Auffälligkeiten im Bereich des Rechnens, die auf eine Dyskalkulie und somit von Problemen im Bereich des Rechnens hinweisen, können schon früh erkannt werden, allerdings setzt dies eine gewisse Fachkenntnis und die Fähigkeit der Deutung und Analyse von Rechenfehlern in besonderer Weise voraus. Neben der Analyse von Rechenfehlern stehen auf diagnostischer Ebene verschiedene Testverfahren zur Verfügung, mit deren Hilfe Probleme möglichst frühzeitig erkannt werden können.
Merkmale, Symptome, Auffälligkeiten, Frühwarnung, Rechenschwäche, Arithmasthenie, Akalkulie, Lernbeeinträchtigung im mathematischen Bereich, Lernschwierigkeiten im Mathematikunterricht, Rechenstörung.
Alle Kinder, die Probleme (im mathematischen Bereich) aufweisen, haben ein Recht auf Förderung - ganz egal ob dies nun auf eine Dyskalkulie (Teilleistungsstörung bei mindestens durchschnittlicher Intelligenz) oder auf allgemeine schulische Probleme, beispielsweise in Kombination mit einer LRS (= Lese- Rechtschreibschwäche), ADS, ADHS oder einer Konzentrationsschwäche o.ä. zurückzuführen ist.
Die Möglichkeiten, Rechenschwierigkeiten - aber auch eine Lese- Rechtschreibschwäche oder Lernprobleme im Allgemeinen - früh zu erkennen, sind gegeben, allerdings erfordert es eine Offenheit dazu und setzt Grundkenntnisse voraus, die eine Deutung der Fehler und der Auffälligkeiten erst ermöglichen.
Wie bereits auf der Dyskalkulie - Seite erwähnt, sind die Untersuchungen hinsichtlich einer geschlechtsspezifischen Verteilung zu Ungunsten der Mädchen wiedersprüchlich. Es kann also nicht pauschal gesagt werden: “Mädchen können nicht rechnen!”
Darüber gibt es auch das klassische “Risikokind” nicht. Es zeigt sich aber, dass Kinder, die wenig Selbstvertrauen in die eigene Leistungen besitzen, Mathematik nicht gerne machen und eventuell sogar Angst davor haben, häufiger auch Probleme im Rechnen und unter Umständen gar eine Rechenschwäche aufbauen können.
Ebenso verhält es sich mit Kindern, die der Schule gegenüber negativ eingestellt sind.
Auch Kinder mit anderen Lernproblemen, wie zum Beispiel mit einer vorhandenen Konzentrationsschwäche, mit einem ADS mit oder ohne Hyperaktivität (ADHS), aber auch mit einer LRS (= Lese- Rechtschreibschwäche) können dazu neigen auch eine Rechenschwäche zu entwickeln.
Generell ist zu sagen, dass ein Übergang - sei es von Kindergarten zu Schule oder von Grundschule zu weiterführender Schule - von Kindern generell unterschiedlich vollzogen, wahrgenommen und verarbeitet wird. Während viele Problem nur anfänglich bestehen und sich ohne weitere Einmischung von ganz alleine lösen, gibt es Kinder deren Einschulungsprobleme sich verfestigen und echte Krisen - bis hin zur Schulphobie - auslösen können. Symptome hierfür können sein: Aggressivität, Unruhe (“zappeln”), Unaufmerksamkeit, “unbegründetes” Weinen, Lernblockaden, Überforderung, ...
Es ist daher von enormer Bedeutung, dass der Übergang so gestaltet werden muss, dass ein Erfolg in der (weiterführenden) Schule wahrscheinlich wird. Dies ist aber nicht nur die alleinige Aufgabe des Kindergartens und der Schule, sondern auch Aufgabe der Eltern, die maßgeblich die Entwicklung und Erziehung des Kindes beeinflussen und begleiten. Viele Probleme, die in der Schule auftauchen, können - mit der richtigen Sensibilität und den entsprechenden diagnostischen Maßnahmen und Fähigkeiten - schon in der vorschulischen Entwicklung des Kindes herausgefunden werden. (siehe: symptomatische Früherkennung)
Die Entwicklung des mathematischen Denkens beginnt schon lange vor der Einschulung. Das bedeutet nicht, dass ein Kind schon lange vor der Einschulung Rechnen lernt oder lernen sollte. Es bedeutet auch nicht, dass die Zahlen schon alle gelernt und geschrieben werden sollten. Das lernt ein Kind in der Schule! Hier geht es um grundlegende Voraussetzungen, die aufgebaut werden. Grundvoraussetzungen, die Erfolge im Rechnen und somit im Mathematikunterricht mitbedingen und beeinflussen.
