Bei einem Low-dose-CT wird eine geringere Strahlendosis verwendet als bei einem herkömmlichen CT. Eine möglich Anwendung des Low-dose-CT ist das Stein-CT zur Suche nach Nierensteinen oder auch das Screening auf Lungenkrebs. Je nach Untersuchung kann ein Kontrastmittel zur Anwendung kommen.

Low-dose-CT

Definition

Mithilfe eines CTs wird ionisierende Strahlung eingesetzt, um hochauflösende Bilder des Körpers zu erhalten. Bei einem Low-dose-CT wird im Vergleich zum normalen CT eine besonders niedrige Strahlendosis eingesetzt. Dadurch wird die risikobehaftete Strahlendosis für den Patienten reduziert. Das Low-dose-CT wird unter anderem zur Erkennung von Steinen in der Niere eingesetzt. In diesem Fall spricht man auch von einem Stein-CT.

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Indikationen

Das Low-Dose-CT wird eingesetzt, wenn bereits ein guter Kontrast vorhanden ist. Das heißt, dass die Strukturen, die untersucht werden sollen, gut voneinander zu unterscheiden sind. Das Stein-CT wird insbesondere zur Erkennung von Nierensteinen (Urolithiasis) eingesetzt. Eine Alternative hierzu bietet auch der Ultraschall. Dessen Ergebnisse sind denen des Stein-CT allerdings unterlegen.

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Bei Patienten mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko, wie z.B. langjährigen starken Rauchern, kann ein Low-Dose-CT als Screnning zur Früherkennung eingesetzt werden. Durch das CT der Lunge kann eine mögliche Krebserkrankung bereits früher entdeckt werden als mit einer Röntgenuntersuchung. Die Einführung eines offiziellen Scrennings zur Lungenkrebsfrüherkennung ist allerdings sehr umstritten. Das Low-Dose-CT kann auch eingesetzt werden, wenn das Skelett untersucht werden soll.

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Vorbereitung

Wenn die Notwendigkeit für ein Low-Dose-CT besteht, muss der Patient zunächst durch einen Arzt über die Untersuchung aufgeklärt werden. Daraufhin muss der Patient mittels einer Unterschrift seine Einwilligung zur Untersuchung geben. Außerdem hat er die Gelegenheit Fragen zu stellen. Kurz vor der Untersuchung müssen Gegenstände, wie Schmuck, Brillen, Hörgeräte, abgelegt werden. Außerdem muss ein künstliches Gebiss herausgenommen werden, falls eines getragen wird. Wenn ein Kontrastmittel gegeben wird, muss außerdem ein venöser Zugang gelegt werden.

Ablauf

Der Ablauf gleicht dem einer ganz normalen CT-Untersuchung. Vor der CT-Untersuchung sollten alle Schmuckgegenstände etc. abgelegt sein, da diese dazu führen können, dass andere Strukturen in der Umgebung nicht mehr richtig dargestellt werden. Ein Low-Dose-CT wird mit einem ganz normalen CT-Gerät durchgeführt, an dem die Einstellungen angepasst werden. Während der CT-Untersuchung liegt der Patient. Es sollte sich dabei möglichst nicht bewegen, da dies die Bildqualität beeinträchtigt. Bei einer CT-Untersuchung der Lunge muss der Patient für wenige Sekunden die Luft anhalten. Während der Bildaufnahme, müssen andere Personen den Raum aufgrund der Strahlenbelastung verlassen. Wenn die CT-Aufnahme mit Kontrastmittel erfolgt, wird während der Untersuchung über einen venösen Zugang Kontrastmittel gegeben.

Auswertung

Die Auswertung des CT-Bildes erfolgt über einen Radiologen. Dessen Ergebnis erhält der behandelnde Arzt. CT-Bilder, auch die eines Low-Dose-CT, haben eine deutliche bessere Auflösung als normale Röntgenbilder. Daher kann auf ihnen deutlich mehr erkannt und diagnostiziert werden. Allerdings sind auch hier die Bilder nicht in jedem Fall 100% eindeutig. So lässt sich im CT-Bild einer Lunge häufig nicht sicher sagen, ob es sich um Lungenkrebs handelt oder nicht. Denn es gibt auch andere Ursachen, die sich im Lungen-CT ähnlich zeigen. Durch weitergehende Untersuchungen lässt sich dann aber ein fraglicher Lungenkrebs diagnostizieren beziehungsweise ausschließe

Risiken

Bei einem CT wird Strahlung eingesetzt, wodurch zwar einerseits gute Untersuchungsergebnisse erzielt werden, andererseits bestehen durch die eingesetzte ionisierende Strahlung Risiken. Denn Strahlung kann nachweislich Krebs verursachen. Das Risiko, welches durch die Strahlung besteht, liegt allerdings nicht in der einmaligen sondern in der mehrmaligen Anwendung eines CTs. Man spricht hier von der kumulativen Strahlendosis – also der Menge an Strahlung, welche man durch mehrmalige CT-Untersuchungen ansammelt. Mit zunehmender Strahlenbelastung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass als Spätfolge verschiedene Krebserkrankungen entstehen könnten. Dabei sind Kinder sensibler für die Strahlung und ihre Risiken.

