Der Sterbevorgang geht mit dem langsamen Einstellen der Körper- bzw. Organfunktionen einher. Stoffwechselvorgänge kommen langsam zum Erliegen. Dies äußert sich unter anderem durch verminderte Durchblutung (aufgrund von verminderter Herztätigkeit) und verminderte Ausscheidung von Stoffwechselprodukten (langsames Vergiften des Körpers). Betroffene sehen abgeschlagen und bleich aus und verweigern oft Essen und Trinken. Der Eintritt des Todes äußert sich durch Atem- und Herzstillstand und wird durch die Erschlaffung der Muskulatur von Kontinenz begleitet. Es kommt zum Koma und schließlich zum Hirntod. Das Blut gerinnt, was in Form von Leichenflecken sichtbar wird. Die Leichenstarre setzt ein.
Der Sterbevorgang wird, so berichten Palliativmediziner, in vielen Fällen von den Betroffenen als friedlich wahrgenommen. Sie sind in der Regel in den letzten Lebenstagen in sich gekehrt und der Körper beginnt langsam die Organfunktionen herunterzufahren. Diese Anzeichen können für Angehörige oft sehr schmerzhaft oder erschreckend aussehen, doch kann dieser Anschein trüben. Umso wichtiger ist es, ein Verständnis für die verschiedenen Prozesse im sterbenden Körper zu entwickeln, damit man diese akzeptieren kann und versteht, dass sie Teil des natürlichen Sterbeprozesses sind.
In den Tagen vor dem Tod sind viele Menschen sehr zurückgezogen und der Körper fängt an die Stoffwechselfunktionen langsam einzustellen. Dies äußert sich dadurch, dass die Betroffenen oft nichts mehr essen und trinken wollen. Es ist nicht sinnvoll, sie trotzdem dazu bewegen zu wollen, da dies nur eine weitere Belastung für den Betroffenen darstellen würde.
Die verminderte Organfunktion und die damit verminderte Durchblutung äußert sich durch das weiß und kalt werden der Extremitäten und im Gesicht durch das sogenannte Facies hippocratica. Hierbei wirkt das Gesicht abgezehrt, die Wangen und Augen eingefallen, die Nase wirkt sehr spitz, die Haut wird kalt und es ist eine verminderte Mimik festzustellen.
Manche Patienten zeigen in den letzten Tagen auch eine starke motorische Unruhe und beginnen beispielsweise sich oft im Bett zu wenden.
Durch die Funktionsminderung der Nieren und des Magen-Darm-Trakts ist die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten oft sehr vermindert und der Körper fängt langsam an sich selbst zu vergiften, was mit Bewusstseinstrübung und Müdigkeit, aber auch manchmal mit Juckreiz und Übelkeit verbunden ist.
Die Atmung Sterbender wird zunehmend unregelmäßiger und flach. Es kann auch zu Schnappatmung und Rasseln kommen, was von Außenstehenden, oft aber nicht vom Betroffenen selbst, als qualvoll wahrgenommen wird. Das Rasseln ist darin begründet, dass Sterbende die Schluckfunktion stark zurückgefahren haben und sich Schleim in den Atemwegen ansammelt.
Letztendlich fängt auch das Herz an, seine Funktion einzuschränken. Der Blutdruck und die Herzfrequenz nehmen ab. Dieser Verlauf ist fortschreitend und endet im Herzstillstand (und schließlich im Herztod). Durch die unterbrochene Sauerstoffzufuhr fangen die Nervenzellen des Gehirns nach circa fünf Minuten an zu sterben, was zum sogenannten Hirntod führt. Der Patient ist nun aus klinischer Sicht tot.
Todeszeichen sind bestimmte charakteristische Veränderungen des Körpers, die nach dem Tod auftreten. Es wird zwischen sichern und unsicheren Todeszeichen differenziert.
Zu den sicheren Todeszeichen gehören Leichenflecken, Totenstarre und Leichenfäulnis. Mindestens eins dieser Anzeichen muss vorliegen, damit ein Mensch als Tod erklärt werden kann. Ausnahmen hiervon sind Verletzungen, die nicht mit dem Leben vereinbar sind. Hierzu zählen beispielsweise ein durch ein EEG festgestellter Hirntod oder ein 30-minütiger erfolgloser Reanimationsversuch.
Leichenflecken entstehen durch Ansammlungen von Blut in den am tiefsten liegenden Körperbereichen nach inneren Blutungen. Bei auf dem Rücken liegenden Leichen sind demnach in der Regel dunkle Flecken auf dem Rücken festzustellen.
