Grundsätzlich gelten Kinder, die das sechste Lebensjahr vollendet haben, als schulreif. Es gibt aber noch einige andere Aspekte, die bei dieser Entscheidung in Betracht gezogen werden können. Hierzu zählt die motorische, geistige und soziale Kompetenz des Kindes.
Grundsätzlich gelten Kinder, die das sechste Lebensjahr vollendet haben, als schulreif. Die Entscheidung über die Einschulung eines Kindes ist jedoch nicht immer so einfach. Manche Eltern sorgen sich, ob ihr Kind wirklich bereit für die Schule ist. Es gibt ein paar Aspekte, an den man sich orientieren kann, ob ein Kind bereit für die Schule ist.
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Ein Kind ist bereit für die Schule, wenn es sich in Worten ausdrücken und seine Bedürfnisse einfordern kann und über bestimmte soziale sowie motorische und geistige Fähigkeiten verfügt. Das ein Kind Wünsche und Bedürfnisse und Worten formulieren kann, zeigt die Sprachentwicklung des Kindes. Ein Kind ist erst dann bereit für die Schule, wenn es sagen kann, was es sich wünscht und braucht. Hinweise auf die Sprachentwicklung liefern die folgenden Punkte:
Das Kind schreibt seinen eigenen Namen und einfache Worte
Das Kind hört aus einzelnen Worten Buchstaben heraus und zeigt Interesse daran
Das Kind merkt, dass sich Worte wie „Maus“ und „Haus“ reimen
Neben der Sprachentwicklung spielt das Sozialverhalten des Kindes eine wichtige Rolle. Es hilft dem Kind sich in die neue Situation und Klasse einzufinden, wenn es in der Lage ist, einfache Regeln zu befolgen. Man erkennt, dass sein Kind bereit für die Schule ist, wenn es sich eine halbe Stunde lang ruhig und konzentriert beschäftigen kann und sich in einer Gruppe einfügen kann.
Ein Kind sollte die Empfindungen von anderen Kindern in einer Gruppe wahrnehmen. Daneben sollte ein Kind in der Lage sein, hin und wieder ein „nein“ zu akzeptieren und Konflikte auszuhalten.
Kognitive Kompetenzen sollten ebenfalls bestehen, damit ein Kind sich gut in die Schule eingliedert. Besonders wichtig ist Konzentration. Ich erkenne, ob mein Kind über Konzentrationsvermögen verfügt, wenn es in der Lage ist, sich zwanzig oder dreißig Minuten ruhig zu konzentrieren.
Darüber hinaus sollte ein Kind über gewisse motorische Fähigkeiten verfügen, um fit für die Schule zu sein. Es sollte sich anziehen und Utensilien wie Schere und Stifte ohne Probleme verwenden können.
Ich erkenne, dass mein Kind bereit für die Schule ist, wenn es grobmotorisch fähig ist, zu balancieren, einen Hampelmann zu machen und gleichzeitig mit beiden Beinen über etwas springen kann.
All diese genannten Punkte bezüglich Sprachentwicklung, Sozialverhalten und Motorik sind Zeichen dafür, dass Ihr Kind bereit für die Schule ist.
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Ein Kind sollte vor der Einschulung über bestimmte fein- und grobmotorische Fähigkeiten verfügen. Das unterstützt maßgeblich die Selbstständigkeit des Kindes.
Wenn ein Kind eine gewisse Körperbeherrschung besitzt, kann es mehr Aufgaben ohne Hilfe bewältigen. Wesentliche Beispiele für die Schule sind eigenständiges An- und Ausziehen sowie Treppensteigen. Das sind motorische Fähigkeiten, die ein Kind in der Schule benötigt.
Daneben sind einige motorische Kompetenzen erforderlich, damit das Kind im Unterricht mitarbeiten kann. Ein Kind sollte die nötigen Arbeitsutensilien bedienen können. In der Grundschule bedeutet das, dass ein Kind einen Stift richtig halten und eine Schere oder einen Klebestift verwenden können sollte.
Gleichgewichtssinn und Koordination kann man prüfen, indem man das Kind bittet, zu hüpfen, zu balancieren, einen Einbeinstand und Hampelmann vorzumachen. Sollte ein Kind hier und da motorische Defizite aufweisen, können diese trainiert werden.
Mit Geduld und Vertrauen kann man dem Kind helfen, eine Treppe alleine zu besteigen oder sich selbst anzuziehen.
