Wesentliche Funktion unserer Prostata besteht in der Herstellung einer dünnflüssigen milchartigen und leicht sauren (pH 6,4 – 6,8) Flüssigkeit, dem sog. Prostatasekret. Beim erwachsenen Mann macht es sogar rund 60-70 Volumenprozent vom gesamten Ejakulats aus Nennenswerte Mengen davon werden erst ab der Geschlechtsreife hergestellt, zeitgleich vollzieht sich ein starkes Wachstum an der Drüse/ Prostata.
Prostatafunktion
Englisch: function of the prostate
Wesentlicher Sinn und Zweck unserer Prostata besteht in der Herstellung (Synthese) einer dünnflüssigen milchartigen und leicht sauren (pH 6,4 – 6,8) Flüssigkeit, dem Prostatasekret.
Beim erwachsenen Mann macht es sogar rund 60-70 Volumenprozent vom gesamten Ejakulats (Samenerguss) aus!
Nennenswerte Mengen davon werden erst ab der Geschlechtsreife (Pubertät) hergestellt, zeitgleich vollzieht sich ein starkes Wachstum an der Drüse.
Beide Prozesse obliegen dem Hormonstoffwechsel des heranreifenden Mannes, vor allem einer Erhöhung des „Testosteron“- Spiegels im Blut. Die Flüssigkeit der Prostata enthält mannigfaltige chemische Verbindungen, insbesondere zahlreiche Vertreter aus der Familie der Eiweiße (Proteine), welche in der Natur sagenhafte Vielfältigkeiten der Organismen erst ermöglichen.
Hier die Wichtigsten:
„Spermin“ soll für die chemische Stabilität des Erbguts (DNA) sorgen, welches ja in den Köpfchen der Spermatozoen steckt. Die alleinige biologische Aufgabe des gesamten Fortpflanzungsapparats mit allen Organen und Gangsystemen besteht in der einwandfreien Weitergabe des Erbguts an eine weibliche Eizelle. Insofern hat der Schutzstoff Spermin eine nahezu hoheitliche Funktion für den Körper!
Die „saure Prostata-Phosphatase“ (PAP) gehört zu einer Unterklasse der Eiweiße (den Enzymen) und stellt einen regulatorisch wirkenden Stoff dar. Seine Rolle für die Lebensvorgänge beim Gesunden (Physiologie) ist eher von untergeordneter Funktion und zu großen Teilen unklar. Bekannt ist hingegen, dass ein PAP-Anstieg im Blut nichts Gutes für die Gesundheit Ihrer Prostata verheißt.
Ein weiteres Eiweiß, dass prostata-spezifische Antigen (PSA), mindert die Zähflüssigkeit (Viskosität) des Spermas. Ohne Stoffe wie PSA entstünde ein dickflüssigeres Sperma, welches sich schwieriger austreiben ließe und die Wahrscheinlichkeit, die weiblichen Eileiter (Tuba uterina, Salpinx) zu erreichen, herabsetzen würde.
Ebenso wie beim PAP, deutet ein Anstieg von PSA im Blut, auf einen krankhaften Prozess an der Prostata hin. Viele Gesundheitsorganisationen empfehlen jedem Mann ab dem 45. Lebensjahr, seinen PSA-Blutspiegel zu kennen, um schwerwiegenden Erkrankungen vorzubeugen! Bei einem „Gesamt-PSA“ (c-PSA) von weniger als 4 ng/ml sind Sie auf der eher sicheren Seite, Erhöhungen können (nicht müssen) auf Erkrankungen hinweisen.
Wie es in der Natur allerdings nun mal so ist, kann man auch an Prostatakrebs erkranken ohne einen hohen PSA-Spiegel zu haben, dies ist allerdings unwahrscheinlich.
Neben dieser Funktion ist die Vorsteherdrüse am Stoffwechsel des Hormons „Testosteron“ beteiligt. Sie wandelt es in eine aktivere Form um, das „Dihydrotestosteron“ (DHT). Diese Umwandlung (Reduzierung) geschieht durch das Enzym „5-Alpha-Reduktase“, welches einzig und allein in der Prostata vorkommt.
