Das PNDS ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Syndrom, welches häufig im Rahmen eines Schnupfens auftritt. Dabei besteht eine erhöhte Schleimproduktion, welcher nach hinten in Richtung Rachen austritt.
Bei einem postnasalen Drip-Syndrom (PNDS) tropft Flüssigkeit aus dem Nasen-Rachenraum in den Rachen hinunter („postnasal“ lat. = nach der Nase kommend, „drip“ engl. = tropfen). Dabei handelt es sich sozusagen um eine laufende Nase, bloß dass das Sekret nicht vorne, sondern hinten in Richtung Rachen aus der Nase austritt. Häufig wird das postnasale Drip-Syndrom durch eine verstopfte Nase verursacht und ist mit einem Schnupfen assoziiert. Das PNDS ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Syndrom das im Rahmen unterschiedlichster Erkrankungen auftreten kann.
Die Behandlung des postnasalen Drip-Syndroms richtet sich nach dem auslösenden Faktor. Bei einer Erkältung kann ein abschwellendes Nasenspray die verstopfte Nase befreien und dafür sorgen, dass der Schleim vorne aus der Nase abrinnen kann. Meist wird eine Erkältung durch Viren verursacht, weshalb eine antibiotische Behandlung keinen Sinn macht. Häufig heilt eine harmlose Erkältung allerdings von alleine innerhalb weniger Tage aus und bedarf keiner expliziten Behandlung. Grünes Nasensekret kann auf eine bakterielle Infektion hindeuten, die eventuell mit Antibiotika behandelt werden muss. Gegen die Schleimbildung und den Reizhusten kann der Arzt schleimlösende Mittel verschreiben. Liegt eine Allergie als Ursache des PNDS vor, so helfen antiallergische Medikamente wie Antihistaminika oder Glukokortikoide.
Je nach Erkrankungsursache kann auch ein operativer Eingriff nötig sein, um Verengungen und die daraus resultierende Verstopfung der Nase zu beseitigen. Der Chirurg wird dabei versuchen möglichst minimal invasiv vorzugehen, um keine Narben im Gesicht zu hinterlassen. Bei der Operation werden die Nasennebenhöhlen geöffnet und so versucht die normale Funktion der Schleimdrüsen wiederherzustellen. Nach der Operation müssen die Patienten über mehrere Wochen cortisonhaltige Nasensprays anwenden und die Nasenschleimhaut regelmäßig mit Meersalzwasser spülen.
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Eine Reihe verschiedenster Hausmittel haben sich bei der Behandlung des postnasalen Drip-Syndroms bewährt und können zur Schleimlösung angewandt werden. Eine effiziente Methode zur Therapie der verstopften Nase ist eine Nasendusche oder das Gurgeln mit einer Salzwasserlösung. Die Salzwasserlösung kann einfach selbst zubereitet werden, indem man einen Teelöffel Salz (am besten Meersalz) in 250 ml warmen Wasser auflöst.
Eine weitere schleimlösende Möglichkeit ist das Inhalieren mit ätherischen Ölen oder Kräutern (beispielsweise Pfefferminze, Kamille oder Lavendel) über heißem Wasserdampf.
Während der Erkrankung sollten die Patienten darauf achten, ausreichend Flüssigkeit in Form von warmen Tees und Wasser zu sich zu nehmen. Auf Milch sollte hingegen verzichtet werden, da diese zu einer erhöhten Schleimproduktion führt. Durch das Trinken werden die Schleimhäute befeuchtet und der zähflüssige Schleim kann sich leichter lösen. Außerdem hat feuchte Luft eine ähnliche Wirkung auf die Schleimhäute. Das kann durch regelmäßiges Lüften der Räume oder mit Hilfe eines Luftbefeuchters erreicht werden.
Beim postnasalen Drip-Syndrom kann Homöopathie eingesetzt werden. Welche Globuli oder Tropfen am besten geeignet sind, hängt von der Krankheitsursache sowie den genauen Symptomen ab. Ihr Apotheker oder ein Homöopath kann dabei helfen, ein geeignetes homöopathisches Mittel zu finden.
Die Dauer eines postnasalen Drip-Syndroms richtet sich neben der Krankheitsursache und dem Verlauf vor allem nach der eingesetzten Therapie. Wenn die Erkrankungsursache nicht richtig therapiert wird, kann es zur Ausbildung eines chronischen Hustens bzw. Bronchitis und im schlimmsten Fall zu Asthma bronchiale kommen. Liegt den Beschwerden eine Zyste oder ein Tumor im Bereich der Nasennebenhöhlen zugrunde, bleibt das PNDS so lange bestehen, bis eine chirurgische Entfernung erfolgt ist.
