Bluterguss an der Lippe

Ein Bluterguss an der Lippe wird auch als blauer Fleck oder Hämatom bezeichnet. Er entsteht durch den Austritt von Blut aus verletzten Gefäßen in das umliegende Gewebe. Ein Bluterguss an der Lippe kann schmerzhaft und lästig sein, stellt aber in der Regel keine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar.

Bluterguss an der Lippe

Definition

Ein Bluterguss an der Lippe wird auch als blauer Fleck oder Hämatom bezeichnet. Er entsteht durch den Austritt von Blut aus verletzten Gefäßen in das umliegende Gewebe. Diese Blutansammlung liegt normalerweise direkt unter der Haut und ist daher gut sichtbar und einfach zu diagnostizieren. Ein Bluterguss an der Lippe kann schmerzhaft und lästig sein, stellt aber in der Regel keine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Hämatom

Ursache

Ein Bluterguss an der Lippe wird durch eine mechanische Verletzung der betroffenen Stelle verursacht. Durch einen Biss auf die Lippe oder eine Quetschung oder Prellung können an  der Lippe Hämatome entstehen. Auch bei einem Sturz auf den Kopf schlagen sich viele Menschen die Lippe auf und ein Bluterguss entsteht. Die Lippen sind sehr stark durchblutet und direkt unter der Haut liegen viele kleine Gefäße. Durch mechanische Einwirkung können diese feinen Gefäße leicht reißen. Als Folge tritt dann Blut in das umliegende Gewebe aus, wo es gerinnt und einen unter der Haut liegenden dunklen Fleck, den Bluterguss, bildet.

Hämatome an der Lippe können auch als Nebenwirkung  von Schönheitsbehandlungen auftreten, wenn die Lippen mit Hyaluronsäure aufgespritzt oder kleine Fältchen mittels Injektionen kaschiert werden sollen. Durch den Einstich entstehen an der Lippe kleine Verletzungen, die einbluten und so zu Hämatomen führen können.

Symptome

Das deutlichste Symptom eines Blutergusses auf der Lippe ist die Verfärbung der Haut. Die Lippen sind normalerweise rot gefärbt. Die Haut in diesem Bereich ist extrem dünn und stark durchblutet, wodurch das Blut durch die Haut zu sehen ist. Bei einem Hämatom verfärbt sich die Lippe durch die starke Einblutung ins umliegende Gewebe dunkelrot bis bläulich. Durch den Abbau der Blutzellen ändert sich die Farbe im Verlauf zu Dunkelgrün und Gelb.

Der Blutaustritt aus den Gefäßen und die Schädigung des verletzten Gewebes führen zu einer Anschwellung und die Lippe wird dick. Die Schwellung führt zu einem enormen Spannungsgefühl und wird daher als äußerst schmerzhaft empfunden.

Bei sehr starken Gewebeschädigungen kann es allerdings zu hohem Fieber und Eiteransammlungen im Bereich des Blutergusses kommen. In diesem Fall sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden

Diagnose

Der Arzt erkennt ein Hämatom an der Lippe mittels Blickdiagnose. Durch die typischen Symptome, wie Schwellung, Ausdehnung und die markante Verfärbung, kann ein Bluterguss leicht diagnostiziert werden. Eine weitere Diagnostik ist in der Regel nicht notwendig.

Ist der Bluterguss an der Lippe Folge eines Unfalls und vermutet der Arzt neben dem Lippenhämatom weitere Verletzungen im Mundbereich, kann es zu weiteren Untersuchungen kommen, um Schäden an den Zähnen und am Kiefer ausschließen zu können.

Therapie

Ein Hämatom an der Lippe kann in der Regel selbst gut therapiert werden. Unmittelbar nach dem Stoß oder Sturz auf die Lippe sollte man schnell reagieren, indem man sofort mit der Hand sehr fest auf die Lippe drückt. Dadurch wird verhindert, dass viel Blut aus den verletzten Gefäßen austritt und so kann der Bluterguss möglichst klein gehalten werden.

Danach soll die betroffene Stelle gekühlt werden. Durch die Kühlung ziehen sich die Gefäße zusammen, die Durchblutung nimmt ab und in der Folge tritt weniger Blut ins Gewebe aus. Dafür verwendet man am besten einen Eisbeutel, der in ein dünnes Tuch eingeschlagen worden ist. Die verletzte Stelle sollte etwa für 20 Minuten gekühlt werden, wobei die nackte Haut nie direkt mit dem Eis in Verbindung kommen soll, um Hautschäden durch die Kälte zu vermeiden.

Bei schweren Hämatomen gibt es in der Apotheke rezeptfrei Heparin-Salben, die das Auflösen des Blutergusses beschleunigen. Zusätzlich kann Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden, um die durch das Hämatom verursachten Schmerzen an der Lippe zu lindern. Aspirin sollte zur Behandlung eines Blutergusses generell nicht verwendet werden, da es blutverdünnend wirkt und so ein das Hämatom noch verschlimmern kann.

Bluterguss durch Hyaluron

Im Zuge einer Lippenvergrößerung oder Behandlung von Oberlippenfältchen mit Hyaluronsäure können als unerwünschte Nebenwirkung blaue Flecken an der Lippe auftreten. An der Einstichstelle kann es zu Verletzungen von kleinen Gefäßen kommen, wodurch die Lippe anschwillt und blaue Flecken entstehen. Normalerweise entstehen hierbei jedoch keine sehr tiefen Schädigungen. Die entstandenen blauen Flecken können durch Kühlung leicht behandelt werden und verschwinden nach wenigen Tagen von selbst.

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Wie lange hält der Bluterguss an?

Die Resorption eines Blutergusses an der Lippe erfolgt durch den Abbau der ins Gewebe ausgetretenen Blutzellen. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Prozess, bei dem der rote Blutfarbstoff Schritt für Schritt umgewandelt und schließlich abgebaut wird. Je nachdem, wie ausgeprägt die Verletzung und die Einblutung ist, kann es ein bis zwei Wochen dauern, bis ein Hämatom an der Lippe vollständig verschwunden ist

Bluterguss an der Lippe beim Baby

Babys und Kinder schlagen sich oft beim Spielen oder durch Stürze die Lippe auf, wodurch ein Bluterguss entstehen kann. Normalerweise ist ein Bluterguss beim Baby nicht weiter schlimm und heilt von alleine wieder ab. Die Lippe sollte unmittelbar nach dem Unfall gekühlt werden, wobei der Eisbeutel bzw. die Kühlkompresse niemals direkt auf der Haut liegen darf, da sonst Frostschäden entstehen können. Wenn das Baby sichtlich unter starken andauernden Schmerzen leidet, plötzlich Fieber auftritt, der Bluterguss sich entzündet oder eitrig wird sollte das Kind umgehend dem Kinderarzt vorgestellt werden. Auch wenn das Hämatom an der Lippe durch einen schweren Sturz auf den Kopf verursacht worden ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um weitere Kopfverletzungen ausschließen zu können.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.06.2017 - Letzte Änderung: 25.07.2023