Der Herpes am Auge wird durch Herpes-Simplex-Viren hervorgerufen. Meistens erfolgt die Infektion bereits in der Kindheit und der Herpes kommt unter bestimmten Umständen wieder zum Ausbruch. Zu diesen Ursachen kann schon eine einfache Erkältung zählen.
Bei der Erkrankung Augenherpes handelt es sich um eine Infektion mit Herpes-Simplex-Viren (HSV). Es existieren zwei verschiedene Typen von diesem Virus, den Typ 1 und den Typ 2.
Typ 1 befällt vorwiegend die Region des Mundraums und ist unter anderem verantwortlich für den bekannten Lippenherpes. Dieser Typ ist auch hauptverantwortlich für den Augenherpes.
Der Typ 2 wird als genitaler Stamm bezeichnet und verursacht vorwiegend den Genitalherpes.
Der Augenherpes äußert sich in geröteten Augen, die stark jucken und zum Teil verklebt sind. Die Sehfähigkeit ist häufig eingeschränkt und beim Blinzeln besteht ein Fremdkörpergefühl im Auge.
Im Gegensatz zum Herpes-Simplex-Virus Typ 2, das durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, wird das Herpes-Simplex-Virus Typ 1 durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen. Das heißt, dass es auch über die Atemluft von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann.
In den meisten Fällen handelt es sich bei der Erkrankung an Augenherpes nicht um eine Neuinfektion mit dem Virus. Oft kommt es im Laufe der Kindheit oder der frühen Jugend zum Kontakt mit dem Herpes-Simplex-Virus Typ 1, ohne dass Symptome auftreten. Selten kommt es schon hier zum Auftreten von Bläschen an den Lippen (Lippenherpes) oder zum Augenherpes.
Das Herpes-Simplex-Virus kann über eine lange Zeit unbemerkt im Körper des Infizierten verweilen. Es nistet sich in den Nervenzellen ein und kann dort jahrelang, oder sogar ein ganzes Leben lang unbemerkt ruhen.
Unter bestimmten äußeren Umständen kann das Virus allerdings aktiviert werden und es kann zum Ausbruch des Herpes kommen. Dann vermehrt sich das zuvor ruhende Virus in den Nervenzellen und kann verschiedene Körperregionen befallen. Vom Augenherpes spricht man bei Befall der Augenlider und der Hornhaut, selten ist auch die Aderhaut betroffen. Dies ist dann der Fall, wenn das Virus nicht bekämpft wird und somit die Möglichkeit hat, in die tiefer gelegenen Schichten des Auges vorzudringen.
Zum Ausbruch kann vor allem die Schwächung des Immunsystems führen, zum Beispiel aufgrund einer Erkältung, einer chronischen Erkrankung oder einer Medikamenteneinnahme. Auch nach Operationen ist das Immunsystem oft geschwächt und anfälliger für Infektionen. Auch Fieber ist ein möglicher Aktivator des Herpes-Simplex-Virus.
Häufig ist Stress der Grund für das plötzliche Auftreten der Herpessymptome. Aber auch starke Sonneneinstrahlung kann in manchen Fällen das ruhende Virus aktivieren. Zudem können hormonelle Veränderungen im Körper, die vor allem bei der Frau auftreten, zum Ausbruch des Augenherpes führen.
Es wird angenommen, dass etwa 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Herpes-Simplex-Virus Typ 1 infiziert ist. Die meisten Träger sind symptomlos. Kommt es allerdings aufgrund der oben genannten äußeren Umstände zum erstmaligen Ausbruch des Herpes (Lippenherpes oder Augenherpes), so kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu wiederkehrenden Schüben.
Oft ist tritt die Erkrankung zunächst als Lippenherpes in Erscheinung. Durch einen immer wiederkehrenden Ausbruch kann es allerdings zur Verschleppung kommen, die dann zum Augenherpes führt.
Bei Verletzungen am Auge oder wenn eine besondere Empfindlichkeit des Auges besteht, kann aber auch der Augenherpes als erstes auftreten.
Hat sich der Herpes am Auge erst einmal ausgebildet, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Herpes beim Betroffenen auch beim nächsten Ausbruch das Auge befällt. Der Abstand zwischen den einzelnen Schüben ist sehr unterschiedlich. Er kann von einigen Wochen bis hin zu einigen Jahren reichen.
Die genaue Ursache für das plötzliche Ausbrechen einer Herpes-Simplex-Infektion ist nicht bekannt. Es kann lediglich gesagt werden, dass die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung höher ist, wenn die Erkrankung erst einmal aufgetreten ist.
Es gibt außerdem verschiedene Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens zusätzlich erhöhen. Dies sind unter anderem Verletzungen im Bereich des Auges, Fieber (über 38°C) und erhöhte Belastung durch Sonneneinstrahlung. Auch ein hoher Stresspegel kann zum erneuten Ausbruch der Viruserkrankung führen.
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