Die am ganzen Körper ausgeprägte Totenstarre setzt in der Regel sechs bis acht Stunden nach Todeseinritt ein. Ursache hierfür ist das Fehlen von Energie in Form von ATP im Muskel, die eigentlich für das Lösen der Myosinköpfchen von den Aktinfilamenten nötig ist (Lesen Sie hierzu: Aufbau der Muskulatur). Dadurch bleiben diese Proteine fest aneinander verankert und es kommt zu einer festen Starre des Muskels. Durch starke Krafteinwirkung von außen kann diese Starre gebrochen werden.
Zu den unsicheren Todeszeichen zählen der Atemstillstand, ein fehlender Puls, ausbleibende Reflexe, blasse Haut, ein fehlender Muskeltonus und ein Abkühlen des Körpers. Diese Zeichen werden als unsicher eingestuft, da sie auch in anderen Situation auftreten können, ohne dass die Person gestorben ist. So kann eine Person nach einem Herzinfarkt zwar keinen Puls haben, doch besteht noch ein kleines Zeitfenster in dem eine Reanimation erfolgen kann, da der Hirntod noch nicht eingetreten ist. Erst wenn der Hirntod durch ein EEG diagnostiziert wird, werden Menschen als klinisch tot angesehen.
Normalerweise ist die Bildung von Krebszellen nicht direkt tödlich für den Menschen. Vielmehr sind es die Folgen des Wachstums wie Einengung anderen Strukturen, Funktionsverlust oder dem erhöhten Energiebedarf, die letztendlich zum Tod führen.
So sind vor allem metastasierte, sich im Körper verstreuende, Tumore tödlich, da sie viele Organe befallen und oft schnell wachsen. Der große Unterschied im Wachstum gutartiger, sogenannter benigner Tumore ist, dass diese andere Strukturen nur verdrängen, wohingegen bei bösartigen (malignen) Tumoren eine Infiltration und Zerstörung des umliegenden Gewebes stattfindet. Geschieht dies in größerem Umfang in der Lunge, werden die Atemwege verengt und die Sauerstoffaufnahme kann soweit vermindert sein, dass es durch den fehlenden Sauerstoff im Blut zum Tod kommen kann. Tritt dies in der Niere auf, können Giftstoffe nicht mehr aus dem Körper ausgeschieden werden und der Körper wird langsam vergiftet. Dies führt dann zum Multiorganversagen.
Die Auswirkungen eines Tumors sind letztendlich abhängig von den Art und der Lokalisation des Tumors.
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Da die Blutzirkulation im Körper durch das Herzversagen zum Erliegen kommt, beginnt das Blut langsam zu gerinnen und sich durch die Schwerkraft an den tiefsten Punkten des Körper zu sammeln. Es entstehen Leichenflecken. Bei auf dem Rücken liegenden Patienten sind hiervon vor allem der Rücken und die Beinrückseite betroffen. Die Leichenflecken entwickeln sich bereits in den ersten Stunden nach dem Tod. Das geronnene Blut zeigt sich durch herausstehende blaue Venen und wird im Laufe des Verwesungsprozesses durch Bakterien abgebaut.
Das Gehirn reagiert unheimlich sensibel auf Veränderungen der Sauerstoffkonzentration im Blut. So ist es das erste Organ, das nach einer Sauerstoffunterversorgung durch ein auftretendes Herzversagen, Schaden nimmt.
Die Zeitspanne, die ein Gehirn ohne Sauerstoffzufuhr überleben kann beträgt circa 5 Minuten. Danach entstehen massive irreversible Schäden der Nervenzellen in allen Bereichen des Gehirns. Diese Zeit ist somit auch die Grenze für die Länge eines Reanimationsprozesses. Hat das Herz nach dieser Zeit nicht wieder angefangen zu schlagen, kann dies zu einem Hirntod führen. Dieser ist irreversibel, aus klinischer Sicht ist der Patient nun tot. Von all dem bekommt der Betroffene jedoch nichts mehr mit, da bereits kurz nach eintreten des Sauerstoffmangels ein Koma eintritt.
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Manche Patienten, die durch eine Reanimation wiederbelebt werden konnten, berichten von Nahtoderfahrungen während des Herzversagens. Ob diese auf biologischen Prozessen oder religiösen Ideen beruhen, ist nicht feststellbar.
Die Kontinenz wird bei einem gesunden Menschen durch die ständige Anspannung bestimmter Ringmuskeln, sogenannter Pylori, erzeugt. Diese verschließen zum Beispiel den Ausgang des Magens, des Dünndarms und des Enddarms. Nach dem Tod sendet das Gehirn keine weiteren Signale an diese Ringmuskeln und sie erschlaffen. Dies führt dazu, dass der Tod oft mit einer Darmentleerung einhergeht. Die im Darm ansässigen Bakterien sind nach dem Tod maßgeblich an der Verwesung des Körpers beteiligt.