Was eine Handgelenksorthese ist und wofür man diese am besten nutzen kann erfahrt man hier.
Eine Handgelenkorthese ist ein medizinisches Hilfsmittel, das bei Verletzungen oder Erkrankungen im Bereich des Handgelenks eingesetzt wird, um es zu stabilisieren und eine Heilung zu unterstützen.
Die Handgelenkorthese setzt sich meist aus einer Schiene, die vom Unterarm bis zur Handinnenfläche verläuft, sowie Bändern und Gurten zu Fixierung zusammen.
Häufig muss sie zum Beispiel nach einer Verstauchung des Handgelenks oder einem Knochebruch des Unterarms für einige Wochen getragen werden.
Bei manchen verschleißbedingten Erkrankungen kann auch eine langfristige Anwendung einer Handgelenkorthese zur Linderung von Beschwerden und dem Erhalt der Funktionsfähigkeit angebracht sein.
In einigen Fällen ist eine spezielle Orthese mit Einschluss des Daumens erforderlich.
Eine Handgelenkorthese kann bei verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen im Bereich des Unterarms, der Hand, des Daumens oder des Handgelenks selbst erforderlich werden.
Eine häufige Indikation besteht in der Stabilisierung oder Fixierung des Handgelenks nach einer Verletzung wie einem Knochenbruch am Unterarm oder der Handwurzel.
In der Regel wird eine Tragedauer von einigen Wochen festgelegt, bis die Verletzung verheilt ist und das Tragen der Handgelenkorthese nicht mehr erforderlich ist.
Dabei kann eine Orthese sowohl nach einer operativen Versorgung als auch als Alternative zu einer solchen Behandlung eingesetzt werden.
Ebenso kann eine Verstauchung des Handgelenks durch einen Sturz sowie verschiedene Verletzungen oder Überlastungen Indikationen für eine Handgelenkorthese ergeben.
Eine andere große Gruppe von Indikationen stellen Verschleißerkrankungen der vielen kleinen Gelenke im Bereich von Handgelenk und Handwurzel dar.
Ein häufig vorkommendes Beispiel ist die Rhizarthrose, die zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung des Daumens und damit der Greiffunktion der Hand führt.
Ebenfalls häufig kommt eine Handgelenkorthese bei Beschwerden zum Einsatz, die aufgrund einer Nervenreizung beim sogenannten Karpaltunnelsyndrom auftreten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose)
Zur Behandlung von Beschwerden, die aufgrund eines Karpaltunnelsyndroms entstehen, kann in vielen Fällen eine Handgelenkorthese verwendet werden.
Beim Karpaltunnel kommt es zu einer Einengung eines Nerven in einem knöchernen Kanal im Bereich der Handwurzel (lateinisch: carpus).
Durch eine Reizung der als Nervus medianus bezeichneten Leitungsbahn entstehen Beschwerden wie Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühle, vorrangig im Bereich der Handfläche und dem Mittel-, Ring, und Kleinfinger.
Im Verlauf kann eine Muskelschwäche bis hin zur Verkümmerung der Muskulatur der Hand hinzukommen. Die Beschwerden treten oftmals nachts oder bei Belastung der Handgelenke auf, insbesondere, wenn die Hände abgeknickt werden.
Eine Handgelenkorthese verhindert eine zu starke Abknickung im Handgelenk und kann so die Beschwerden des Karpaltunnelsyndroms lindern. Oftmals ist eine Behandlung mit einer Orthese jedoch nicht ausreichend und es muss durch einen kleinen operativen Eingriff die Spaltung eines Bandes zur Erweiterung des Karpaltunnels durchgeführt werden, um die Reizung des Nervus medianus langfristig zu beheben.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Karpaltunnelsyndrom
Bei Handgelenkorthesen unterscheidet man unter anderem solche mit und solche ohne Daumeneinschluss.
Ist der Daumen mit eingeschlossen, werden dieser und seine Gelenke mit gestützt, jedoch auch in der Bewegung eingeschränkt.
Zudem unterscheiden sich Handgelenkorthesen in der Verarbeitung und der Qualität der verarbeiteten Materialien, was sich dann auch in den unterschiedlichen Preisen wiederspiegelt.
Weiterhin gibt es bei den verschiedenen Modellen auf dem Markt auch unterschiedliche Einstellmöglichkeiten an der Orthese.
Handgelenkorthesen unterscheiden sich von den ebenfalls oft verwendeten Handgelenksbandagen darin, dass sie dem Gelenk mehr Stabilität verleihen auf Kosten einer höheren Einschränkung des Bewegungsfreiraumes.
Bei einer ernsthaften Erkrankung oder Verletzung des Handgelenks sollte man aufgrund der vielen unterschiedlichen Handgelenkorthesen die Auswahl einer geschulten Person oder dem verschreibenden Arzt überlassen.
Wenn eine Handgelenkorthese mit Daumeneinschluss zum Einsatz kommt, bedeutet dies, dass diese über das Handgelenk hinausgehend auch den Daumen umfasst und so die kleinen Gelenke zwischen den Handknochen und dem ersten Daumenglied stabilisiert.
Eine häufige Erkrankung, bei der eine Handgelenkorthese mit Daumeneinschluss verordnet wird, ist die sogenannte Rhizarthrose.
Dabei handelt es sich um einer Verschleißerkrankung des Daumensattelgelenks, welches die Verbindung der Handwurzel mit dem ersten Mittelhandknochen im Bereich des Daumens darstellt.
Dieses Gelenk ist für die grundlegenden Funktionen des Daumens erforderlich.
