Zahnsteinentferner treten in vielen verschiedenen Formen und Arten auf. Von den Medizinprodukten bis hin zu Instrumenten, die im Drogeriehandel erworben werden können. Generell sollte die Anwendung von Zahnsteinentfernern professionellem Fachpersonal überlassen werden, um Verletzungen und unwiderruflichen Zahnsubstanzschädigungen vorzubeugen.
Zahnstein kennt nahezu jeder, da er bei der zahnärztlichen Kontrolle mit einem Ultraschallgerät entfernt werden muss. Diese Anwendung ist für viele Betroffene unangenehm, weshalb die Frage schnell aufkommt, ob Patienten Zahnstein selbst entfernen können.
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Dafür gibt es spezielle Zahnsteinentferner. Ein Zahnsteinentferner ist primär dazu da die mineralisierte Plaque vom Zahn schonend zu lösen, ohne den Zahn dabei zu schädigen. Mineralisierte Plaque sind Beläge, die nach einer Verweildauer im Mund durch den Speichel verfestigt werden. Dabei gibt es viele verschiedene Varianten und Geräte, die versprechen den Zahnstein schonend zu entfernen. Doch ist es sinnvoll das als Laie selbst zu tun oder können dadurch Zähne und Zahnfleisch geschädigt werden?
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Maschinelle Ultraschallentfernung wird primär mit Ultraschallgeräten oder mit Sandstrahlgeräten, wie dem Airflow, durchgeführt. Diese Methoden sind auch in Zahnarztpraxen etabliert. Da diese Instrumente mit einigen Risiken behaftet sind, sollten sie nur durch geschultes Personal und nicht eigenständig angewendet werden. Alternativen für die eigenständige Zahnsteinentfernung stellen Ultraschallzahnbürsten dar, die mit hohen Schwingungen leichte Zahnsteinablagerungen abtragen können. Massive Beläge können dadurch allerdings nicht entfernt werden. Ohne Ultraschall arbeiten elektrische Zahnsteinentferner, die maschinell Zahnsteinablagerungen vermindern.
Die meisten gelten allerdings nicht als Medizinprodukte und sind daher nicht geprüft und geeignet. Im Drogeriemarkt sind Zahnsteinradierer erhältlich, mit denen der Anwender selbstständig mechanisch Zahnstein „radieren“ kann. Weiterhin gibt es Zahnsteinentferner Sets zu kaufen, in denen geschärfte Handinstrumente sind. Darunter sind Zahnsteinschaber, Kürretten und Scaler. Diese Instrumente sollten ebenfalls nur durch geschultes Personal benutzt werden, da Verletzungsgefahr besteht.
Der Zahnarzt benutzt ein Ultraschallgerät, das Schwingungen von 20 bis 40kHz erzeugt. Die Ultraschallschwingungen des Piezokristalls im Inneren des Gerätes sorgen dafür, dass Zahnsteinablagerungen abgesprengt werden. Bei korrekter druckloser Anwendung passiert dies ohne dabei den Zahnschmelz oder das Dentin zu schädigen. Das Ultraschallgerät wird während der Schwingung durch Wasser gekühlt, da es sonst die Zähne bei der Anwendung so stark erhitzen würde, dass die Nerv- und Blutgefäße im Inneren der Zahnkammer absterben würden. Bei nicht sachgemäßem Ansetzen der Spitze besteht das Risiko der Schädigung von Zahnhartsubstanzen Daher sollte dieses Gerät nur unter Aufsicht und von geschultem Personal angewendet werden, damit schonend Zahnstein entfernt wird.
Zu den elektrischen Zahnsteinentfernern zählen Strom betriebene Geräte, dazu zählen auch Ultraschallgeräte, die eine spezielle Gruppe darstellen. In der Zahnarztpraxis gehört auch das Sandstrahlgerät dazu, mit dem durch ein Pulver – Wasser – Luft Gemisch die Ablagerungen entfernt werden. Im Internet gibt es weitere elektrische Zahnsteinentferner, die allerdings nicht zu den Medizinprodukten gehören und daher nicht geeignet sind. Sie können mehr schaden, als dass sie helfen.
Ein Zahnsteinentferner-Set besteht aus mehreren Handinstrumenten. Dazu gehört in der Regel ein Mundspiegel, damit die betroffenen Zahnsteinstellen in der Mundhöhle, die meist auf der Rückseite der Unterkieferfrontzähne auftreten, optimal inspiziert werden können. Das Set, das meist aus Edelstahl besteht und sterilisierbar ist, besteht weiterhin aus geschärften Instrumenten, die den Zahnstein abkratzen können.
Dazu zählt der Zahnsteinschaber, Scaler und Kürretten, die mit größter Vorsicht Anwendung finden sollten. Kürretten und Scaler sind zweiseitige Instrumente. Scaler sind auf beiden Seiten scharf geschliffen, Kürretten nur auf einer Seite. Mit den dünnen Instrumenten lassen sich besonders gut Interdentalräume ( der Raum zwischen den Zähnen) erreichen, um diese von Zahnstein zu befreien. Die meisten Instrumente finden auch in der Zahnarztpraxis Gebrauch, werden allerdings regelmäßig desinfiziert und sterilisiert und nachgeschärft.
