Barthaare zählen zu den Terminalhaaren; diese sind dicker, länger und stärker pigmentiert als die restliche Körperbehaarung. Bartwuchs tritt in der Regel im Rahmen der Pubertät auf und wird durch Testosteron gesteuert. Im Rahmen der Menopause, wenn der Hormonhaushalt umgestellt wird, kann es auch bei Frauen zur Bildung eines sogenannten Damenbartes kommen.
Beim Menschen unterscheidet man drei verschiedene Arten von Haaren:
Die Barthaare zählen zu den Terminalhaaren, also zu denjenigen Haaren, die stärker pigmentiert, länger und dicker sind als die übrige Körperbehaarung.
Alle Terminalhaare sind gleich aufgebaut und bestehen aus drei Schichten:
Barthaare sind nicht ab der Geburt vorhanden, sondern entwickeln sich erst im Laufe der Pubertät unter dem Einfluss von Hormonen. Da ihr Wachstum durch das männliche Geschlechtshormon Testosteron angeregt wird, besitzen nur Männer einen Bartwuchs.
Nur in einigen Fällen bildet sich auch bei Frauen ein Bart, den man dann häufig als „Damenbart“ bezeichnet, vor allem in der Phase der Menopause, also nachdem die letzte Regelblutung der Frau stattgefunden hat und sich ihr Hormonhaushalt umstellt.
Auch bei Männern findet man allerdings eine große Variationsbreite bezüglich Lokalisation und Ausprägung der Bartbehaarung. Charakteristisch sind Barthaare im Bereich von Wangen, Mund, Kinn und oberem Hals.
Normalerweise beginnt bei Männern im Alter von 14 bis 19 der Bart zu wachsen. Bei den meisten wird die erste Bartbehaarung über der Oberlippe sichtbar, wo sie zunächst einmal noch weich ist und erst im Laufe der Zeit zu den typischen festen Barthaaren wird. Bis sich ein vollständiger Bart bildet, dauert es ab diesem Zeitpunkt jedoch häufig noch einige Jahre. Wie stark der Bartwuchs ist, also einerseits wie großflächig und gleichmäßig er sich über das Gesicht ausbreitet und zum anderen auch wie schnell die Haare wachsen ist individuell sehr unterschiedlich und hängt sowohl von der genetischen Veranlagung als auch dem Testosteronspiegel im Blut ab.
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Barthaare schneller wachsen würden, wenn man sie einmal rasiert hat. Dieser Eindruck kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass die nach der Rasur übrig gebliebenen Bartstoppeln recht hart und breit sind. Während es manchen Männern ausreicht, sich einmal pro Woche zu rasieren, um einen sichtbaren Bart zu verhindern, müssen sich andere sogar mehrmals täglich die Barthaare entfernen, um keine sichtbaren Haare mehr im Gesicht zu haben. Die Entfernung der Barthaare erfolgt bei den meisten mithilfe eines Rasierermessers, -hobels oder einer Shavette. Mehr zu diesem Thema lesen Sie unter Entfernung des eingewachsenen Barthaars.
Wie viel des vorhandenen Bartes weggenommen wird und wie viel stehen bleibt, unterliegt dem persönlichen Schönheitsideal. Einige ziehen es vor, die Barthaare vollständig zu entfernen, um ein nacktes Gesicht zu besitzen. Andere lassen einige ausgewählte Anteile der Behaarung oder sogar den gesamten Bart stehen. Wieder andere stutzen die Barthaare nur in ihrer Länge.
Welche Formen der Bartbehaarung bevorzugt werden, ist vor allem abhängig von der momentanen Mode und der religiösen Zugehörigkeit. Während man bei älteren Männern heutzutage zum Beispiel eher auf Schnurbärte oder Vollbärte trifft, bevorzugen viele jüngere Männer eher Ziegenbärte oder Dreitagebärte. Noch vor einigen Jahrzehnten war besonders das Tragen von Kotelettenbärten, Backenbärten oder Knebelbärten in Mode.
Bei den Alten Ägyptern war unter den Pharaonen das Tragen eines Zeremonialbartes üblich, der ein Herrschaftszeichen darstellte. Dieser Bart war allerdings künstlich, die natürliche Behaarung wurde entfernt.
Auch bei den Alten Griechen war es lange Zeit eher ein Zeichen von Macht oder Weisheit einen Bart zu tragen, rasiert wurde er nur in besonderen Fällen wie zum Beispiel als Bestrafung oder Ausdruck von Trauer. Später ging man dann aber dazu über, Bärte zumindest bis zu einem gewissen Punkt abzurasieren, da sich dies im Kampf als vorteilhaft erwies.
Basierend auf bestimmten Abschnitten des Alten Testaments glauben orthodoxe Juden daran, dass Männer sich die Barthaare nicht stutzen sollen, weshalb sie häufig lange Vollbärte und auch Schläfenlocken tragen.
Bei einigen fundamentalistischen Gruppen des Islams existiert aufgrund von Überlieferungen bestimmter Propheten die Ansicht, dass Oberlippenbärte gekürzt werden und die Länge des Bartes unterhalb des Kinns eine Faustlänge betragen sollte.
Im Christentum hingegen besteht keine eindeutige allgemein anerkannte Regelung zur Barttracht.
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