Die Therapie der Skapholunären Dissoziation hängt vom Grad der Verletzung ab. Als Therapieoptionen stehen konservative, wie operative Möglichkeiten zur Verfügung.
Prinzipiell kann die Skapholunäre Dissoziation sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden. Die konservative Therapie stellt eine Behandlungsmethode bei leichten Verschiebungen des Kahn- und Mondbeins dar, wenn keine weiteren Begleitverletzungen vorhanden sind. Sie umfasst neben der Ruhigstellung und Schonung auch eine auf den Patienten angepasste Schmerztherapie. Nach einer gewissen Zeit muss eine leichte Bewegungstherapie erfolgen, um die Beweglichkeit wiederherzustellen, zu erhalten und den Bandapparat des Handgelenks zu kräftigen um Verschiebungen der Knochen vorzubeugen.
Als operative Verfahren stehen die Gelenkspiegelung, die direkte Naht des Skapholunären Bandes, die Wiederherstellung und Transplantation eines Bandes sowie die Teilversteifung und vollständige Versteifung der betroffenen Gelenke zur Verfügung.
Die Wahl der Therapiemethode erfolgt nach der Schwere der Verletzung, der Aussicht auf Heilung, dem Alter des Betroffen, sowie dem Wunsch das Patienten.
Die konservative Therapie kommt bei leichten Dissoziationen der beiden Handwurzelknochen zum Einsatz. Dabei muss frühzeitig nach der Verletzung eine Reposition erfolgen. Dabei werden die Knochen von außen unter Schmerzstillung in ihre ursprünglichen Positionen zurückgedrängt. Die weitere konservative Therapie besteht aus einer konsequenten Ruhigstellung des Handgelenks. Dazu können Handbandagen oder Gipsverbände verwendet werden. Die Ruhigstellung sollte für 4-6 Wochen erfolgen.
Anschließend sollte zunächst eine Schonung des Handgelenks fortgeführt werden. Dazu können Tapeverbände geklebt werden. Zu Beginn der Behandlung sollten eine Kompression, Kühlung und Hochlagerung der Hand erfolgen, um Blutergüssen und Schwellungen vorzubeugen.
Während der gesamten Behandlungsdauer können nach individuellem Bedürfnis Schmerzmittel zur Linderung der Beschwerden nach Bedarf eingenommen werden.
Operativ stehen abhängig von der Ausprägung der Verletzung mehrere Verfahren zur Verfügung. Mithilfe der sogenannten „Schlüssellochchirurgie“ können viele Behandlungen einer geringgeradigen Skapholunären Dissoziation bereits durchgeführt werden. Bandanteile können entfernt, Knorpel- und Knochenstücke können aus dem Gelenkspalt beseitigt werden und die Knochen können in ihrer anatomischen Position genau untersucht werden.
Für Nähte und weitergehende Operationen muss jedoch ein Schnitt über dem Gelenk erfolgen. Innerhalb von 6 Wochen nach der Verletzung besteht die Möglichkeit, das Skapholunäre Band direkt zu vernähen. Anschließend ist das oft nicht mehr möglich, sodass über operative Bandrekonstruktionen oder Transplantationen eines Bandes nachgedacht werden kann. Diese Verfahren haben jedoch oft nur wenig Aussicht auf Erfolg.
Die letzte Möglichkeit der operativen Therapie ist die Teilversteifung an der Handwurzel. Auch bei Knorpelschäden und Gelenksarthrosen ist diese noch durchführbar und liefert auch langfristig ein gutes und schmerzfreies Ergebnis. Lediglich die Beweglichkeit des Handgelenks wird durch diese Behandlung eingeschränkt.
Bei der Skapholunären Dissoziation gibt es viele verschiedene Ausprägungen der Erkrankung. Durch einen Sturz oder eine Gewalteinwirkung kommt es zu einer Schädigung der Bänder der Handwurzelknochen, woraufhin diese aus ihrem starren Gerüst austreten können. Verlassen die kleinen Handwurzelknochen ihren anatomischen Platz, spricht man von einer Luxation.
Kommt es jedoch zusätzlich zu Rissen der Bänder, Beschädigungen der Gelenkknorpel, erheblichen Verschiebungen des Kahnbeins oder Mondbeins oder sogar einer knöchernen Schädigung, müssen operative Verfahren erwogen werden. Das primäre Ziel besteht darin, die anatomischen Gelenkflächen und Positionen der Knochen zu erhalten und mögliche Instabilitäten oder Begleitverletzungen zu heilen. Kommt es durch den Riss von Bändern zu Verschieblichkeiten der Knochen reichen eine einfache Reposition und Ruhigstellung oftmals nicht aus. Insbesondere beim Bruch des Kahnbeins im Zusammenhang mit der Verletzung ist eine operative Therapie notwendig, um langfristig Arthrosen und Verschleiß im Handgelenk zu verhindern.
Bei konservativen Ruhigstellungen oder nach operativen Therapien ist vielfach eine Behandlung von 6 Wochen notwendig. In dieser Zeit können Bandstrukturen stabil verwachsen und Verletzungen ausheilen. Das Gelenk sollte in einem Gips oder einer Bandage geschient und ruhiggestellt werden. Auch nach den 6 Wochen ist eine Schonung noch angezeigt. Langsam sollte das Handgelenk mobilisiert werden durch aktive und passive Bewegungsübungen, um die Beweglichkeit wiederherzustellen. Das Ziel aller Therapien ist eine langfristig möglichst gute und schmerzfreie Bewegung des Handgelenks.
Die Behandlungsdauer wird sowohl bei konservativen als auch operativen Therapien häufig mit 6 Wochen angegeben. Jedoch auch darüber hinaus muss das Handgelenk weiter geschont und langsam mobilisiert werden. Eine weitere Behandlungszeit von 6 Wochen erreicht eine gute und stabile Beweglichkeit des Gelenks. Die Dauer der Beschwerden kann individuell stark variieren. Vielfach lässt der Schmerz nach wenigen Wochen mit dem Abklingen der Schwellung nach.
In seltenen Fällen kann der Schmerz über den Behandlungszeitraum hinaus bestehen bleiben und auf einen langfristigen Schaden und Verschleiß des Gelenks hindeuten.
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Die Komplikation der unbehandelten oder übersehenen (1° und 2° Verletzungen sind häufig schwierig zu diagnostizieren) scapholunären Dissoziation / SLD ist die Entwicklung einer Arthrose. Durch die ungünstige Stellung der einzelnen Handwurzelknochen gegeneinander können die Gleitflächen nicht mehr optimale gegeneinander gleiten und ein Verschleiß des Knorpels entwickelt sich. Folge sind Schmerzen und Bewegungseinschränkung.
Die Prognose der scapholunären Dissoziation / SLD ist schwierig. Operativ korrigierte Verletzungen können ohne nachweisbaren Schaden ausheilen oder trotz optimaler Versorgung zu einer Arthrose kommen. Höhergradige unbehandelte Verletzungen führen praktisch immer zu Arthrose in der Handwurzel.
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