Wiesengeissbart ist unter diversen Namen bekannt und wird u.a in der Metherstellung verwendet. Seine entzündungshemmenden, schmerzlindernden und fiebersenkenden Eigenschaften kann man sich jedoch auch z.B. in Form von Tee zunutze machen.
Wiesengeißbart (lateinisch Filipendula ulmari oder Herba Filipendulae) gehört zu den Rosengewächsen und ist auch als Waldbart, Wiesenkönigin, Spierstaude oder Mädesüß bekannt. Letzterer Name rührt daher, dass die Pflanze oft als Zusatz bei der Brauerei von Met (süßer Honigwein) eingesetzt wurde. Mit dem „Mädel“ im Sinne von Mädchen hat es also in diesem Fall nichts zu tun.
Die Anwendung von Wiesengeißbart lässt sich im Bereich der chronischen Schmerzen, Fieber sowie entzündlichen bis rheumatischen Erkrankungen ansiedeln – ganz ähnlich wie Medikamente aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), z.B. Aspirin, Diclofenac (Voltaren) oder Ibuprofen. Darüber hinaus wirkt Wiesengeißbart auch eine schweiß- und harntreibende Wirkung zugesprochen. Dadurch wird ihm auch eine reinigende Wirkung zugesprochen, da durch Schwitzen und Urin einige Giftstoffe ausgeschieden werden können. Wiesengeißbart kann somit zum Beispiel bei Rheuma, fiebrigen Infekten (am besten mit Frauenmantel) und als Schmerzmittel Anwendung finden.
Nicht eingesetzt werden (Kontraindikationen) sollte es bei bekannter Allergie auf Aspirin sowie bei Magengeschwüren.
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Die Wirkung des Wiesengeißbartes lässt sich als schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend charakterisieren. Diesen Effekten liegt die in der Pflanze enthaltene Verbindung Acetylsalicylsäure zu Grunde. Acetylsalicylsäure (oft auch als ASS abgekürzt) ist übrigens auch der Wirkstoff der bekannteren Medikamente Aspirin und Diclofenac (Handelsname u.a. Voltaren), welche also auf die gleiche Weise im Körper wirken.
Konkret hemmt ASS ein Enzym (Cyclooxygenase), welche wiederum die sogenannten Prostaglandine herstellt. Prostaglandine haben verschiedene Aufgaben im Körper. Wichtig sind an dieser Stelle die Auslösung entzündlicher Prozesse sowie die Verstärkung der Blutgerinnung und der Schmerzwahrnehmung. Eine Produktionshemmung, wie sie durch ASS eben bewirkt wird, dämpft also auch Entzündungen, die Blutgerinnung und Schmerzempfinden. Daher erklärt sich das Einsatzgebiet des Wiesengeißbartes, und außerdem auch das von Aspirin, nämlich als Entzündungshemmer, „Blutverdünner“ (Gerinnungshemmer) sowie als Schmerzmittel.
Wie auch bei ASS ist bei der Anwendung von Wiesengeißbart – egal in welcher Darreichungsform – zu beachten, dass es bei übermäßiger Anwendung zu Magenproblemen kommen kann. Denn einige der oben beschriebenen Prostaglandine regen auch die Produktion der magenschützenden Schleimschicht an und reduzieren gleichzeitig die Produktion der Salzsäure des Magens. Beides sind Schutzmechanismen des Magens vor der verätzenden Salzsäure. Werden diese Mechanismen (auch durch übermäßigen Konsum von Wiesengeißbart) ausgeschaltet, drohen Beschädigungen der Magenwand, und als Konsequenz sogenannte „Ulzera“, also chronische geschwürartige Schleimhautdefekte im Magen. Darüber hinaus können folglich Magenblutungen und sogar Magendurchbrüche vorkommen. Als Symptome sind dann Magenschmerzen und Sodbrennen die Folge.
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Richtig angewandt, kann Wiesengeißbart jedoch äußerst hilfreich bei Schmerzen und Entzündungen sein. Traditionell kann die Pflanze auch bei rheumatischen Erkrankungen dargereicht werden. Das begründet die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung, die also genau an den Ursachen einer autoimmunnen Erkrankung ansetzt. Im Gegensatz zu tradidionell verabreichten Medikamenten wie ASS oder Diclofenac hat Wiesengeißbart durch die reduzierte Dosierung allerdings auch weniger Nebenwirkungen. Eine ergänzende Anwendung zu bereits verordneten anti-rheumatischen Medikamenten ist daher denkbar. Um das Risiko von künftigen Magenproblemen auszuschließen, ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt jedoch ratsam.
Eine bewährte Darreichungsform von Wiesengeißbart ist der Tee. Aufgekochte Pflanzenteile sollen dabei 10 Minuten ziehen gelassen werden, da andernfalls die Wirkstoffe des nicht ausreichend in den Tee gelangen. Für die Zubereitung können theoretisch alle Pflanzenteile verwendet werden, da die gesamte Pflanze essbar ist. Besonders gut für die Herstellung eines Tees eignen sich aber die Blüten.
Der Wiesengeißbarttee schmeckt gewöhnlich leicht süßlich bis krautig-herb. Einsatzgebiete ergeben sich aus dem Wirkspektrum der Inhaltsstoffe. So kann die Einnahme von Wiesengeißbarttee beispielsweise bei fiebrigen Infekten oder rheumatischen Beschwerden helfen. Ein Einsatz als regelmäßige Medikation oder gar als Ersatz von „blutverdünnenden“ (gerinnungshemmenden) Medikamenten ist nicht zu empfehlen, da die Menge des pflanzlichen Wirkstoffes je nach Pflanze variiert und deshalb sehr ungenau ist. Außerdem schädigt die im Wiesengeißbart enthaltene Salicylsäure bei stetiger Einnahme die Magenschleimhaut, da die Produktion der schützenden Schleimschicht im Magen heruntergefahren wird und die Säure des Magensaftes dadurch die Schleimhaut angreifen kann.
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