernt werden.
Prothesenreinigungsgeräte mit Poliernadeln werden auch Wirbelstromgeräte genannt. Hier wird die Prothese in ein Wasserbad mit Reinigungszusätzen gelegt. Zusätzlich werden Poliernadeln in das Wasserbad gegeben. Der im Gerät versetzt die im Wasserbad enthaltenen Poliernadeln in Schwingung, welche dann die Prothese von Verschmutzungen reinigen.
Für welches Gerät man sich entscheidet ist eine individuelle Entscheidung. Es gibt bei beiden Prothesenreinigungsgeräten Geräte die eine zufriedenstellende Reinigung bieten. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch der Preisunterschied. Einsteigergeräte mit Ultraschall gibt es unter 100€ zu kaufen, wohingegen Wirbelstromgeräte meist ab 450€ beginnen, hier ist jedoch ein Reinigungsunterschied wahrscheinlich.
Alternativ ist es auch möglich die eigene Zahnprothese bei dem Hauszahnarzt oder dem Dentallabor professionell reinigen zu lassen.
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