Bei einem Low-Dose-CT ist die eingesetzte Strahlung niedriger. Das Risiko einer einzelnen Untersuchung ist gering. Außerdem erzielen CT-Untersuchungen sehr gute Ergebnisse, die nicht selten therapieentscheidend oder lebensrettend sind. Bei jeder CT-Untersuchung sollte abgewogen werden, wie wichtig sie ist. Dabei sollte der Grundsatz so wenig wie möglich, so häufig wie nötig berücksichtigt werden. Durch die zusätzliche Gabe von Kontrastmittel bei einer CT-Untersuchung bestehen weitere Risiken. Es kann zu einer allergischen Reaktion kommen. Außerdem kann das Kontrastmittel die Niere schädigen.

Wie ist die Strahlenbelastung?

Die Strahlenbelastung ist davon abhängig, welcher Körperbereich mit dem CT untersucht wird. Ein CT des Brustraumes verursacht 1-10 Millisievert Strahlung. Ein Röntgenbild würde nur 0,01 bis 0,1 Millisievert produzieren. Bei einem Low-Dose CT sollte die einwirkende Strahlung unter 2 Millisievert liegen. Im Vergleich zum Standard-CT können so bis zu 60% der Strahlendosis eingespart werden. Aber auch im Alltag ist man immer Strahlung ausgesetzt. Die Strahlung, mit der man in einem Jahr durch natürliche Strahlung belastet wird, liegt bei durchschnittlich 2,1 Millisievert.

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Dauer

Eine CT-Untersuchung dauert an sich nicht lange. Abhängig davon, von welchen Bereichen das Low-Dose-CT erfolgen soll, ist die Untersuchung an sich in der Regel innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Allerdings bestehen häufig vor der Untersuchung längere Wartezeiten. Das eigentliche Erstellen des Bildes, also das Scannen des Körpers mithilfe der Strahlung, ist innerhalb von Sekundenbruchteilen erledigt. Falls zusätzlich noch eine Kontrastmittelgabe erfolgen muss, dauert das CT etwas länger. Anschließen muss allerdings noch die Auswertung des CT-Bildes erfolgen, welche länger dauert als die eigentliche Aufnahme des Bildes. Ein Radiologe kann dies innerhalb weniger Minuten. Wie lange tatsächlich die gesamte Untersuchung von Vorbereitung bis Ergebnis dauert, ist abhängig von den verschiedenen Wartezeiten und in jeder Praxis bzw. Klinik anders.

Kosten

Sofern eine medizinische Indikation vorliegt übernimmt die Krankenkasse die Kosten des Low-Dose-CT. Die Kosten der Untersuchung variieren abhängig davon welcher Körperbereich untersucht wird. Wenn allerdings ein langjähriger Raucher ohne Beschwerden ein CT seiner Lunge haben möchte, um einen Lungenkrebs auszuschließen, liegt für die Krankenkasse keine medizinische Indikation vor, da es keine Grunderkrankung und keine Beschwerden gibt. In diesem Fall muss der Patient die Kosten sehr häufig selbst tragen. Private Krankenkassen übernehmen die Kosten allerdings trotzdem in vielen Fällen.

Brauche ich Kontrastmittel?

Ob Kontrastmittel gebraucht wird, ist von der medizinischen Fragestellung abhängig. Zur Diagnostik mancher Erkrankungen ist die Gabe von Kontrastmittel wichtig. Sofern bei Ihrer medizinischen Fragestellung eine Kontrastmittelgabe sinnvoll ist, wird sie Ihr behandelnder Arzt darüber aufklären. Zur Feststellung von Nierensteinen ist Kontrastmittel in aller Regel nicht notwendig. Kontrastmittel wird allerdings dann benötigt, wenn die ableitenden Harnwege dargestellt werden sollen, um z.B. einen Eingriff zur Behandlung zu planen. Wenn bei einer Low-Dose-CT-Untersuchung Gefäße dargestellt werden sollen, also eine sogenannte CT-Angiographie durchgeführt wird, muss Kontrastmittel gegeben werden. Ohne dieses kann man die Gefäße nicht ausreichend beurteilen.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.11.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021