In diesem Text geht es darum wie lange man mit einer Norovirus Infektion ansteckend ist.
Gerade in den Wintermonaten greift eine äußerst unangenehme und von Viren ausgelöste Erkrankung des Magendarmtrakts um sich.
Eine Infektion mit dem Norovirus äußert sich in krampfartigen Magenschmerzen, schwallartigem Erbrechen und wässrigen Durchfällen.
Die Symptome halten oft nur kurz an, wirken in ihrer Heftigkeit allerdings bedrohlich und können für Kleinkinder und ältere Menschen zur Gefahr werden. Eine gegen das Virus gerichtete Therapie gibt es nicht, es werden nur die Symptome der Infektion behandelt. Um so wichtiger ist es daher, eine Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden.
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Noroviren werden durch den engeren Umgang mit Erkrankten übertragen. Das Virus wird mit dem Stuhl oder Erbrochenen ausgeschieden, daher ist der Kontakt mit diesen Körperflüssigkeiten eine der Hauptansteckungsquellen.
Bei mangelnder Händehygiene können die Viren vom Infizierten auch nach dem Toilettengang im Haushalt verteilt werden.
Diese Infektionsart nennt man Schmierinfektion. Beim Erbrechen gelangen allerdings auch feinste Partikel in die Luft, die virushaltig sind.
Über das einatmen dieser Tröpfchen ist ebenfalls eine Ansteckung möglich (sog. Tröpfcheninfektion).
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Eine Norovirusinfektion ist solange ansteckend, wie die Symptome andauern. Die Dauer der akuten Krankheit beträgt in der Regel nicht mehr als zwei Tage, kann aber auch nach 12 Stunden schon vorüber sein. Als Faustregel sollte man noch zwei weitere Tage erhöhte Hygienemaßnahmen anwenden, da auch in dieser Zeit noch Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden können.
In selteneren Fällen kann die Ausscheidung noch bis zu zwei Wochen anhalten. Zwei Tage nach Krankheitsende gilt jedoch als der Zeitpunkt, ab dem kein Infektionsrisiko mehr besteht. Vorher sollten Personen, die beruflich Kontakt mit Menschen haben (Krankenhauspersonal, Altenpfleger, Restaurantmitarbeiter, Lehrer, Erzieher etc.), sowie Schul- und Kindergartenkinder aus Gründen des Infektionsschutzes zuhause bleiben.
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Solange die Infektion mit Norovirus noch akut ist, kann man auch davon ausgehen, dass man ansteckend ist. Brechreiz und wässriger Stuhlgang sind also der beste Indikator für eine noch vorhandene Ansteckungsgefahr.
Zwei Tage nach dem Ausbleiben der letzten Symptome sollte man in der Regel nicht mehr ansteckend sein. Eine Garantie, dass man nicht mehr ansteckend ist, gibt es allerdings nicht.
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Es gibt Testverfahren, in denen eine Stuhlprobe auf das Vorhandensein von Noroviren bzw. Spuren davon untersucht werden kann.
Dieser Test wird jedoch nur bei Personen angewandt, bei denen eine Diagnose gesichert werden muss, um weitere Menschen schützen zu können, beispielsweise im Krankenhaus oder Pflegeheim.
Einzelnen Individuen wird dieser Test jedoch selten zur Verfügung gestellt, da die Erkrankung selbstlimitierend ist und eine definitive Diagnose nichts an der Therapie ändern würde.
Die Konstellation der Symptome mit heftigem Erbrechen und sehr wässrigen Durchfällen über einen relativ kurzen Zeitraum ist so charakteristisch für eine Infektion mit dem Norovirus, dass ein Test häufig gar nicht nötig ist
Ist eine Person im näheren Umfeld am Norovirus erkrankt, so kann man versuchen die Ausbreitung der Infektion zu begrenzen. Händehygiene ist die wichtigste Maßnahme, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Regelmäßiges Händewaschen reduziert die Virenzahl, die man möglicherweise beim Benutzen eines gemeinsamen Badezimmers aufgesammelt hat. Besonders vor dem Essen, wenn die Hände zum Mund geführt werden, ist das gründliche Waschen der Hände ratsam.
Auch das regelmäßige Benutzen eines Händedesinfektionsmittels ist sinnvoll. Beim Kauf sollte allerdings auf eine Wirksamkeit gegen Noroviren geachtet werden. Sollte man im Haushalt über eine zweite Toilette verfügen, so ist es empfehlenswert, dass der Erkrankte während des Erkrankungszeitraums eine eigene Toilette benutzt.
Diese kann, nachdem die Infektion ausgestanden ist, desinfiziert werden.
Auch eigene Handtücher für den Erkrankten sind sinnvoll und sollten danach bei 60-90° gewaschen werden, um eine Ansteckung anderer darüber zu vermeiden. Bei gemeinsam benutzten Räumlichkeiten lohnt es sich, nach dem Toilettengang zu lüften und Oberflächen, den Toilettensitz und Türklinken regelmäßig mit Desinfektionsmittel zu reinigen.
Gerade wenn die eigenen Kinder erkrankt sind, ist es schwierig für eine ausreichende Hygiene zu sorgen, um sich nicht anzustecken. Hier ist besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten.
Die effektivste Methode, um andere vor einer Infektion mit Norovirus zu schützen, ist Händehygiene. Das Waschen und ggf. Desinfizieren der Hände nach jedem Badezimmerbesuch ist Pflicht. So vermeidet man zumindest die Übertragung des Virus über die Kontamination berührter Oberflächen.
Noroviren sind sehr infektiös und überleben lange auf Oberflächen. Regelmäßige Desinfektion der Toilette und des Badezimmers trägt zu einer Minimierung des Ansteckungsrisikos bei, auch während der nächsten zwei Tage nach Aufhören der Symptomatik.
Mit einer Norovirusinfektion sollte man definitiv zuhause bleiben, um seine Kollegen keinem unnötigen Infektionsrisiko auszusetzen. Wenn möglich, sollte man während der akuten Krankheitsphase die räumliche Nähe zu anderen Menschen meiden.
Obwohl das Krankheitsgefühl bei einer Norovirusinfektion groß ist, sollte ein Arzt- oder Krankenhausbesuch nur im Notfall erwogen werden. Da die Erkrankung recht schnell vorübergeht und es keine sinnvollen Medikamente gibt, bringt ein solcher Besuch nur ein erhöhtes Verbreitungsrisiko des Virus mit sich.
Geht der Brechdurchfall jedoch mit hohem Fieber oder schwerstem Krankheitsgefühl einher oder dauert er länger als zwei Tage, so sollte doch ein Arzt aufgesucht werden, da es sich möglicherweise auch um einen anderen Erreger handeln könnte.
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