Tapen eines Patellaspitzensyndroms

Als Patellaspitzensyndrom wird eine chronische Erkrankung am Knochen-Sehnenübergang an der Kniescheibe beschrieben. Die Kinesiologie Tapes haben in der Behandlung von Sporterkrankungen zunehmend eine wichtige Rolle eingenommen. Ihnen werden eine deutliche Verminderung der Schmerzen und eine Beschleunigung des Heilungsprozesses zugesprochen.

Tapen eines Patellaspitzensyndroms

Definition

Als Patellaspitzensyndrom wird eine chronische Erkrankung am Knochen-Sehnenübergang an der Kniescheibe (Patella) beschrieben. Dabei handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Überlastungserkrankung. Sie tritt häufig durch ständige Beanspruchung in Form von Zug im Rahmen von regelmäßig ausgeübten Sportarten wie Volleyball, Basketball, Hochsprung, Weitsprung oder Joggen auf. Weiterhin spielen auch eine verminderte Dehnbarkeit und allgemeine Schwäche der Bänder des Knies eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Syndroms.

Wirkung

Die Kinesiotapes haben in der Behandlung von Sporterkrankungen zunehmend eine wichtige Rolle eingenommen. Bei den Tapes handelt es sich um elastische und, zum therapeutischen Zweck, dehnbare klebestreifen. Sie werden mit einer speziellen Technik an Gelenken und der Muskulatur angebracht. Ihnen werden eine deutliche Verminderung der Schmerzen und eine Beschleunigung des Heilungsprozesses zugesprochen. So werden sie häufig auch beim Patellaspitzensyndrom angewandt.
Dort entfalten sie ihre Wirksamkeit, indem sie die Zugbelastung auf die Sehnen entlasten, wodurch die Schmerzen und gleichzeitig auch die Abnutzung der knöchernen Strukturen vermindert werden. Das Tape unterstützt das Gelenk in der Bewegung und vermindert die Beanspruchung des umliegenden Gewebes. Zudem soll das Tape auch einen positiven Effekt auf die Durchblutung haben. Durch eine bessere Mikrozirkulation und Lymphabfluss werden Gelenk, Sehnen und Muskeln besser mit Blut versorgt und der Heilungsprozess wird dadurch positiv unterstützt.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Funktion und Anwendung von Kinesiotapes

Anleitung

Für das Tapen der Kniescheibe (Patella) benötigt der Patient zwei verschiedene Tapestreifen. Ein Tape sollte die Form eines "Y" haben, das andere sollte etwas kürzer und ein einfacher Streifen sein. Diese Tapes bekommt man bereits vorgefertigt oder sie können selber zugeschnitten werden. Wenn die Tapes selber zurecht geschnitten werden, sollte bei dem Y- förmigen Streifen eine Basis von ca. 3-4 cm bestehen bleiben. Damit die Streifen besser auf der Haut kleben, können die Ecken abgerundet werden. Bevor das Tape auf die Haut angebracht wird, sollte diese zunächst gereinigt werden. Öl, Cremes und Haare sollten entfernt werden, damit das Tape besser haften bleibt und auch die Entfernung später nicht unangenehm ist.

Um die Tapestreifen in der richtigen Position anzubringen, ist die Stellung des Knies sehr wichtig. Die richtige Lage des Tapes ist von Bedeutung, damit es überhaupt einen Effekt auf die Sehne ausüben kann. Das Knie sollte daher um ca. 80 Grad angewinkelt werden. So hat man eine optimale Position für die Anbringung und im Falle, dass der Patient das Tape selbst anbringt, hat er eine gute Übersicht auf das Knie.
Nachdem die Streifen auf die richtige Breite und Länge zugeschnitten wurden, kann das Abziehpapier entfernt werden. Begonnen wird mit dem Y- förmigen Streifen. Der Patient sucht dazu zunächst die Patellasehne auf. Diese befindet sich als derbe tastbare Struktur direkt unterhalb der Kniescheibe.

Die breite Basis des Streifes sollte nun etwas unterhalb der Sehne angebracht werden. Die Aufspaltung in die zwei seitlich verlaufenden Streifen sollte sich demnach genau auf der Sehne befinden. Nur mit der richtigen Platzierung des Tapes können später auch die Schmerzen gelindert werden. Anschließend werden die abgehenden Streifen aufgeklebt. Diese werden unter maximalem Zug jeweils links und rechts c-förmig um die Kniescheibe herum aufgeklebt. Das Tape wird gut angedrückt.
Zu beachten ist, dass die Enden des Tapes wieder ohne Spannung und Zug angebracht werden. Die Enden können sich dabei leicht überlappen.

Nun erfolgt die Anbringung des zweiten vorbereiteten Tapes. Das I- förmig aussehende Tape wird zunächst in der Mitte aufgerissen, sodass sich ein kleiner Spalt ergibt. Dieser Tapestreifen wird nun mit maximalen Zug direkt auf die Patellasehne angebracht. Dort erfolgt dann eine zusätzliche Entlastung der Sehne, sodass die Schmerzen besonders bei Bewegung deutlich nachlassen sollten. Zur Überprüfung, ob das Tape richtig angelegt wurde, kann der Patient nun sein Knie ausstrecken. In der Regel sollten die Tapes nun regelmäßige Falten schlagen.
Weiterhin kann darauf geachtet werden, dass die Tapes an allen Stellen gut festkleben und sich nicht lockern. Die Tapes sollten eine Bewegung im Kniegelenk unterstützen aber nicht blockieren. Ein zu fester Zug, der sich unangenehm im Gelenk anfühlt, kann kontraproduktiv sein und nicht den gewünschten Effekt haben. Die beste und auch gewünschte Wirkung erfolgt in den meisten Fällen in den ersten drei bis fünf Tagen nach Anbringung des Tapeverbandes. Es sollte eine Woche lang getragen werden und kann bei alltäglichen Sachen wie Duschen und auch beim Sport trotz Schwitzen getragen werden. Auch beim Schwimmen lockern sich die Tapestreifen in der Regel nicht.
Wenn sich nach einigen Tagen oder auch Stunden Hautirritationen zeigen und die Haut unter dem und rund um das Tape anfängt zu jucken, kann eine Unverträglichkeit gegen die Materialien des Tapes bestehen. Es sollte dann wieder entfernt werden.

Wenn der Patient unsicher ist, wie er selbstständig das Tape anbringen kann, kann er sich von einem Arzt oder auch Physiotherapeuten helfen lassen. Zudem ist es sinnvoll, ein Patellaspitzensyndrom nicht nur mit Hilfe von Tapes zu behandeln. Regelmäßige Krankengymnastik unter Anleitung eines Physiotherapeuten hilft, die Muskeln am Knie zu stärken und so auch die Sehnen vor Überlastung zu schützen.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.06.2016 - Letzte Änderung: 30.03.2024