DHT steht in dringendem Zusammenhang mit krankhaftem Wachstum der Vorsteherdrüse (siehe unten). Viele Medikamente versuchen daher die Aktivität dieses Enzyms zu vermindern, es sind „5-alpha-Reduktase-Hemmer“ wie „Dutasterid“, „Epristerid“ und „Finasterid“.
Schließlich erhält die Muskulatur der Prostata eine gewisse Ordnung in ihrer Umgebung aufrecht. In ihr kreuzen sich nämlich zwei zunächst unabhängig verlaufende Wege, zum einen der Harnweg und zum anderen der Samenweg.
Urin gehört nicht in die Prostata und nicht in die Spritzkanälchen, Sperma hat nichts in der Harnblase zu suchen! Das Problem an dieser Geschichte besteht darin, dass beide Flüssigkeiten (Urin und Sperma) nicht wissen, was gut für sie ist. Sie verhalten sich lediglich wie jede andere Flüssigkeit (Fluid) auf unserem Planten, die man in ein Röhrensystem zwängt und folgen dem herrschenden Druckgefälle (Druckgradienten).Ihr Verlauf ist also immer vom Ort des höheren Drucks zum Ort des geringeren Drucks gerichtet.
Beim Wasserlassen (Urinieren, bei der Miktion) baut die Muskulatur der Harnblase Druck auf und presst den Urin in die Harnröhre. Würde jetzt nicht die Muskulatur der Prostata alle anderen Wege verschließen, könnte Urin seinen zugedachten Pfad verlassen.
Andersrum hilft die Prostatamuskulatur dabei, beim Samenerguss des Mannes den Weg in die Harnblase zu schließen. Sie verhält sich also wie eine Ampel auf der Kreuzung der männlichen Flüssigkeitsstraßen!
Prostata = Vorsteherdrüse
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Die Funktion der Prostata wird hauptsächlich über das Hormon Testosteron reguliert. Eine veränderte Ausschüttung des männlichen Sexualhormons wirkt sich deshalb auch direkt auf die Funktion der Prostata aus. Eine mangelhafte Ausschüttung von Testosteron entsteht meistens, wenn der Körper mit wichtigen Nährstoffen unterversorgt ist. Die Mineralien Zink und Magnesium können die Testosteronproduktion steigern. Dies gilt allerdings nur, wenn zuvor ein Mangel dieser Stoffe vorlag. Gleiches gilt für das Vitamin D, welches häufig als „Testosteronbooster“ angepriesen wird. Tatsächlich scheint Vitamin D den Abbau von Testosteron zu hemmen, wodurch ein höherer Hormonspiegel entstehen kann. Krafttraining, vor allem mit schweren Gewichten steigert die Testosteronproduktion. Ausreichend Schlaf ist ebenfalls wichtig. Beachtet werden sollte trotzdem: Ein gesunder junger Mann mit ausgewogener Ernährung und frei von Mangelzuständen produziert im Normalfall genügend Testosteron für eine gesunde Prostatafunktion. Ein Hormonmangel lässt sich beim Arzt feststellen und kann behandelt werden. Erhöhte Testosteronwerte scheinen allerdings auch bei Prostatakarzinomen eine gefährliche Rolle zu spielen. Zudem können erhöhte Testosteronspiegel die Prostata zu übermäßigem Wachstum anregen. Hier ist die derzeitige Studienlage nicht eindeutig.
Für die gesunde Funktion der Prostata ist ein ausreichend hoher Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron notwendig. Ein Mangel lässt sich beim Arzt feststellen und behandeln.
Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf. Für die Produktion der ausgeschütteten Stoffe benötigt die Prostata Aminosäuren. Da diese Menge allerdings sehr gering ist, reicht bei einer normalen Ernährung die aufgenommene Menge an Aminosäuren problemlos für eine normale Prostatafunktion aus.
Regelmäßiges Ejakulieren ist wichtig für eine gesunde Prostata. Dies gilt vor allem bei der Prostatakarzinomvorsorge. Männer, die regelmäßig ejakulierten hatten in Studien ein geringeres Risiko, an bestimmten Prostatakarzinomen zu erkranken. Normalgewicht und ausreichende Bewegung beeinflusst die Gesamtgesundheit und damit auch die Prostata positiv.
