Der Innenmeniskusriss ist der häufigste Riss des Meniskus. Eine Op ist nicht immer zwingend notwendig.
Wenn der Innenmeniskus gerissen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen zu operieren. Alle Operationen (OP) werden dabei in der Regel durch eine Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) minimalinvasiv durchgeführt.
Der Meniskus kann genäht oder entfernt werden. Wird entschieden, den Meniskus zu entfernen, kann dies teilweise geschehen, oder vollständig (Meniskektomie). In diesem Fall muss der Meniskus ersetzt werden.
Bei einer Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie = OP) wird zunächst ein kleiner Schnitt am Rande des Kniegelenks gemacht, um einen Zugang in den Kniegelenksspalt zu schaffen. Dieser dient der Einführung der Kamera.
Im Anschluss wird unter Sicht ein zweiter Zugang geschaffen, welcher als Arbeitszugang für Instrumente genutzt wird. Des Weiteren dient ein kleiner Schlauch zur Spülung und Absaugung des Kniegelenks, um die Sicht zu erhalten. Sind die Zugänge gelegt, werden das Kniegelenk und der Innenmeniskus in der OP zunächst genau betrachtet. Hierbei muss die Stabilität und das Ausmaß der Verletzung eingeschätzt werden, um sich für die beste Therapiemethode entscheiden zu können. Die Dauer einer Arthroskopie am Knie richtet sich nach dem zugrunde liegenden Schaden am Innenmeniskus.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch unter: Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie)
Der Innenmeniskus kann mit Hilfe eines speziellen Fadens wieder zusammengefügt (genäht) werden (Refixation). Das Material besteht aus hochwertigem Nahtmaterial oder Meniskuspfeilen aus resorbierbarem Material. Es ist jedoch nicht bei jedem Verletzungsmuster möglich, den Meniskus zu erhalten, bzw. eine Innenmeniskusnaht durchzuführen. Besonders im inneren Teil des Innenmeniskus, ist die Blutversorgung nicht ausreichend.
Hier besteht die Gefahr bei einer Innenmeniskusnaht, dass an der Stelle die Meniskusnaht nicht wieder ausreichend zusammenwachsen.
Im äußeren Drittel des Innenmeniskus ist die Durchblutungssituation hingegen sehr gut, wenn der Schaden nicht zu groß ist. Um die Heilungschancen zu optimieren, wird die Risszone zunächst angefrischt. Dies steigert die Durchblutung und ermöglicht eine bessere Heilung.
Da die Rehabilitation einer Meniskusnaht relativ lange dauert, ist viel Geduld und eine langsam aufbauende Belastung notwendig, um den Innenmeniskus nicht erneut zu schädigen.
In der Regel kann eine Innenmenikusnaht nach 6 Wochen wieder belastet werden, eine gutes Ergebnis ist frühestens nach 12 Wochen zu erwarten.
Eine Teilentfernung des Meniskus ist in der OP möglich, wenn der Riss zu groß ist, um ihn zu nähen, das verletzte Stück des Meniskus jedoch klein genug ist, um die Funktion des Meniskus noch zu erhalten.
Wird eine Teilresektion durchgeführt, wird mithilfe eines kleinen Schneideapparates der verletzte Teil des Meniskus unter Sicht entfernt. Da die Funktion des Innenmeniskus dabei nicht zu stark eingeschränkt werden darf, ist diese Form der Operation nur bei kleineren Schäden möglich.
Verliert der Innenmeniskus seine Funktionsfähigkeit (Stoßdämpfung), entwickelt sich rasch eine Kniegelenksarthrose (Gonarthrose), da die Gleitfähigkeit des Kniegelenks verloren geht.
Der Vorteil dieser Operation (OP) ist die schnelle Belastungsmöglichkeit. Abhängig von der Schmerzsituation kann schon am Operationstag das Knie wieder belastet werden.
Ist die Verletzung des Innenmeniskus zu groß, muss dieser vollständig entfernt werden. Auch diese Operation wird im Rahmen einer Kniegelenksspiegelung durchgeführt.
Allerdings kann das Kniegelenk ohne den Innenmeniskus als Gleitschiene nicht richtig funktionieren. Würde der Innenmeniskus fehlen, würden schnell erste Zeichen der Kniegelenksarthrose und Knorpelschädigung auftreten. Dies verursacht starke Schmerzen und macht letzten Endes einen Kniegelenksersatz notwendig. Aus diesem Grund muss ein entfernter Meniskus in der OP wieder ersetzt werden.
Es kommen verschiedene Materialien für einen künstlichen Meniskus in Frage. Dieser kann künstlich aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, oder direkt von einem Leichen stammen.