Bei der Rhizarthrose kommt es zu einer schmerzbedingten Einschränkung der Beweglichkeit des Daumens.
Durch eine Handgelenkorthese mit Daumeneinschluss wird das Gelenk stabilisiert und die Schmerzen werden gelindert.
Eine Orthese stabilisiert ein Gelenk von außen und entlastet so die körpereigenen stützenden Elemente wie zum Beispiel die Bänder.
Durch eine Beschränkung der Beweglichkeit schützt es vor falschen oder übermäßigen Bewegungen und damit weiteren Verletzungen.
Auf diese Weise können zum einen die Heilung nach einer Verletzung unterstützt und zum anderen Beschwerden wie Schmerzen bei der Bewegung des Handgelenks gelindert werden.
Eine Handgelenkorthese schränkt die Aktionsfreiheit also zugunsten einer höheren Stabilität ein.
Zum Vergleich bietet ein Gips noch mehr Stabilität bei dafür völliger Einschränkung der Aktionsfreiheit.
Eine Bandage dagegen ermöglicht zwar mehr Beweglichkeit, dafür jedoch nur eine geringe Stabilisierung des Gelenks.
Daher stellt die Handgelenkorthese in ihrer Wirkung einen guten Kompromiss dar und wird oftmals bei verschiedenen Verletzungen oder Erkrankungen am Handgelenk angewendet.
In manchen Fällen ist es angebracht, eine Handgelenkorthese auch nachts zu tragen, damit auch beim Schlafen eine Stabilisierung gewährleistet ist und es nicht durch eine ungünstige Stellung oder Belastung zum Beispiel beim Drehen im Bett zu einer weiteren Schädigung kommt.
In anderen Fällen kann nachts jedoch auf das Tragen der Handgelenkorhthese verzichtet werden.
Gegebenenfalls sollte dieser sogar abgelegt werden. Die Vorgaben, wann die Orthese getragen werden sollte, richtet sich nach der vorliegenden Schädigung oder Erkrankung und wird von dem behandelnden Arzt festgelegt.
Im Zweifel sollte dieser gefragt werden, ob man die Handgelenkorthese auch nachts tragen sollte.
Grundsätzlich darf man mit einer Handgelenkorthese Autofahren.
Voraussetzung ist jedoch, dass man durch die Orthese nicht bei der Steuerung des Fahrzeuges eingeschränkt ist.
Es ist notwendig, dass man trotz der Handgelenkorthese das Lenkrad sicher umfassen und führen kann.
Sollte dies aufgrund einer Orthese oder der zugrunde liegenden Erkrankung oder Verletzung am Handgelenk nicht möglich sein, sollte man auch kein Auto fahren.
Bei einer langfristigen Schädigung eines Handgelenks kann gegebenenfalls ein spezieller Umbau des Autos erfolgen, damit man dennoch weiter Autofahren kann.
Diesbezüglich kann man sich beispielsweise in einem Sanitätshaus beraten lassen.
Beim Tragen einer Handgelenkorthese sollte unbedingt beachtet werden, dass diese korrekt angelegt wird und gut sitzt.
Sie sollte straff genug angelegt sein, um das Gelenk zu stützen. Auf der anderen Seite sollte sie nicht so eng anliegen, dass sie Schmerz bereitet.
Ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Bereich der Hand oder der Finger kann darauf hindeuten, dass die Handgelenkorthese zu eng oder falsch sitzt.
Man sollte sich daher am besten im Sanitätshaus bezüglich der korrekten Anlage des Hilfsmittels unterweisen lassen.
Zudem ist es wichtig, die mit dem behandelnden Arzt vereinbarte Tragedauer und Tragezeiträume einzuhalten. Bei Beschwerden sowie Unsicherheiten beim Tragen einer Handgelenkorthese sollte man zudem nicht zögern, sich frühzeitig zu melden.
Offene Fragen können meist im Sanitätshaus oder durch den behandelnden Arzt geklärt werden.
Die Kosten für eine Handgelenkorthese unterscheiden sich je nach Anbieter und Gestaltung sehr und können grob zwischen 20 und 70 Euro liegen.
Oftmals findet man günstige Varianten in Sportgeschäften oder Kaufhäusern.
Diese sind jedoch in vielen Fällen von geringerer Qualität. Bei einer ernsthaften Verletzung oder Erkrankung am Handgelenk sollte nur eine professionelle und qualitativ hochwertige Orthese verwendet werden, auch wenn diese meist teurer sind.
Zudem sind die Kosten oftmals geringer, wenn man die Handgelenkorthese im Internet kauft. Der Vorteil darin, diese jedoch im Sanitätshaus vor Ort zu kaufen, besteht in einer direkten Beratung und man hat einen Ansprechpartner bei Fragen oder Schwierigkeiten bei der Verwendung.
Bei medizinischer Rechtfertigung wird der größte Teil einer verordneten Handgelenkorthese ohnehin von der Krankenkasse übernommen.
Wenn aufgrund einer Verletzung oder einer Erkrankung im Bereich des Handgelenks die Anwendung einer Handgelenkorthese medizinisch sinnvoll und gerechtfertigt ist, zahlen sowohl die gesetzliche als auch private Krankenkassen in der Regel den größten Teil der Kosten.
Der behandelnde Arzt verordnet das Hilfsmittel auf einem Rezept, dass man in einem Sanitätshaus einlösen kann.
Oftmals wird bei gesetzlich Versicherten eine geringe Zuzahlung durch den Patienten erforderlich
Weitere Informationen erhalten Sie unter: