Das hintere Kreuzband

Das hintere Kreuzband verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein. Es ist Teil des Bandapparates des Knies und dient der Stabilisierung des Kniegelenks. Es besteht hauptsächlich aus Bindegewebe.

Hinteres Kreuzband

Definition hinteres Kreuzband

Das hintere Kreuzband (Ligamentum cruciatum posterius) verbindet Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia).
Das hintere Kreuzband dient als Teil des Bandapparates des Knies der Stabilisierung des Kniegelenks (Articulatio genus). Wie die Bandstrukturen aller Gelenke besteht das hintere Kreuzband hauptsächlich aus kollagenen Fasern, also aus Bindegewebe.

Abbildung hinteres Kreuzband

  1. Hinteres Kreuzband -
    Lig. cruciatum posterius
  2. Innenband -
    Lig. collaterale tibiale
  3. Innerer Meniskus -
    Meniscus medialis
  4. Schienbeinschaft -
    Corpus tibiae
  5. Wadenbeinschaft -
    Corpus fibulae
  6. Äußerer Meniskus -
    Meniscus lateralis
  7. Außenband -
    Lig. collaterale fibulare
  8. Oberschenkelknochen - Femur
  9. Zwischenknorrengrube -
    Fossa intercondylaris
  10. Innerer Gelenkknorren -
    Condylus medialis
  11. Vorderes Kreuzband -
    Ligamentum cruciatum anterius
  12. Querband des Kniegelenks -
    Ligamentum transversum genus
  13. Kniescheibenband -
    Ligamentum patellae

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Verlauf

Das hintere Kreuzband gehört zwar zum Halteapparat des Kniegelenks, liegt aber eigentlich außerhalb der Gelenkfläche des Knies. Durch einen Schleimhautsack ist es von der Gelenkhöhle abgegrenzt.
Das hintere Kreuzband zieht vom inneren Knorren des Oberschenkelknochens (Condylus medialis) von vorne/oben/innen zur Hinterfläche der Erhebung in der Mitte des Schienbeinplateaus, also nach hinten/unten/außen.
Damit läuft es genau gegensinnig zum vorderen Kreuzband, wodurch eine erhöhte Stabilität erreicht wird.

Funktion

Da die Gelenkfläche (die Condylen) des Oberschenkelknochens deutlich größer als die Gelenkfläche (Tibiaplateau) des Schienbeins ist, benötigt das Kniegelenk eine starke Bandstabilisierung.
Die Kreuzbänder dienen bei den Bewegungen des Kniegelenks als passive Führung und limitieren die Streckung im Kniegelenk.
Das hintere Kreuzband verhindert außerdem das Weggleiten des Schienbeins nach hinten. Außerdem erschwert das hintere Kreuzband die Rotation im Kniegelenk.
Bei allen Stellung des Kniegelenks sind zumindest Teile der Kreuzbänder gestrafft. Dies macht ihre wichtige Funktion bei der Stabilisierung des Kniegelenks deutlich.

Pathologie

Eine Ruptur (ein Riss) des hinteren Kreuzbandes (hinterer Kreuzbandriss) ist isoliert relativ selten. Meist ist sie Bestandteil von komplexen Traumata, die durch massive äußere Gewalteinwirkung entstehen.
Die Ruptur des hinteren Kreuzbandes wird auch Armaturenbrettverletzung genannt, da sie gehäuft bei Autounfällen entsteht, bei denen die Unterschenkel gegen das Armaturenbrett gedrückt werden.
Ein Riss des hinteren Kreuzbandes geht mit Schmerzen und einer Instabilität des Kniegelenks einher. Diese Instabilität zeigt sich bei einer Ruptur eindrucksvoll im sogenannten „Schubladenphänomen“: bei angewinkeltem Bein und fixiertem Oberschenkel lässt sich der Unterschenkel schubladenartig nach hinten drücken.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.04.2012 - Letzte Änderung: 25.07.2023