Mit Blutzuckerteststreifen kann man, in Kombination mit einem Blutzuckermessgerät, den Zuckergehalt im Blut bestimmen. Genutzt werden die Teststreifen im Krankenhaus und Rettungsdienst und im Rahmen der eigenständigen Kontrolle des Blutzuckers bei Patienten mit Diabetes mellitus.
Mit Blutzuckerteststreifen kann man, in Kombination mit einem Blutzuckermessgerät, den Zuckergehalt im Blut bestimmen. Genutzt werden die Teststreifen im Krankenhaus und Rettungsdienst und im Rahmen der eigenständigen Kontrolle des Blutzuckers bei Patienten mit Diabetes mellitus. Mit den Teststreifen kann festgestellt werden, ob eine Unterzuckerung vorliegt oder der Zuckergehalt im Blut zu hoch ist.
Blutzuckermessgeräte werden von den meisten großen Pharmaunternehmen produziert und vertrieben. Die Firma Roche produziert Messgeräte mit dem Namen „Akku-Chek“, Ascensia vertreibt seine Geräte unter dem Namen „Contour“, die Geräte von Abbott heißen „Freestyle“ und bei der Firma Braun heißen die Geräte „Omnitest“.
Es gibt auch weitere Messgeräte von kleineren Firmen, die eventuell günstiger sind. Die Teststreifen sind nach den Geräten benannt und passen nur für das jeweilige Gerät. Für einige Messgeräte sind Teststreifen auf dem Markt, die nicht von den ursprünglichen Konzernen produziert werden, diese sind unter Umständen erheblich günstiger.
Prinzipiell funktionieren alle Teststreifen nach einem ähnlichen Prinzip. In dem Teststreifen befindet sich eine kleine Messkammer, in die das aufgetragene Blut eingesaugt wird. In dieser Kammer befindet sich ein Enzym, das den Zucker im Blut chemisch verändert. Dadurch verändert sich die Stromstärke eines angelegten elektrischen Feldes. Über die Änderung dieser Stromstärke im zeitlichen Verlauf errechnet dann das Gerät die Zuckerkonzentration in der Blutprobe.
Teststreifen ohne Blutzuckermessgerät basieren auf einer Farbveränderung der Teststreifen. Auch bei dieser Art von Teststreifen setzt ein Enzym die Glucose um. Anders als bei Geräte-gebundenen Teststreifen wird hier allerdings nicht die Stromstärke gemessen, sondern ein Indikator, der sich zusätzlich zu den Enzymen auf dem Testfeld befindet, ändert je nach Zuckerkonzentration die Farbe.
Anhand einer visuellen Vergleichsskala kann daraufhin der Bereich, in dem der Blutzuckerspiegel sich befindet, bestimmt werden. Prinzipiell muss auch bei diesem Verfahren Blut auf ein Testfeld aufgetragen werden. Nach einer gewissen Zeit muss das Blut abgewischt werden und eine weitere Zeit gewartet werden, bis das Ergebnis abgelesen werden kann. Diese Art der Blutzuckermessung ist günstiger, als die Messung mit einem Gerät, eignet sich aber eher für Personen, die nur selten den Blutzucker messen müssen oder als Ersatz, falls das Blutzuckermessgerät nicht funktioniert. Die Messung mit diesem Verfahren dauert etwa 1 Minute, während moderne Blutzuckermessgeräte den Blutzuckerwert in wenigen Sekunden berechnen. Außerdem darf keine Einschränkung der Sehfähigkeit vorliegen, da sonst das Ergebnis nicht zuverlässig abgelesen werden kann.
Ursprünglich waren die Contour-Blutzuckermessgeräte eine Marke der Firma Bayer. 2016 wurde nach der Übernahme von Bayer Diabetes Care durch Panasonic Healthcare die eigenständige Firma Ascensia Diabetes Care gegründet, die nun die Contour-Markenrechte besitzt.
Die Contour next Teststreifen sind passend für alle Geräte des Herstellers. Die Besonderheit der Contour next-Geräte ist die gute Anbindung an PCs oder Smartphones. Die Geräte können können entweder wie ein USB-Stick direkt an einen Computer angeschlossen werden oder über eine drahtlose Verbindung mit Smartphone oder Computer verbunden werden. Mithilfe einer Smartphone-App kann der Benutzer seine Blutzucker-Messwerte visualisieren.
