Erziehungsberatung - Wie vielversprechend ist sie?

Die Erziehungsberatung ist eine Leistung der Kinder- und Jugendhilfe. Erziehungs- und Familienberatungsstellen, die entweder öffentlich sind oder einer gemeinnützigen Trägerschaft angehören, helfen Kindern, Jugendlichen und/oder Eltern bei familiären Konflikten oder andersartigen Problemen.

Erziehungsberatung

Definition

Die Erziehungsberatung ist eine Leistung der Kinder- und Jugendhilfe und fällt in den Bereich der Erziehungshilfen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Erziehungs- und Familienberatungsstellen, die entweder öffentlich sind oder einer gemeinnützigen Trägerschaft angehören, helfen Kindern, Jugendlichen und/oder Eltern bei familiären Konflikten oder andersartigen Problemen.

Die Erziehungsberatung setzt sich aus Fachpersonal zusammen, die aus verschiedenen Fachrichtungen kommen, wie zum Beispiel der Psychologie oder Pädagogik. Die Erziehungsberatung kann nach einer Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle in Anspruch genommen werden, ohne das für den Ratsuchenden Kosten entstehen, da sie zu den Sozialleistungen gehört und im SGB VIII verankert ist.

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Was sind die Voraussetzungen für eine Erziehungsberatung?

Die Erziehungsberatung soll Familien bei dem Lösen und Bewältigen individueller, familiärer Probleme und Konflikte helfen. Voraussetzung einer Erziehungsberatung sind entsprechend Situationen innerhalb einer Familie, die nicht ohne fremde Hilfe bewältigt werden können. Verallgemeinert fehlt es in solchen Momenten in der Familie an Orientierung, die Erziehenden sind bei der Kindererziehung verunsichert oder stellen die eigenen Vorstellungen von Erziehung in Frage.

Die Eltern leiden in der Regel unter Ratlosigkeit und Hilflosigkeit, weshalb sie Unterstützung bei einer Erziehungsberatung suchen. Ganz konkrete familiäre Probleme und dem nach eine Voraussetzung für eine Erziehungsberatung können zum Beispiel eine Scheidung, Trennung oder ein Todesfall sein. Des Weiteren ist ebenfalls die Inanspruchnahme einer Erziehungsberatung bei massiven schulischen Problemen sinnvoll.

Dabei kann es sich um Mobbing in der Schule, schlechte Schulnoten, Schwänzen, unangebrachtes Verhalten der Lehrperson gegenüber usw. handeln. Darüber hinaus  können auch andere Probleme im sozialen Kontext zu einer Erziehungsberatung führen. Das Kind kann zum Beispiel ein starkes Rückzugverhalten innerhalb der Familie zeigen oder gegensätzlich dazu, kann es immer wieder Streit suchen, sich sehr trotzig und bockig verhalten.

Eltern können sich auch Hilfe suchen, wenn sie bei ihrem Kind eine überdurchschnittliche Ängstlichkeit mit Albträumen und stark verunsichertem Verhalten beobachten. Ein weiteres Themenfeld für eine Erziehungsberatung ist die Kriminalität und der Missbrauch oder das Konsumieren von Drogen bei Minderjährigen.

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Wie läuft eine Erziehungsberatung ab?

Wenn man Interesse an einer Erziehungsberatung hat, kann man je nach Beratungsstelle das erste Mal zu einer offenen Sprechstunde kommen oder telefonisch einen Termin vereinbaren. Leider ist es bei verschiedenen Beratungsstellen der Fall, dass man nicht direkt einen Termin erhält, sondern Wartezeit in Kauf nehmen muss.

Hat man einen Termin erhalten, muss sich der Beratende als erstes einen eigenen Eindruck von der Familie und deren derzeitigen Problemsituation verschaffen. Um dies zu ermöglichen wird der Ratsuchende aufgefordert zu erzählen, warum er Interesse an einer Erziehungsberatung hat. Es kann auf Wunsch auch eine anonyme Beratung in Anspruch genommen werden, diese findet am Telefon statt.

Je nach Konfliktsituation, existieren verschiedene Angebote. Dabei kann es sich um Beratungsgespräche für Eltern, Kinder und Familien handeln. Darüber hinaus gibt es Gruppenarbeiten mit Eltern und ihren Kindern, sowie Beratungen und Supervisionen für Fachpersonal. Innerhalb einer Beratung können Eltern Informationen zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gegeben wird.

Die Eltern haben ebenfalls innerhalb einer Beratung die Option sich näher über die Erziehung im Allgemeinen zu informieren und ganz konkrete Fragen zur Erziehung zu stellen. Dies verschafft Eltern einen sicheren und reflektierten Umgang mit ihren Kindern. Darüber hinaus können zu konkreten Problemen Lösungsstrategien mit der ganzen Familie und dem Berater erarbeitet werden.

Außerdem ist es möglich, dass die Beratungsstelle Kontakt zu anderen Personen, wie zum Beispiel zu Lehrern, aufnimmt, da der Berater der Schweigepflicht unterliegt, ist dies nur auf Wunsch und mit einer schriftlichen Einverständniserklärung ausführbar.

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Wer trägt die Kosten einer Erziehungsberatung?

Die Erziehungsberatung ist für alle Menschen, die sie in Anspruch nehmen wollen, kostenlos. Es entstehen auch keine Kosten für die Krankenkassen, da sie von öffentlichen Geldern und Zuschüssen von Wohlfahrtsverbänden finanziert wird. Die öffentlichen Gelder kommen aus der zuständigen kommunalen Gebietskörperschaft und gegebenenfalls aus Landesförderungen und werden über das Jugendamt verteilt.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema können Sie im nächsten Artikel nachlesenErziehungsbeistandschaft

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.11.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021