Auffallend dabei ist, dass ähnliche Grundvoraussetzungen auch den Erfolg im Lesen und Rechtschreiben aber auch die Entwicklung einer LRS (= Lese- Rechtschreibschwäche) mitbeeinflussen. Auch Kindern mit einer auffälligen Konzentrationsschwäche fällt das Spielen und Arbeiten schwer. Hier muss dann in besonderer Weise und mit besonderer Geduld an der Ausdauer gearbeitet werden.
Das Schaubild weist auf die verschiedenen Sinnesbereiche hin, die im Rahmen der Mathematik beim Wahrnehmen von Informationen eine Rolle spielen können. Im Vergleich zu den verschiedenen Sinnesbereichen, die bei der Wahrnehmung von Informationen generell eine Rolle spielen wurde auf die Integration des Geruchs- und Geschmackssinnes an dieser Stelle verzichtet, da beide im Rahmen der Mathematik eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Tabelle soll Auskunft darüber geben, weshalb die Wahrnehmungsbereiche des Schaubildes wesentliche Elemente im Rahmen mathematischen Lernens darstellen.
Taktile Wahrnehmung (den Tastsinn betreffend)
Vestibuläre Wahrnehmung (das Gleichgewicht betreffend)
Visuelle Wahrnehmung
Kinästhetisch Wahrnehmung (die Lage und Bewegung betreffend)
Auditive Wahrnehmung
Nachfolgend aufgelistet finden Sie einige wenige, ziemlich einfache Methoden zur Vorderung der Vorstellensfähigkeit eines Kindes. Diese sind unter Umständen durchaus "alltäglich":
Insbesondere die Verbindung aus taktiler, kinästhetischer und vestibulärer Wahrnehmung ist für die Raumorientierung von besonderer Bedeutung.
Ein Lernen mit allen Sinnen verspricht, den Lernenden ganzheitlich anzusprechen und durch die unterschiedliche Wahrnehmung auch neu Erlerntes unterschiedlich zu festigen und zu sichern.
Für die Wahrnehmungsförderung kommen generell alle Spiel- und Übungsformen in Frage, die die Sinne ansprechen und die Wahrnehmung auf unterschiedlichen Ebenen fordern und sichern. Wichtig ist es, neben der visuellen und auditiven Wahrnehmung bewusst auch andere Sinne zu schulen. Dies kann und sollte ganz “unmathematisch”, also ohne Zahlen und ohne schulische Hintergedanken, somit auch bereits im Kleinkindalter geschehen. In Frage kommen hierfür:
Die Fähigkeit, sich Sachverhalte vorstellen und in Gedanken planen zu können, ist nicht nur im Mathematikunterricht von besonderer Bedeutung. Diese Fähigkeit zur Vorstellung ist nur dann gegeben, wenn Handlungsabläufe so verinnerlicht wurden, dass sie als automatisiert gelten und sozusagen “von alleine” automatisch ablaufen könnten.
Der Aufbau der Vorstellungsfähigkeit erfolgt beim Kind in der Regel über das selbstständige Tun. Nur was man selbst erledigt und bearbeitet hat, kann in das Gedächtnis integriert werden. Während Kinder Tätigkeiten anfangs imitieren und nachmachen, ist der Grundstein zum Selbsttun gelegt. Durch die erstmalige selbstständige Ausübung der Handlung und das wiederholende Ausüben ein und derselben Tätigkeit fängt man an, Abläufe zu mechanisieren, zu automatisieren und zu beschleunigen.
Kindern, die über eine zusätzliche Konzentrationsschwäche verfügen, fällt insbesondere die Vorstellung sehr schwer.
Unter den Bereich “Motorik” fällt prinzipiell jede Bewegung, die bewusst und somit willkürlich durchgeführt wird. Dabei kommt es zu verschiedenen Tätigkeiten der Muskulatur, dem An- und Entspannen, aber auch dem Strecken und Beugen.