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Bei gesunden Menschen oder Menschen, die einen leichten Diabetes haben, ist im Urin kein Zucker nachweisbar. Das liegt daran, dass die Niere bis zu einem bestimmten Blutzuckerspiegel jeglichen Zucker rückresorbiert. Erst bei Überschreiten der sogenannten Nierenschwelle, die für Glucose zwischen 150 und 200 mg/dl liegt, ist Glucose im Urin nachweisbar.
Lange war die Urinzucker-Selbstbestimmung die einzige Möglichkeit festzustellen, ob eine Überzuckerung vorliegt oder nicht. Es ist allerdings nicht möglich, mithilfe der Bestimmung der Zuckerkonzentration im Urin, den Blutzucker optimal einzustellen. Die Urinzucker-Selbstbestimmung wurde deshalb beinahe vollständig durch die Blutzucker-Selbstmessung abgelöst, da mit dieser, in sehr kurzer Zeit, sehr genaue Ergebnisse produziert werden können.
Heutzutage werden hauptsächlich Urin-Schnelltests (U-Stix) verwendet, die mehrere Tests gleichzeitig beinhalten. Auf einem Teststreifen wird neben der Glucose auch angezeigt, ob z.B. Blut oder Proteine im Urin vorhanden sind. Wird Glucose im Urin mit einem Schnelltest nachgewiesen, kann dies der erste Hinweis auf einen Diabetes mellitus sein.
Die Durchführung der Blutzucker-Messung ist mit modernen Geräten sehr einfach. Im häuslichen Umfeld wird meist ein Blutstropfen aus der Fingerbeere für die Messung gewonnen.
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Die Preise variieren je nach Hersteller und Packungsgröße. Pro Teststreifen liegen die Preise etwa zwischen 25 und 55 Cent. Wobei größere Packungen eine deutliche Ersparnis bringen und sich besonders für Diabetiker eignen, die engmaschig den Blutzucker kontrollieren müssen.
Die preislichen Unterschiede ändern nichts an der Genauigkeit der Messergebnisse. Die Messergebnisse dürfen, nach einer ISO-Norm, eine bestimmte Abweichung vom realen Wert nicht überschreiten. Welches Gerät und welche dazu passenden Teststreifen genutzt werden hängt daher in erster Linie von den persönlichen Präferenzen ab. Viele Hersteller bieten ihre Geräte zum Testen an, so kann man vergleichen und letzten Endes das Gerät erwerben, mit dem man am besten zurechtkommt.
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In welchem Umfang Teststreifen an Patienten verordnet werden dürfen, bestimmen die Kassenärztlichen Vereinigungen.
Grundsätzlich können Typ-1-Diabetiker und Frauen, die während der Schwangerschaft einen Diabetes entwickeln, bedarfsorientiert Teststreifen verschrieben bekommen.
Typ-2-Diabetiker, die nicht mit Insulin behandelt werden, können, außer in Ausnahmesituationen, keine Teststreifen verordnet bekommen. Grundsätzlich gilt, dass verordnete Teststreifen von der gesetzlichen Zuzahlung befreit sind und somit komplett von der Krankenkasse bezahlt werden. Ist allerdings kein Diabetes diagnostiziert, müssen die Teststreifen selber bezahlt werden.
Die mit Abstand größte Gruppe der Menschen, die regelmäßig den Blutzucker messen müssen bzw. sollten, sind Diabetiker. Patienten, die Insulin spritzen, müssen sehr engmaschig den Blutzucker kontrollieren, um eine Über- oder Unterdosierung des Insulins zu verhindern. Auch bei Typ-2-Diabetikern, die nur mit oralen Antidiabetika behandelt werden, ist eine Kontrolle des Blutzuckers sinnvoll, um eine Fehleinstellung des Blutzuckers festzustellen.
Auch bei allgemeinen Erkrankungen, wie grippalen Infekten, sollte der Blutzucker engmaschiger gemessen werden, da im Krankheitsfall leichter Entgleisungen des Blutzuckers auftreten können.