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Damit ein Kind bereit für die Schule ist, sollte es über gewisse kognitive Kompetenzen verfügen. Wichtig ist, dass Ihr Kind in der Lage ist, sich für mindestens zehn bis zwanzig Minuten auf eine Sache zu konzentrieren.
Daneben spielt die sprachliche Entwicklung eine große Rolle. Ihr Kind sollte fähig sein, seine Wünsche und Bedürfnisse mitteilen zu können.
Es ist wichtig, dass ein Kind sagen kann, was es braucht. Ebenso wichtig ist ein Sprachverständnis. Ein Kind sollte verstehen, was der Lehrer und die Mitschüler ihm sagen möchten und angemessen darauf antworten. Es ist sehr wichtig, dass ein Kind die Anweisungen des Lehrers in der Schule begreift, da dies eine Voraussetzung für die Umsetzung der Aufgaben ist.
Ein Kind ist bereit für die Schule, wenn es die Dinge und Lebewesen seiner Lebenswelt kennt und mit Namen benennen kann. Es sollte in klaren Sätzen formulieren können, was es sagen möchte. Auch Hören und Sehen sind wichtige Fähigkeiten. Ein Kind sollte Geräusche differenzieren und ein einfaches Puzzle zusammenlegen können.
Um die Gedächtnis- und Merkfähigkeit zu überprüfen, eignen sich Bilder und Figuren, zum Beispiel Memory, und einfache Lieder und Reime. Ein Kind sollte sich einfache Reime merken und Bilder beim Memory korrekt zuordnen können.
Eine weitere kognitive Fähigkeit ist die Denkfähigkeit. Ein Kind sollte in der Lage sein, einfache Handlungsabläufe zu erkennen und mit Worten zu beschreiben. Außerdem sollte ein Kind die wesentlichen Formen und Grundfarben erkennen und benennen können. Bevor ein Kind in die Schule geht, sollte es lernen, seinen Namen und sein Alter auf Anfrage nennen zu können. Darüber hinaus sollte es dem Kind möglich sein, bis zehn zu zählen.
Die genannten Punkte sind lediglich Zeichen, an denen man erkennen kann, ob ein Kind die erforderlichen geistigen Fähigkeiten für die Schule besitzt. Alle Kinder sind unterschiedlich und bezüglich verschiedener Aspekte unterschiedlich schnell und langsam in ihrer Entwicklung. Gibt es bei dem Kind in bestimmten Punkten Schwierigkeiten, können die in der Regel sehr gut trainiert werden.
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Um in der Schule gut zurechtzukommen, ist es wichtig, dass sich ein Kind in eine Gruppe einordnen kann. Ein Kind sollte in einer Gruppe Einfühlungsvermögen für andere Kinder zeigen, hilfsbereit sein und Spaß am Spielen mit anderen Kindern haben.
In einer Gruppe gibt es auch mal Konflikte, weshalb ein Kind in der Lage sein sollte, einen Konflikt auszuhalten und zu lösen.
Spielregeln sollten zum Beispiel verstanden und akzeptiert werden. Daneben sollte ein Kind auch Regeln vom Lehrer befolgen können und wenn nötig auch mal ein „nein“ akzeptieren.
Ob die Größe eines Kindes im Normbereich liegt, prüft der Kinderarzt regelmäßig im Rahmen der U-Untersuchungen. Der Kinderarzt zeigt dann anhand von Perzentilen, wie groß das Kind im Vergleich zu anderen gleichaltrigen Kindern ist. Es gibt Wachstumstabellen, an denen man das Wachstum des Kindes und die Perzentile ablesen kann. Befindet sich Ihr Kind zum Zeitpunkt der Einschulung im Bereich der 50. Perzentile bedeutet das, dass 50% der gleichaltrigen Kinder größer und 50% kleiner sind. Dann liegt das Kind ganz genau mittig. Liegt Ihr Kind in der 3. Perzentile, sind 97% der Gleichaltrigen größer und nur 3% kleiner.
In den meisten Fällen pendelt sich das Wachstum von Kindern bereit im zweit oder dritten Lebensjahr in einer Perzentile ein, entlang derer das weitere Wachstum über die nächsten Jahre verläuft. Gibt es Hinweise auf eine Wachstumsstörung oder scheint Ihr Kind deutlich größer oder kleiner als Gleichaltrige zu sein, sollte man den Kinderarzt aufsuchen und die Auffälligkeit besprechen.
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