All diese Nachbehandlungen sind für den Privatgebrauch nicht möglich, was ein Nachteil ist. Bakterien können so möglicherweise auf den Instrumenten haften bleiben und bei einem folgenden Gebrauch übertragen werden. Dadurch können Entzündungen und Infektionen entstehen. Darüber hinaus stellen die spitzen Instrumente eine Gefahrenquelle dar, da leicht Zähne und Zahnfleisch durch falsche Handhabung verletzt werden können. Aus diesen Gründen ist von dem Eigengebrauch eines Zahnsteinentferner-Sets abzuraten.
Generell gilt, dass von einer Eigenbehandlung mit harten, kratzenden Gegenständen, die nicht für die Anwendung geeignet sind, abzuraten ist. Der Zahnstein ist oft durch die Mineralisierung so hart, dass nur mit großer Kraftaufwendung dieser gelöst werden kann. Dies führt unweigerlich zu Verletzungen des Zahnschmelzes oder Zahnbeins. Weiterhin kann der Patient auch das Zahnfleisch stark beschädigen und bei Abrutschen ernsthaft verletzen, so dass schlimmstenfalls genäht werden muss.
Die Risiken einer fehlerhaften Anwendung von den meisten speziellen Zahnsteingeräten ist dabei so hoch, dass davon abzuraten ist, sie eigenmächtig anzuwenden. Darüber hinaus fehlt das Fachwissen um die Zähne gründlich von Zahnstein zu befreien. Das einzige Gerät, was relativ risikoarm benutzt werden kann, ist dabei der Zahnsteinradierer, der allerdings nur leichte Ablagerungen entfernen kann. Der Gang zum Zahnarzt für die Zahnsteinentfernung, der einmal im Jahr von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird, ist dabei der sichere Weg. Im Zuge einer professionellen Zahnreinigung wird der Zahnstein komplett entfernt.
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Bei selbstständiger oder falscher Anwendung besteht die Gefahr die Zahnhartsubstanzen zu schädigen. Dabei kann die Schmelzschicht oder Dentinschicht so stark abgetragen werden, dass der Zahn geschwächt wird. Der Zahn wird empfindlich für thermische Reize und die Gefäße und Nerven innerhalb der Zahnkammer können sich entzünden. Eine Entzündung des Nervgewebes, eine Pulpitis, hat immer eine Wurzelkanalbehandlung zu Folge und der Zahn ist danach "tot".
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Dadurch wird er spröde und muss wegen erhöhter Bruchgefahr überkront werden. Weiterhin kann ein unerfahrener Anwender bei Abrutschen die Weichteile verletzen. Das Zahnfleisch kann so geschädigt werden, dass eine Nahtversorgung nötig werden muss. Verwundetes Zahnfleisch neigt ebenfalls dazu sich zu entzünden.
Eine Variante schwachen Zahnstein schonend selbst zu entfernen, ist der Zahnsteinradierer, der auch im Einzelhandel in Drogeriemärkten erwerblich ist. Der Radierer besteht aus einem Gummi, der mit Partikeln versetzt wurde. Diese Partikel sind abrasiv, also abtragend und können Zahnstein mechanisch entfernen. Der Zahnsteinradierer kann nicht nur Zahnstein entfernen, sondern auch Verfärbungen, die durch Tee, Kaffee, Rotwein und Nikotinkonsum entstehen. Bei der Anwendung ist es wichtig, dass das Zahnfleisch nicht verletzt wird und dass nicht mit zu viel Druck gearbeitet wird, um nicht die Zahnhartsubstanzen zu schädigen.
Bei zu hohem Druck besteht die Gefahr, dass Zahnhartsubstanzen wie Schmelz oder Dentin mitabgetragen werden können. Dadurch werden die Zähne nachhaltig geschädigt. Generell ist es möglich mit dem Zahnsteinradierer leichte Zahnsteinablagerungen zu lösen. Massive hartnäckige Beläge können mit dem Radierer manuell allerdings kaum entfernt werden. Ratsam ist es den Zahnsteinradierer nur zu verwenden, wenn die Anwendung gut und sicher abzuhalten ist. Fühlt sich der Betroffene mit dem Instrument unsicher oder sind die Zahnsteinablagerungen zu massiv, sollte zur Zahnsteinentfernung besser der Zahnarzt aufgesucht werden.
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Die Preise für die verschiedenen Produkte um Zahnstein zu entfernen variieren stark. Die günstigste Variante sind Zahnsteinradierer aus dem Drogeriehandel, die für etwa zwanzig Euro erhältlich sind. Zahnsteinentferner Sets liegen im Preis bei etwa dreißig Euro, da sie meist massiv aus Edelstahl gefertigt sind. Die Kostenspanne für elektrische Zahnsteinentferner variieren von etwa fünfzehn Euro bis an die hundert Euro. Zu den teuren Zahnsteingeräten zählen Geräte, die Ultraschall erzeugen können. Ultraschallzahnbürsten liegen in einem Preissegment von hundertfünfzig bis dreihundert Euro. Richtige dentale Ultraschallgeräte in der Zahnarztpraxis kosten etwa dreihundert Euro bis tausend Euro.
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