Stiefmütterchen

Das wilde Stiefmütterchen wird in der Naturheilkunde als entzündungshemmendes und schleimlösendes Mittel eingesetzt. Es wächst in Europa auf Äckern und Wiesen. In der Regel wird das Kraut der Pflanze zu einem Tee verarbeitet. Dieser Stiefmütterchen-Tee wird bei Hauterkrankungen und auch bei mangelnder Schleimsekretion der Atemwege verwendet.

Stiefmütterchen

Lateinischer Name: Viola tricolor
Gattung: Veilchengewächse
Volksnamen: Ackerstiefmütterchen, Wildes Stiefmütterchen, Dreifaltigkeitsblümchen

Pflanzenbeschreibung

Hinlänglich bekannt ist das Stiefmütterchen, eine einjährige Pflanze, etwa 20 cm hoch, lanzettenartige Blätter, gezähnt. Man unterscheidet Gartenstiefmütterchen und wildes Stiefmütterchen. Die Blüten sind von der Form her immer ähnlich, die Farben sehr unterschiedlich. Sie können unifarben gelb, blau oder violett aber auch gemischtfarben vorkommen. Die Blüten der Wildformen sind erheblich kleiner. Blütezeit: Mai bis August. Vorkommen: In Mitteleuropa auf Äckern, Wiesen und Weiden.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

Das Kraut und die Wurzel. Meistens wird das Kraut gesammelt, zur Blütezeit geerntet und in Bündeln schonend getrocknet. Die Wurzel hat den höchsten Saponingehalt und daher empfiehlt es sich das gesamte Kraut mit der Wurzel zu ernten, die Wurzel zu reinigen und anschließend schonend zu trocknen.

Inhaltsstoffe

Saponine, Schleim, Flavonoide, Salicylsäureverbindungen. Außerdem Gerbstoffe, Bitterstoffe.

Heilwirkung und Anwendung

Wirkt entzündungslindernd besonders bei Hauterkrankungen der Kinder wie Milchschorf oder Ekzemen. Auch bei hartnäckiger Akne wurde Besserung beobachtet.
Bei mangelnder Schleimsekretion in Verbindung mit Katarrhen der oberen Luftwege wirkt das Stiefmütterchen schleimlösend.

Zubereitung

Stiefmütterchen-Tee: Man setzt 2 Teelöffel geschnittene Droge mit einer großen Tasse kaltem Wasser an und erhitzt zum Sieden, ganz kurz aufkochen und abseihen. Man trinkt 3 Tassen täglich. Diese Abkochung kann bei Hauterkrankungen auch zum Tränken von Mullkompressen oder Tüchern als Auflage verwendet werden.

Kombination mit anderen Heilpflanzen

Zur Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten kann man Stiefmütterchen zu gleichen Teilen mit Lindenblüten mischen und regelmäßig trinken. Dazu übergießt man 2 Teelöffel dieser Mischung mit einer großen Tasse kochendem Wasser, lässt 5 Minuten ziehen, seiht ab und kann mit Honig süßen.

Stiefmütterchen kann auch Bestandteil von so genannten „Blutreinigungstees“ sein. Eingesetzt bevorzugt bei Hauterkrankungen. Dazu mischt man 10g Stiefmütterchen, 10g Löwenzahnwurzel mit Kraut, 10g Faulbaumrinde, 5g Holunderblüten und 5g Fenchelfrüchte. Aus dieser Mischung bereitet man einen Tee von dem man über längere Zeit täglich 2 bis 3 mal eine Tasse trinkt. 2 Teelöffel dieser Mischung werden mit einer großen Tasse heißem Wasser übergossen, man lässt 10 Minuten ziehen, seiht ab.

Anwendung in der Homöopathie

Viola tricolor wird aus der frischen, blühenden Pflanze gewonnen. Angewandt bei Ekzemen (bevorzugt im Gesicht und an den Ohren), bei Milchschorf, Pustelausschlag mit Krustenbildung. Aber auch bei Beschwerden im Bereich der ableitenden Harnwege (Urin riecht wie Katzenurin). Patienten die Viola tricolor brauchen sind dazu traurig und verdrießlich gestimmt. Gebräuchlichste Anwendung von der Urtinktur bis zur D3.

Nebenwirkungen

Ganz selten bei längerer Anwendung allergische Hautreaktionen.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.05.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024