Man unterscheidet zwischen zwei Bereichen:
Im Gegensatz zur Feinmotorik sind die Bewegungsformen der Grobmotorik nicht nur auf die Hand beschränkt. Sie betreffen den kompletten Körper. In den Bereich der Feinmotorik fallen folgende Bereiche:
Prinzipiell handelt es sich bei den Bewegungen der Grobmotorik um Bewegungsformen, bei denen mehrere Körperbereiche angesprochen werden.
In den Bereich der Feinmotorik fällt hingegen alles, was mit der Hand getan wird. Häufig wird auch der Begriff “Handmotorik” synonym verwendet. Die Feinmotorik bildet sich in verschiedenen Altersstufen aus. Bei einem neugeborenen Baby ist bereits der Greifreflex ausgebildet, der sich dann weiter spezifiziert. Das Kind nimmt die Welt mit seinen Händen immer mehr wahr und lernt schließlich das bewusste Greifen nach verschiedenen Gegenständen.
Im Rahmen der Entwicklung der Feinmotorik unterscheidet man verschiedene Griffformen, wie beispielsweise:
Die Förderung und Schulung der motorischen Bereiche ist von elementarer Bedeutung und muss im Kleinkindalter gefördert werden - frei nach der Devise: Was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nie mehr, bzw. ziemlich schwer.
Zur Förderung der Motorik dienen alle Bereiche, die auch bereits bei der Schilderung der beiden motorischen Teilgebiete angesprochen wurden. Bewegung lernt man nur durch Bewegung! Seien Sie Vorbild und vermeiden Sie unter allen Umständen die lediglich konsummierende Haltung (zu viel Fernsehen, zu viel Computer spielen, etc.). Sorgen Sie für die Ausübung von sportlichen Tätigkeiten.
Bei Defiziten in der morotischen Entwicklung kann therapeutisch eingegriffen werden. Man spricht von einer so genannten psychomotorischen Therapie, die auch die neben muskelaufbauenden Elementen auch die oben erwähnten unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche anspricht.
Ebenso gibt es unterschiedliche Materialien und Geräte, die die motorischen Bereiche schulen und verbessern können. Dabei ist alles, was den Gleichgewichtssinn schult, von enormer Bedeutung.
Die wohl bekannteste Unterscheidung der Gedächtnisformen ist die Unterscheidung in Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis. Die neueren Forschungen haben eine Weiterentwicklung der Begriffe, teilweise auch eine neue Definition mit sich geführt. So unterscheidet man heute zwischen dem
Das Arbeitsgedächtnis umfasst zum einen das Ultrakurzzeitgedächtnis, (= Neugedächtnis) zum andern aber auch das Kurzzeitgedächtnis, welches Informationen für wenige Sekunden lang speichert. Beide Formen sind im mathematischen Bereich von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Insbesondere für das kurzzeitige Speichern von Zwischenergebnissen, Merkzahlen, Überträgen usw. ist das Kurzzeitgedächtnis von enormer Bedeutung.
Die Fähigkeiten des Kurzzeitspeichers werden über die Jahre hinweg beim Kind erweitert, denn sie sind deutlich geringer als die Fähigkeiten eines Erwachsenen.
Im Hinblick auf das “working memory”, das Arbeitsgedächtnis unterscheidet man zwischen zwei Teilbereichen: Ein Teil ist dabei für die Ver- und Bearbeitung sprachlicher Infos zuständig während Bilder und Vorstellungen durch die so genannte visuell - räumliche Untergruppierung aufgefangen werden.
Beim Lösen mathematischer Aufgaben ist das Kurzzeit-, bzw. Arbeitsgedächtnis von enormer Bedeutung, da die Anforderungen erlernter Rechenstrukturen in der Regel Zwischenspeicherungen im Gehirn notwendig machen. Während die Strukturen zur Lösung verinnerlicht, vertieft und im Langzeitgedächtnis als Struktur verhaftet sind, stellt also jede Lösung einer Aufgabe eine hohe Anforderung an das Arbeitsgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit, die eine solche Form der Speicherung eigentlich erst ermöglicht.
Es gibt verschiedene Faktoren, wie beispielsweise (kindliche) Versagensängste, die eine Blockade der Gedächtnisfunktion hervorrufen können.
Das Langzeitgedächtnis setzt sich ebenfalls aus mehreren Komponenten zusammen:
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