Bei Pyruvaten handelt es sich um Salze der Brenztraubensäure, die wiederum als Zwischenprodukt der Glykolyse ein Vebindungsglied zwischen Aminosäuren- und Glukosestoffwechsel darstellt. Als Endprodukt des Glukosestoffwechsels bildet sich Pyruvinsäure, deren Anion das so genannte Pyruvat darstellt.

Pyruvat

Einleitung

Pyruvat entsteht im menschlichen Körper bei sportlicher Aktivität und jeder Art von körperlicher Belastung, bei der die Muskulatur arbeitet. Da Pyruvat auch bei der Zellatmung und anderen wichtigen biologischen Prozessen in unserem Körper beteiligt ist, kann man es als wichtiges biologisches Molekül beschreiben. Neben dem Begriff Pyruvat wird als Synonym auch „Salz der Brenztraubensäure“ verwendet.

Unter Pyruvat wird ein Molekül mit drei Kohlenstoff-Atomen verstanden, das zusätzlich zwei so genannte funktionelle Gruppen besitzt. Diese Gruppe sind Atome, die für die Charakteristik des Moleküls verantwortlich sind. Die beiden funktionellen Gruppen nennt man Keton- und Carboxylgruppe.

Im Körper entsteht Pyruvat aus der Aufspaltung von Kohlenhydraten bzw. der Zerlegung in seine Einzelteile und der darauffolgenden Einschleusung in den Zitronensäurezyklus, welcher der Energiegewinnung dient. 
Der Körper kann aber auch Energie direkt aus Pyruvat gewinnen und somit einen Schritt der Energiegewinnung überspringen. Pyruvat hat außerdem den Vorteil, dass es nicht so leicht in Fett umgewandelt werden kann.

Wirkung als Supplement

Im Kraftsport und dem Ausdauersportbereich wird Pyruvat auch als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt und soll dabei vor allem den Muskelaufbau fördern sowie die Ausdauer positiv beeinflussen.

Durch Pyruvat soll das Glykogenlevel in den Muskelzellen erhöht werden und dadurch Kraft und Ausdauer steigern und gleichzeitig den Appetit vermindern. Außerdem wird Pyruvat nachgesagt, die Energiebereitstellung zu beschleunigen, und dafür zu sorgen, dass in den Muskelzellen mehr Fett und weniger Kohlenhydrate verbrannt werden. Nebenbei sorgt Pyruvat dafür, dass Glukose und Proteine schneller in die Muskelzellen gelangen und dadurch auch der Muskelaufbau positiv beeinflusst wird.

Bisher wurden viele Studien zu der Wirkung von Pyruvat als Supplement durchgeführt. Dabei konnte belegt werden, dass Pyruvat sich positiv auf die sportliche Leistung auswirkt und auch beim Abnehmen hilft. Die Energiebereitstellung wird optimiert und so kann es bei einer Einnahme von Pyruvat als Supplement zu signifikanten Steigerungen der muskulären Ausdauer kommen.

Eine Studie konnte nachweisen, dass bei einer Supplementierung mit täglich 25 Gramm Pyruvat die Ausdauer der oberen und unteren Extremitäten um bis zu 20 Prozent gesteigert werden konnte. Dabei sorgt Pyruvat für einen höheren Transport von Glukose aus dem Blut in die Muskelzellen und sichert so die Energiebereitstellung für eine längere Zeit.
Dieser Effekt wirkt sich auch auf die Ausdauerleistung des Sportlers aus. Bei Sportlern, die Gewicht verlieren möchten konnte Pyruvat auch deutliche Erfolge verzeichnen und durch eine verbesserte Fettverbrennung zu einer Gewichtsreduzierung führen.

In Verbindung mit einer energiearmen Ernährung kann die Supplementierung mit Pyruvat zu einem Gewichtsverlust führen. In einer Studie, in der über drei Wochen hinweg täglich 20 Gramm Pyruvat supplementiert wurden, konnte dies gezeigt werden. Der Gewichtsverlust zeichnet sich dabei zu einem großen Maß durch einen Verlust von Fettmasse aus.
Der genaue Mechanismus der dahinter steckt ist allerdings bisher nicht ausreichend untersucht. Eine Vermutung ist, dass Pyruvat für einen Anstieg des Energiebedarfs führt. Da durch die energiearme Ernährung aber weniger Kohlenhydrate im Körper vorhanden sind, greift der Körper auf die Verbrennung von Fett als Energieträger zurück und vermindert so das Körperfett. Auch ein besseres Körpergefühl wurde Pyruvat von den Studienteilnehmern zugeschrieben, die sich nach einer Supplementierung durch Pyruvat besser und fitter fühlten. 

Allerdings gibt es auch Studien, die sich über die positive Wirkung von Pyruvat als Nahrungsergänzungsmittel nicht einig sind, da sich diese Studien oft auf Übergewichte Personen beziehen, die sportlich bisher eher wenig bis gar nicht aktiv sind.

Nebenwirkungen von Pyruvat

Im Gegensatz zur genauen Wirkungsweise von Pyruvat als Nahrungsergänzungsmittel sind Nebenwirkungen unbestritten.
Bei der Zuführung von Pyruvat als Kapseln, Pulver oder Tabletten können Magenprobleme auftreten. Dazu können Magenschmerzen, Magenkrämpfe und Verdauungsprobleme gehören. Außerdem kann es zu weichem Stuhl und unter Umständen auch zu Durchfall kommen.

Dosierung

Der menschliche Körper kann Pyruvat selbst herstellen und ist daher nicht zwingend auf eine Supplementierung angewiesen. Allerdings ist die Menge an Pyruvat, die der Körper synthetisieren kann, relativ gering. Um immer ausreichend Pyruvat im Körper zu haben reichen in der Regel zwischen zwei bis fünf Gramm Pyruvat pro Tag, eingenommen zu den Mahlzeiten, völlig aus. Sportler haben einen höheren Energiebedarf und benötigen daher auch mehr Pyruvat, um positive Effekte zu erzielen.

Wie Studien belegten sind die täglichen Dosierungen mit mindestens 20 Gramm pro Tag relativ hoch. Da Pyruvat auch ein nicht ganz günstiges Nahrungsergänzungsmittel ist, können bei der Supplementierung mit dieser Substanz schnell mehrere Euro Kosten pro Tag entstehen. Fallen die Dosierungen niedriger als 20 Gramm aus, sind die Effekte des Pyruvat immer abgeschwächter zu beobachten. Wer daher wirklich von der Supplementierung mit Pyruvat profitieren möchte, der sollte mindestens 20 Gramm pro Tag in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver zu sich nehmen.

Die Gefahr bei den hohen Mengen ist dann allerdings, dass die ungewünschten Nebenwirkungen wie, Magenkrämpfe, Magenschmerzen, Durchfall, weicher Stuhl und Unwohlsein verstärkt auftreten können.
Wird Pyruvat zu hoch dosiert hat es keinen zusätzlichen Effekt, da der Körper immer nur eine bestimmte Menge an Pyruvat aufnehmen kann. Dies liegt an der niedrigen Absorptionsrate von Pyruvat. Das Überschüssig zugeführte Pyruvat wird dann durch den Stuhl einfach ausgeschieden.

Weitere Nahrungsergänzungsmittel

Weitere Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021