Das Spendergewebe wird in der Regel von international tätigen Gewebebanken gestellt und stammt von verstorbenen Unfallopfern. Um die Heilungschancen zu optimieren, müssen Größe, Seite und Form des Meniskus genau passen. Abstoßungsreaktionen wie bei inneren Organen, beispielsweise der Lunge, treten bei einer Meniskusspende nicht auf.
Der Spendermeniskus wird in der OP an dieselbe Stelle des ursprünglichen Innenmeniskus gesetzt und ermöglicht so im Idealfall eine Neuausbildung körpereigenen Meniskusgewebes. Zwar hat die Transplantation eines Spendermeniskus gute Erfolgsaussichten, die Wartezeiten sind jedoch häufig sehr lang.
Aus diesem Grund wird in dringenden Fällen häufig ein künstlicher Meniskus gewählt. Dieser besteht entweder aus synthetischem Polyurethan oder aus biologischem Kollagen. Aktuell liegen noch keine Studienergebnisse zu den synthetischen Meniskusimplantaten vor. Hingegen existieren sehr gute Ergebnisse nach Implantation eines biologischen Kollagenimplantates aus dem Rind. Es hat sich gezeigt, dass nach ca. 2 Jahren das biologische Material abgebaut und durch körpereigenes Meniskusgewebe ersetzt wurde.
Nachteil dieser Form der Therapie ist eine sehr lange Nachbehandlungsdauer. Im Gegensatz zu einer Meniskusteilentfernung mit direkter Belastbarkeit, muss in Folge einer Implantation eines künstlichen Meniskus lange nachbehandelt und sehr vorsichtig belastet werden. Sportler müssen aus diesem Grund mit Balastungspausen von einem Jahr rechnen, bis eine Vollbelastung wieder möglich ist.
Die Operation des Innenmeniskus ist eine der am häufigsten durchgeführten Operationen in Deutschland.
Wann genau eine Operation nach einem Knorpelschaden sinnvoll ist, ist Gegenstand aktueller medizinischer Diskussionen und konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden.
Je nach Art des Knorpelschadens kann eine konservative Therapie ausreichen, diesen zu behandeln und eine komplette Heilung des Kniegelenks auch ohne eine Operation zu erreichen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn nur kleine Knorpeldefekte bestehen und diese in Gebieten auftreten, welche gut durchblutet sind und deshalb eine gute Aussicht auf einen Heilungsverlauf haben. Bei größeres Defekten am Knorpel ist eine konservative Therapie häufig nicht von befriedigendem Erfolg, da häufig Symptome verbleiben und eine komplette Heilung nicht erreicht werden kann.
Wichtig ist somit besonders eine umfassende Diagnostik um festzustellen, wie groß der Schaden des Innenmeniskus ist und damit einschätzen zu können, ob eine konservative Therapie einem chirurgischen Eingriff gegebenenfalls überlegen ist.
Individuelle Faktoren der betroffenen Person spielen in der Entscheidung, ob eine Operation des Innenmeniskus sinnvoll ist eine weitere wichtige Rolle. Vorerkrankungen, Risikofaktoren sowie das Alter des Betroffenen zählen zu diesen Faktoren.
Um Sicherheit zu bekommen, dass eine Operation tatsächlich nötig ist, empfiehlt sich, eine Zweitmeinung eines anderen Arztes einzuholen.
Die Dauer des Heilungsprozesses nach einer Operation des Innenmeniskus hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab und kann individuell stark variieren. So ist die Zeit in der Betroffene krank sind und nicht arbeiten können stark vom Heilungsfortschritt abhängig.
Dieser Heilungsverlauf unterscheidet sich besonders zwischen den Operationsmethoden. Die Tage nach der Operation sollte eine generelle Schonung stattfinden, wobei eine Teilbelastung schon nach 3-5 Tagen möglich sein kann.
Diese sollte zunächst unter Anleitung des behandelnden Physiotherapeuten stattfinden. Die Zeit bis zu einer möglichen Vollbelastung des Kniegelenks kann, je nach Heilungsdauer und Operationsmethode zwischen 6 Wochen und 3 Monaten betragen.
Hinzu kommt, dass die Dauer einer Krankschreibung sehr stark von der Art des ausgebübten Berufes abhängt. Arbeiten, welche mit einer erheblichen Belastung des Kniegelenks einhergehen sollten länger gemieden werden als Arbeiten, die nicht mit einer Kniegelenksbelastung einhergehen.
Zusammenfassend erfolgt die individuelle Krankschreibung somit nach den auftretenden Symptomen und wird in engen Zeitabschnitten kontrolliert. Je nach gewählter Operationsmethode und individuellem Befund sowie ausgeübtem Beruf kann der behandelnde Arzt die Dauer der gesamten Krankschreibung einschätzen.
