Mundwinkel können aus verschiedenen Gründen eingerissen oder entzündet sein. Dazu zählen z.B. Flüssigkeitsmangel, aber auch Herpes simplex kann eine Ursache sein.

Mundwinkel

Einleitung

Die Mundwinkel befinden sich außen am Mund und sind vor allem bei heißen oder besonders kalten Temperaturen großen Belastungen ausgesetzt, was dann dazu führen kann, dass die Mundwinkel einreißen oder rissig werden.
Auch entzündete Mundwinkel können schmerzhaft sein und den Patienten mitunter am sprechen hindern.

Ursachen für eingerissene Mundwinkel

Für genaue Informationen zu diesem Thema lesen Sie auch unsere Artikel eingerissene Mundwinkel und entzündete Mundwinkel

Die Ursache für eingerissene oder rissige Mundwinkel ist häufig ein zu trockener Mund aufgrund von Flüssigkeitsmangel. Vor allem im Sommer oder bei besonders kalten Temperaturen wird dem Körper viel Flüssigkeit entzogen. Der Mund reagiert besonders empfindlich auf Flüssigkeitsmangen-die Lippen werden trocken und es kommt zu rissigen Mundwinkeln.

Diese eingerissenen Mundwinkel können jedoch auch entzündet sein. In vielen Fällen führt nämlich eine Entzündung dazu, dass es zu rissigen Mundwinkeln kommt. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen.
Eine Ursache für einen entzündeten, eingerissenen Mundwinkel ist eine Infektion mit dem Herpes Simplex Virus. Dieser kann auch Herpesbläschen im Bereich der Lippen verursachen.
Eine Infektion mit einem Herpes Simplex Virus ist sehr häufig, da über 95% aller Patienten Träger des Virus sind.

Weitere Ursachen für rissige Mundwinkel können Mangelzustände sein. Beispielsweise kann ein Eisenmangel oder auch ein Vitaminmangel dazu führen, dass die Mundwinkel einreißen und sich dann entzünden, da beispielsweise Bakterien in den rissigen Mundwinkeln anfangen sich zu vermehren.

Auch die Hauterkrankung Neurodermitis kann Ursache sein für eingerissene, entzündete Mundwinkel. Da bei Zuckerpatienten (Patienten mit Diabetes mellitus) die Durchblutung allgemein verschlechtert ist, kommt es bei diesen Patienten vermehrt zu eingerissenen oder entzündeten Mundwinkeln.

Bei einigen Patienten sind häufig entzündete oder rissige Mundwinkel dafür verantwortlich, dass die Mundwinkel sich nach unten senken, was den Patienten häufig einen dauerhaft traurigen Gesichtsausdruck verleiht. Meist liegt die Ursache hierfür jedoch an dem Elastizitätsverlust der Haut, der im Alter eintritt, und dann die Mundwinkel nach unten zieht. Eine mögliche Therapie besteht hier darin, die Mundwinkel anzuheben.

Diagnose

Ob ein Mundwinkel aufgrund von Flüssigkeitsmangel oder aufgrund einer Erkrankung eingerissen ist, kann der Patient häufig in der Selbst-Diagnose feststellen: Trinkt ein Patient über 2 Tage genügend Flüssigkeit ohne dass sich die Symptome verbessern, so liegt vermutlich eine Entzündung zugrunde und es sollte ein Arzt aufgesucht werden, welcher dann die rissigen Mundwinkel auf eine Herpes Simplex Infektion untersucht und zusätzlich bei Bedarf einen Blutzuckertest machen kann.

Symptome

Eingerissene oder rissige Mundwinkel sind häufig sehr störend. Sie können jucken oder einfach nur schmerzhaft sein. Viele Patienten wollen den Mund gar nicht richtig öffnen, aus Angst, es könne zu weiteren Rissen kommen.
Neben den eingerissenen Mundwinkeln können jedoch auch weitere Symptome auftreten. Bei einer Herpes Simplex Infektion sind die Mundwinkel nicht nur eingerissen sondern auch entzündet und es kommt zu Bläschenbildungen, welche schmerzhaft sind und nach wenigen Tagen meist verkrusten.

Hat ein Patient hingegen einen Mangel treten eher weitere Mangelerscheinungen auf. Bei einem Eisenmangel kommt es zu vermehrter Müdigkeit und Leistungsminderung neben den rissigen Mundwinkeln.

Eine Neurodermitis macht sich meist in stark beanspruchten Hautregionen bemerkbar, beispielsweise in der Ellenbogenbeuge, wo es dann zu juckender, trockener Haut kommt.

Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes) sind die Mundwinkel häufig trotz gut eingestelltem Diabetes rissig, da die Durchblutung nicht ausreichend ist.

Therapie

Um die eingerissenen Mundwinkel zu behandeln sollte man zunächst wissen, weshalb es zu den rissigen Mundwinkeln kommt.
Bei Flüssigkeitsmangel muss der Patient einfach mehr Flüssigkeit zu sich nehmen um somit die Durchblutung zu fördern und vermehrt Flüssigkeit auch in den Bereich der Mundwinkel zu bringen.
Hat der Patient jedoch entzündete Mundwinkel aufgrund einer Herpes Simplex Infektion so helfen Salben, beispielsweise mit dem Wirkstoff Aciclovir, welche man auf die rissigen, entzündeten Mundwinkel aufträgt und einziehen lässt. Hierbei sollte nach wenigen Tagen eine Besserung zu sehen sein.

Liegt ein Eisen- oder Vitamin-mangel vor, so sollte der Patient entweder durch die Ernährung oder gegebenenfalls durch Tabletten aus der Apotheke den Mangel ausgleichen.

Entstehen die rissigen Mundwinkel aufgrund von Diabetes oder Neurodermitis, so sollte der Patient darauf achten, diese Krankheiten zu behandeln und gegebenenfalls die Mundwinkel regelmäßig mit einer rückfettenden Creme einzucremen.

Hat ein Patient aufgrund von anatomischen Begebenheiten oder aufgrund von Vorerkrankungen herabhängende Mundwinkel und möchte diese anheben, so hilft häufig nur der kosmetische Eingriff durch einen Schönheitschirurgen. Vorher sollte der Patient jedoch versuchen durch gezielte Übungen die mimische Muskulatur so weit zu trainieren, dass die Mundwinkel sich dadurch anheben.

Prophylaxe

Um eingerissene oder entzündete Mundwinkel zu vermeiden sollte man immer ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen um somit die Durchblutung im Bereich der Lippe und der Mundwinkel zu steigern. Außerdem sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden damit weder ein Eisen- noch ein Vitamin-mangel dazu führen, dass die Mundwinkel einreißen.

Prognose

Die Prognose für eingerissene Mundwinkel ist sehr gut. Weder eine Infektion mit dem Herpes Simplex Virus noch ein Mangel verursachen bleibende Schäden. Dennoch sollte eine Herpes Simplex Infektion überwacht werden wenn sie nach längerer Zeit der Behandlung nicht verschwindet da sie in seltenen Fällen Auslöser einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) sein kann. Diabetes ist bis heute zwar nicht heilbar, dennoch können die meisten Patienten mithilfe der Medikamente sehr gut eingestellt werden und somit können eingerissene, entzündete Mundwinkel häufig vermieden werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.06.2015 - Letzte Änderung: 25.07.2023