Eine regelmäßige Überprüfung der Prostata durch einen Arzt ist ebenfalls wichtig für die Prostatagesundheit. Ab dem 45. Lebensjahr wird zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen der Prostata geraten. Dazu zählt die Bestimmung bestimmter Blutwerte, wie das für die Prostata typische PSA, aber auch eine manuelle Untersuchung der Prostata, wobei die Prostata abgetastet wird.
Bei verschiedenen Kuren oder Heilmitteln, die eine Besserung der Prostatafunktion versprechen, konnte häufig kein Effekt auf die Prostata wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Die Prostata, die zusammen mit den Samenbläschen und den sogenannten Cowper-Drüsen ausschließlich beim Mann vorkommt, stellt einen Teil von ca. 30% des Ejakulats her. Die Flüssigkeit der Prostata ist dabei dünnflüssig und milchig weiß. Darüber hinaus ist das Sekret leicht sauer und besitzt einen pH-Wert von ca. 6,4. Da die normale Flora des Vaginalkanals sehr sauer ist, um diesen vor Infektionen zu schützen, bewirkt das nur leicht säuerliche Prostatasekret eine Anhebung des pH-Werts bei Ejakulation in den Kanal, was die Überlebenschancen der Spermien erhöht. Darüber hinaus enthält die Prostata Enzyme (z.B. saure Phosphatase), welche das Ejakulat flüssiger machen, sodass eine bessere Fortbewegung der Spermien möglich ist. Zudem zählen zu den Produkten der Prostata Stoffe, die sowohl die Spermien zur Bewegung antreiben als auch schützen.
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Funktion der Prostata, die gerne unberücksichtigt bleibt. Durch ihre Lage direkt unterhalb der Blase und ihrer Umschließung der Harnröhre, trägt die Prostata zur Kontinenz beim Mann bei. Zeitgleich verhindert die Prostata mit ihrer Lage aber auch teilweise muskulären Funktion während des Orgasmus, dass die Spermienflüssigkeit in die Harnblase gepresst wird.
Es lässt sich also sagen, dass die Prostata mit ihren Aufgaben eine wichtige Rolle in der natürlichen Zeugungsfähigkeit des Mannes spielt. Auch im Hormonhaushalt wirkt sich die Prostata aus, indem sie das männliche Geschlechtshormon Testosteron in seine potenteste Form des Dihydrotestosteron umwandelt.
Die Prostata ist bei jungen gesunden Männern etwa walnussgroß und kastanienförmig, besitzt ein Volumen von ca. 20-25 ml und ein Gewicht von ca. 15-20 g. Wichtig ist hier jedoch die Benigne Prostatahyperplasie (BPH) anzumerken, welche nahezu jeden Mann betrifft.
Ab einem Alter von ca. 30-40 Jahren beginnt die Prostata aufgrund von nicht ganz geklärter Ursachen zu wachsen. Dabei vermehren sich die Zellen der Drüsen und der bindegewebigen Muskelanteile.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Prostatavergrößerung
Abgesehen von körperlichen Untersuchungsmethoden, Ultraschall und Harnflussmessungen, kann man auch den sogenannten PSA-Wert (Prostata spezifisches Antigen-Wert) im Blut bestimmen. Dieser dient derzeit als Frühparameter in der Erkennung des Prostatakrebses. Wichtig ist hier jedoch zu erwähnen, dass auch Manipulationen, Entzündungen der Prostata, die bereits erwähnte BPH und auch andere gutartige Befunde der Prostata diesen Wert werden erhöhen können. Er ist also nicht isoliert zu betrachten, sondern auch in Kombination mit anderen Faktoren wie Alter des Patienten, zeitlicher Verlauf und anderen klinischen Befunden betrachtet werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: PSA-Wert
Die Prostatitis beschreibt als Fachausdruck eine Entzündung der Prostata. Diese kann akut und auch chronisch auftreten. Die akute Prostatitis entsteht primär durch aufsteigende bakterielle Infektionen des Harntrakts, welche die Prostata miteinbeziehen. Symptome können Schmerzen im Dammbereich und beim Stuhlgang, Fieber und Schüttelfrost sein. Gegebenenfalls können auch Beschwerden und Schmerzen beim Urinieren auftreten. Gefährlich dabei ist, dass es zu einer Sepsis (Volksmund: Blutvergiftung) oder einem Abszess der Prostata kommen kann. Lesen Sie mehr unter: Schmerzen beim Wasserlassen beim Mann und Schmerzen beim Stuhlgang
Die chronische Prostatitis kann einerseits eine länger als drei Monate anhaltende bakterielle Prostatitis sein, aber auch ohne Keimnachweis erfolgen. Dies bedeutet, dass keine Bakterien festgestellt werden können, die die Entzündung der Prostata auslösen. Dies wird auch als chronisches pelvines Schmerzsyndrom bezeichnet (CPPS). Die Beschwerden der chronischen Prostatitis ähneln denen der akuten.