Die Heilungsdauer nach einer Operation des Innenmeniskus wird von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Die Art der Verletzung sowie die gewählte Operationsmethode entscheiden jedoch maßgeblich über die Dauer, die eine komplette Heilung des Kniegelenks beansprucht. Risikofaktoren wie Übergewicht und wenig sportliche Betätigung sowie Grunderkrankungen wie eine Kniegelenksarthrose oder ein Diabetes mellitus können den Heilungsverlauf ungünstig beeinflussen.
Direkt nach der Operation sollte das Kniegelenk geschont werden, wobei in vielen Fällen eine Teilbelastung schon nach wenigen Tagen erfolgen kann. Die Zeit bis zu einer kompletten Heilung des Knorpels kann zwischen 6 Wochen und 3 Monaten betragen, wobei längere und kürzere Heilungsverläufe möglich sind.
Die Heilungsdauer bei Knorpeltransplantationen sowie bei einer Refixation des Knorpels liegen in der Regel mit einigen Wochen und Monaten relativ hoch, wogegen bei Knorpelteilentfernungen schon nach einigen Wochen von einer kompletten Heilung auszugehen ist.
Die Nachbehandlung bei einer stattgefundenen Operation des Innenmeniskus stellt einen wichtigen Teil der Therapie eines Knorpelschadens dar und beeinflusst den Heilungsverlauf maßgeblich. Die individuelle Nachbehandlung kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein und wird von der gewählten Operationsmethode sowie individuellen Einflussfaktoren bestimmt.
In der Regel sollte das Kniegelenk in den ersten Tagen und Wochen nach der Operation geschont werden. Eine volle Belastung wird üblicherweise erst nach ein paar Wochen empfohlen. Gehstützen können helfen eine Überbelastung des Kniegelenks zu vermeiden und damit den Heilungsverlauf nicht zu gefährden.
Da durch die Schonung und der geringen Belastung des Knies keine umfassende Bewegung erreicht wird, erhöht sich die Gefahr für die Entstehung eines Blutgerinnsels im Bein. Um ein solches Gerinnsel zu vermeiden wird üblicherweise Heparin verschrieben, ein Medikament, welches die Blutgerinnung herabsetzt und für die ersten Wochen gespritzt werden sollte.
Zusätzlich helfen gezielte Übungen und Bewegungen, die Beweglichkeit im Kniegelenk zu erhöhen sowie den Heilungsverlauf des Gelenks zu beschleunigen. Diese Übungen werden von dem behandelnden Physiotherapeuten erklärt und können auch zuhause durchgeführt werden.
Des weiteren können spezielle Nachbehandlungsmaßnahmen, wie etwa das Tragen spezieller Schienen den Heilungsverlauf günstig beeinflussen.
Eine Beratung, welche Nachbehandlung in der individuellen Situation als sinnvoll erachtet wird kann der behandelnde Arzt durchführen, welcher den Heilungsverlauf während der Nachbehandlungsphase kontrolliert.
Bei auftretenden Problemen während der Nachbehandlung sollte stets der behandelnde Arzt informiert werden, damit gegebenenfalls eine Anpassung der Behandlungsmethoden vorgenommen werden kann.
Ein Innenmeniskusriss muss bei jüngeren Menschen in aller Regel operativ (durch eine OP) behandelt werden. Aufgrund der hohen alltäglichen Belastung des Kniegelenks, heilt der Innenmeniskus nicht selbst wieder zusammen. Jeder Therapie steht die Diagnostik mittels Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) bevor.
Diese dient der genauen Beurteilung des Schadens und ermöglicht eine direkte Therapie. Um den Innenmeniskus wieder funktionsfähig zu machen, kann dieser genäht, teilentfernt, oder vollständig entfernt werden. Die Naht des Mensikus ist nur bei speziellen Formen der Verletzung möglich und verlangt eine relativ lange Zeit der Nachbehandlung. Wird der Meniskus teilweise entfernt, kann das Kniegelenk schon am Tag der Operation wieder belastet werden.
Es besteht jedoch die Gefahr eine Kniegelenksarthrose, da der Innenmeniskus einen Teil seiner Gleitfähigkeit eingebüßt hat. Im Falle einer vollständigen Entfernung des Innenmeniskus (Meniskektomie), muss dieser im Anschluss durch einen künstlichen oder biologischen Meniskus (in der Regel in der gleichen OP, teilweise in einem zweiten Eingriff) ersetzt werden. Geschieht dies nicht, entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit ein massiver Knorpelschaden und eine Kniegelenksarthrose, welche die Implantation eines künstlichen Kniegelenks notwendig machen.
Daten zur Transplantation eines synthetischen Meniskusersatzes (künstlicher Meniskus) liegen noch nicht vor. Die Erfolgsaussichten nach Einsatz eines biologischen oder menschlichen Meniskustransplantates sind hingegen sehr gut. Im Anschluss muss auch in diesem Fall eine lange Nachbehandlungszeit und Sportpause eingeplant werden.
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