Die Zentralarterie des Auges versorgt über ihre Äste die Netzhaut des Auges. Wird die Arterie jedoch für eine gewisse Zeit oder dauerhaft verschlossen, kommt es durch die Minderdurchblutung zu einer Verschlechterung des Sehvermögens. Dabei kann es auch zu Gesichtsfeldausfällen kommen, die sich als schwarze Flecken im Sichtfeld zeigen.
Die Zentralarterie des Auges versorgt über ihre Äste die Netzhaut des Auges. Wird die Arterie jedoch für eine gewisse Zeit oder dauerhaft verschlossen, kommt es durch die Minderdurchblutung zu einer Verschlechterung des Sehvermögens. Dabei kann es auch zu Gesichtsfeldausfällen kommen, die sich als schwarze Flecken im Sichtfeld zeigen.
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Ein Zentralarterienverschluss zeigt sich klassischerweise durch eine plötzlich einseitig auftretende Erblindung ohne Schmerzen. Es ist jedoch nicht zwingend eine komplette Erblindung notwendig, um einen Arterienverschluss zu diagnostizieren. Es kann auch zu einer enormen Einschränkung der Sehschärfe kommen, sodass im Zweifelsfall nur grobe Helligkeitsunterschiede mit dem entsprechenden Auge erkennbar sind. Ist hingegen nicht die komplette Zentralarterie verlegt sondern nur ein Gefäßast, kann es auch auf einem Auge zu besagten Veränderungen in einem kleinen Teil des Gesichtfeldes kommen. Solche so genannten Skotome können ja nach Größe des verschlossenen Blutgefäßes größer oder kleiner ausgallen.
Eine Sonderform stellt die Amaurosis fugax dar. Hierbei handelt es sich meist im Rahmen einer Risenzellarteriitis (Arteriitis temporalis) um temporäre Mikroverschlüsse, die für wenige Sekunden oder Minuten eine drastische Verschlechterung von einem Auge auslöst.
Da es sich bei einem Zentralarterienverschluss um einen augenärztlichen Notfall handelt, muss sofort mit einer Therapie begonnen werden, um das Sehvermögen wiederherzustellen. Oftmals wird als erstes das Medikament Acetazolamid aus der Gruppe der Carboanhydrase-Hemmer verabreicht oder eine Massage des Augapfels bei geschlossenen Augen durchgeführt. Am hilfreichsten ist jedoch die Auflösung des Gerinnsels mit einem Fibrinolytikum. Dabei wird ein Medikament ins Blut gespritzt, das den Abbau von Fibrin, einem an der Blutgerinnung beteiligten Faktor, beschleunigen soll.
Da die Wahrscheinlichkeit in der Regel relativ hoch ist, dass solch ein Verschluss der kleinen Augengefäße erneut passiert, empfiehlt es sich täglich nach ärztlichem Rat eine Prophylaxe einzunehmen. Dafür kann je nach Ursache Aspirin in einer geringen Dosierung (100 mg) verwendet werden. Nach Verschlüssen anderer Organsysteme wie bspw. nach einem Herzinfarkt wird diese Prophylaxe ebenfalls gerne verwendet.
Sobald ein Blutgefäß durch einen Thrombus oder einen Embolus verstopft ist, sollte dieser aufgelöst werden, damit weiterhin Blut zu den dahinter liegenden Zellen gelangt. Je länger es dauert bis das Problem behoben ist, desto mehr Zellen sterben ab. Im Fall der Zentralarterie kann dies zur unwiderruflichen Blindheit führen. Daher sollte eine Lysetherapie möglichst schnell erfolgen, da sie die zuverlässigste Maßnahme darstellt. Das Medikament für die Lysetherapie im Auge wird auch zur Lyse bei einem Schlaganfall verwendet und gehört zu den rt-Plasminogenaktivatoren.
Grundsätzlich kommt es zu einem Zentralarterienverschluss durch ein Gerinnsel, das mit dem Blut fortgeleitet wird und das feine Augengefäß verstopft. Ursachen für solch ein Gerinnsel, die in das Auge gelangen, können durch verschiedene Ursachen entstehen:
Ein Augenarzt kann meist sehr schnell einen Zentralarterienverschluss diagnostizieren, da es zu einem Befall der gesamten Netzhaut kommt. In der Ophthalmoskopie wird die Netzhaut mit einem kleinen Mikroskop betrachtet und zeigt eng gestellte Blutgefäße sowie farbliche Veränderungen des Augenhintergrundes. Bei einem begründeten Verdacht sollte anschließend nach der Ursache gesucht werden, um diese behandeln zu können. So kann beispielsweise eine Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern (Arteria carotis) erfolgen, in der nach atherosklerotischen Veränderung gesucht wird.
Die Dauer des Zentralarterienverschluss ist nicht pauschalisierbar. In jedem Fall gilt, dass eine Lysetherapie so schnell wie möglich eingeleitet werden sollte. Dann ist es möglich, dass die Sehkraft wiederhergestellt werden kann und der Ausfall nur vorübergehend ist. Bei einer Amaurosis fugax, bessern sich die Symptome selbstständig häufig innerhalb von einigen Minuten wieder. Besteht der Verschluss jedoch zu lange, sodass die Zellen hinter dem Verschluss absterben, ist der Ausfall des Sehvermögens im schlimmsten Fall nicht reversibel. Ist die Zentralarterie bereits in einem frühen Bereich verstopft, kann das zu einer kompletten Blindheit auf dem betreffenden Auge führen. Je weiter weg der Verschluss ist, desto kleiner ist das Areal, in dem die Blindheit auftritt.
Da es sich hier um eine Art Schlaganfall des Auges handelt, ist die Prognose schwierig zu beurteilen. Je schneller das Gerinnsel entfernt und die Durchblutung wiederhergestellt wird, desto besser sind die Aussichten. Daher ist es wichtig in jedem Fall einen Arzt aufzusuchen, auch wenn die Erblindung nur zeitweise auftritt.
Leider ist in den meisten Fällen ein relativ großer Teil der Netzhaut bereits geschädigt worden, sodass es häufig zu schweren Einschränkungen der Sehschärfe kommt. Diese sind durch das Absterben der Zellen auch irreversibel, sodass der Defekt nicht repariert werden kann.
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