Die Ursache für das Entstehen eines postnasalen Drip-Syndroms liegt darin, dass die Schleimdrüsen in der Nasenschleimhaut und den Nebenhöhlen des Kopfes zu viel Sekret produzieren. Normalerweise schützt das schleimige Sekret die Schleimhaut vor dem Eindringen von krankheitserregenden Viren und Bakterien. Auslöser für die übermäßige Schleimproduktion ist meistens eine Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) oder eine Kombination dieser beiden Formen (Rhinosinusitis).
Das postnasale Drip-Syndrom kann dementsprechend im Rahmen einer Erkältung, einer Grippe oder einer Nasennebenhöhlenentzündung auftreten. Aber auch Allergien oder anatomische Fehlstellungen der Nase können zu einem PNDS führen. Ferner können manche Medikamente und Lebensmittel oder äußere Reize, wie Chemikalien oder Abgase (auch Zigarettenrauch) das postnasale Drip-Syndrom auslösen. Auch im Rahmen einer Schwangerschaft kann durch die Hormonumstellung vorübergehend ein postnasales Drip-Syndrom auftreten.
Durch das Auslaufen des Schleims in den Rachenraum fließt das Sekret in die unteren Atemwege ab und kann dort zu Infektionen der Lunge (beispielsweise Bronchitis) und des Halses führen. Dieses Phänomen bezeichnet man als „Etagenwechsel“ und ist typisch für das PNDS: obwohl der Ursprung der Erkrankung in den oberen Atemwegen liegt, kommt es im Verlauf zu einer Infektion der unteren Atemwege.
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Das charakteristischste Symptom eines postnasalen Drip-Syndroms ist der ständige Schleimfluss aus der Nase in den Rachen. Die betroffenen Personen merken, dass sie Schleim schlucken bzw. ausspucken müssen. Durch Räuspern und trockenes Husten wird versucht, den Schleim aus den unteren Atemwegen wieder nach oben zu transportieren, weshalb ein chronischer Husten häufig ein Begleitsymptom des PNDS ist. In diesem Fall ist der Husten ein Schutzmechanismus des Körpers, der versucht durch Abhusten ein Eindringen des schleimigen Sekrets in die Lungen zu verhindern. Des weiteren verursacht das PNDS einen Juckreiz im Rachen, der vor allem nachts im Liegen auftritt, und kann zu Heiserkeit sowie einer belegten Stimme führen. Typischerweise ist auch die Nase verstopft und die Nasenatmung bis hin zur Luftnot behindert.
Weitere Symptome sind abhängig von der Ursache des postnasalen Drip-Syndroms. Da meistens jedoch eine allergische oder nicht-allergische Entzündung der Nasenschleimhäute vorliegt, kommt es zu einer laufenden Nase, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und einem eingeschränkten Riechvermögen. Der verschluckte Schleim kann außerdem zu Entzündungen der unteren Atemwege (akute Bronchitis) führen.
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Der Arzt (am besten ein HNO-Facharzt) stellt die Diagnose eines postnasalen Drip-Syndroms neben der Krankheitsgeschichte des Patienten mittels einer Nasenendoskopie (Nasenhöhlenspiegelung). Dabei führt er ein Endoskop mit einer Lichtquelle in die Nase ein, begutachtet die Schleimhäute und sucht nach Ursachen für die Verstopfung der Nase. Anschließend wird der Rachen des Patienten inspiziert, um zu sehen, ob ein übermäßiger Schleimfluss stattfindet.
Diese Untersuchungen sind in der Regel ausreichend um ein PNDS zu diagnostizieren und die zugrundeliegende Erkrankung festzustellen. In seltenen Fällen, wenn keine Ursache für das PNDS zu finden ist, kann der Arzt ein CT oder MRT des Kopfes verordnen. Mit diesen bildgebenden Verfahren können der Rachenraum und die Nasennebenhöhlen besser beurteilt und mögliche Ursachen diagnostiziert werden. Bei Verdacht auf ein allergisches Geschehen leitet der Arzt eine Allergie-Diagnostik (Hauttest, Labortest oder Provokationstest) ein.
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