Als Risikofaktoren einer Prostatitis zählen Blasenentleerungsstörungen und Reizungen der Prostata, z.B. durch Eingriffe. Diagnostisch werden bei der Prostatitis Urinuntersuchungen, Blutkulturen und Abstriche durchgeführt, um einen Keimnachweis zu ermöglichen. Als Laborparameter können das bereits genannte PSA und Entzündungswerte hinweisend sein. Apparativ werden der Ultraschall oder sogar eine Probenentnahme eingesetz.
Ist die Diagnose gestellt, so wird primär symptomatisch vorgegangen und die Infektion mittels Antibiotika bekämpft. Bei der chronischen Variante ohne Keimnachweis muss unter Umständen eine vielschichtige Therapie eingesetzt werden, welche miktionserleichternde Medikamente, Schmerzmittel und Antidepressiva enthält.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Entzündung der Prostata
Die bereits angesprochene benigne Prostatahyperplasie (BPH), früher auch als Prostataadenom bezeichnet, ist eine gutartige Vergrößerung der Prostatadrüse, die mit dem Alter Eintritt. Betroffen sind Männer im höherem Alter, wobei die Größenzunahme der Prostata durch Zellvermehrung in den Drüsen- und bindegewebigen Muskelanteilen ab einem Alter von ca. 30-40 Jahren beginnt. Ab einem Alter von 50 Jahren sind ca. 50% der Männer betroffen, ab 80 Jahren sogar über 90%. Ab einer Größe von ca. 30 ml spricht man von einer vergrößerten Prostata.
Symptome der BPH treten nicht zwangsläufig auf. Sie sind jedoch primär durch Miktionsbeschwerden gekennzeichnet. So kann es zu häufigem Wasserlassen mit geringen Mengen kommen (Pollakisurie). Ein nächtliches Wasserlassen ohne Trinkveränderungen wird als Nykturie bezeichnet. Darüber hinaus wird der Harnstrahl durch die vergrößerte Prostata abgeschwächt. Möglicherweise können auch zwanghafter Harndrang und eine Dranginkontinenz auftreten. Wichtig ist, dass Harnverhalt auch zu aufsteigenden Harnwegsinfekten, Blasensteinbildung und sogar Nierenschädigung führen kann. In diesen Fällen ist eine Therapie sehr wichtig.
Diagnostisch ist für das Prostataadenom besonders der Ultraschall ausschlaggebend. Mittels diesem kann die Prostata bezüglich Form, Größe und Volumen beurteilt werden. Ist etwas verdächtig, so muss unter Umständen eine Biopsie durchgeführt werden. Nur histologisch lässt sich definitiv die Gutartigkeit feststellen.
Therapeutisch können zuerst Medikamente eingesetzt werden. Wirkungsmechanismen sind eine Verstärkung der Blasenkontraktilität, eine Relaxation des Blasensphinkters oder eine Hemmung des Prostatawachstums durch Enzyminhibitoren. Führt eine medikamentöse Therapie nicht zu einem gewünschten Erfolg, so muss unter Umständen eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Diese kann sowohl offen geschehen über einen Hautschnitt, oder auch transurethral durchgeführt werden. Transurethral bedeutet, dass der Zugang über die Harnröhre geschieht und durch diese die Prostata von innen entweder mechanisch oder per Laser abgeschabt wird.
Wichtig ist anzumerken, dass keine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Entstehung eines Prostatakrebses besteht. Die BPH findet vor allem in der Übergangszone der Prostata statt, währenddessen das Prostatakarzinom in der peripheren Zone der Prostata entsteht.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Prostatavergrößerung
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