Der kurze Adduktorenmuskel liegt auf der Innenseite des Obeschenkels und gehört zur Adduktorengruppe. Seine Hauptfunktion ist die Adduktion, also das Heranführen des Oberschenkels an den Körper. Er kann aber auch bei der Flexion im Hüftgelenk mitwirken.
Lateinisch: Musculus adductor brevis
Englisch: Adductor brevis muscle
Synergisten:
Adduktoren: Langer Adduktorenmuskel (M. adductor longus), großer Adduktorenmuskel (M. adductor magnus), Kammmuskel (M. pectineus), Schlanker Oberschenkelmuskel (M. gracilis)
Antagonisten:
Abduktoren: Oberschenkelbindenspanner (M. tensor fasciae latae), kleiner und mittlerer Gesäßmuskel (Mm. glutei minimus et medius)
Der kurze Adduktorenmuskel gehört zur Adduktorengruppe des Oberschenkels. Adduktion ist das lateinische Wort für Heranführen. Im Hüftgelenk bedeutet dies, dass der kurze Adduktorenmuskel beispielsweise den abgespreizten Oberschenkel wieder an den Körper heranführt. Aber auch bei alltäglichen Bewegungen, wie beispielsweise beim Gehen oder auch beim Fußballspielen, spielen die Adduktoren des Oberschenkels eine wichtige Rolle. Der kurze Adduktorenmuskel verläuft in etwa vom Schambein am vorderen mittleren Beckenrand zum hinteren mittleren Drittel des Oberschenkelknochens.
Ansatz: Aufrauung des Oberschenkelknochens (Linea aspera). Diese liegt im mittleren Drittel des Oberschenkelknochens auf der Rückseite.
Ursprung: Schambein (Os pubis)
Innervation: N. obturatorius (L3-L4)
Der kurze Adduktorenmuskel zieht in seinem Verlauf von oben mittig (Schambein) schräg nach außen und unten (Oberschenkelknochenaufrauung). Daher besteht seine Hauptfunktion darin, den Oberschenkel in Richtung Körpermitte zu ziehen (Adduktion). Aber auch beim Anheben des Oberschenkels kann er aufgrund seines Verlaufs vom Becken zum Oberschenkel unterstützend wirken (Flexion im Hüftgelenk).
Bei starker Beugung im Hüftgelenk (über 80°) kehrt sich diese Funktion jedoch um!Das heißt, wenn der Oberschenkel beispielsweise um 90° gehoben ist, kann der kurze Adduktorenmuskel bei Kontraktion den Oberschenkel wieder nach unten ziehen. Diese Bewegung wird als Streckung (Extension) bezeichnet.
Durch Überbelastung kann es gerade bei Sportlern zu den typischen Muskelverletzungen wie <link html muskelzerrung.html internal link in current>Zerrung, <link html muskelfaserriss.html internal link in current>Muskelfaserriss oder kompletter <link html muskelriss.html internal link in current>Muskelriss kommen. Auch (Sehnen-) Reizungen können vorkommen.
Vor allem Fußballer klagen häufig über eine "Adduktorenzerrung", hierbei kann unter anderem der kruze Adduktorenmuskel betroffen sein. Fußballer erleiden diese Verletzung vor allem beim Passspiel oder Schießen mit dem Innenrist, weil bei dieser Bewegung aufgrund der auswärts gedrehten Stellung des Beines die Adduktoren besonders beansprucht werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Innenseite des Oberschenkels und somit den kurzen Adduktorenmuskel zu dehnen. Der Sportler steht etwa in doppelter Schulterbreite (Grätschschritt) und die Fußspitzen zeigen nach vorne. Das Körpergewicht wird nun auf eine Seite verlagert, so dass das Bein der zu dehnenden Seite annähernd durchgestreckt wird, während das andere Bein im Kniegelenk gebeugt ist. Der Oberkörper sollte dabei möglichst gerade gehalten werden.
Die zweite Variante erfolgt im Sitzen. Die Fußsohlen beider Füße berühren sich, während die Kniegelenke in Richtung Boden gedrückt werden.
Die Kräftigung des kurzen Oberschenkelmuskels kann im Fitnessstudio an dafür vorgesehenen Geräten ("Adduktorenmaschine") erfolgen. Hierbei wird das Bein gegen ein Gegengewicht bzw. einen Widerstand nach innen geführt.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Beinmuskeltraining.
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