Aluminia (Aluminiumoxyd) ist ein Homöopathikum, das vor allem bei Verstopfung und Trockenheit aller Art Anwendung findet. Hierzu zählen neben Problemen in Darm und beim Wasserlassen auch trockene Schleimhäute und Zyklusstörungen bei Frauen.

Aluminia

Anwendungsgebiete

Die homöopathische Arznei Aluminia wird vor allem bei Verstopfungen und Trockenheit jeglicher Art angewendet.
Dazu gehören Verstopfung im Darm, Probleme beim Wasserlassen sowie Zyklusstörungen bei Frauen.

Im Bereich des Gesichts und des Kopfes kann Aluminia gegen trockene Schleimhäute des Mundes und Zahnfleischbluten sowie Trockenheit der Augen helfen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Kieferschmerzen. Außerdem findet Aluminia Anwendung bei eher neuropsychologischen Problemen wie Schlafstörungen (auch bei Kindern) sowie generalisierter Angst und Phobien.

Erkrankungsorientierte Anwendung

Konkrete Erkrankungen, die eine Anwendung von Aluminia indizieren, sind vor allem

  • Verstopfung (s.u.),
  • Schlafstörungen,
  • Angststörungen,
  • Störungen des Körperempfindens,
  • Kieferschmerzen
  • und Zahnfleischbluten.

Daneben kann Aluminia Frauen jeden Alters helfen, die eine schwache und verzögerte Menstruation haben, jedoch während und kurz nach der Regelblutung außergewöhnlich erschöpft sind.

Alle Erkrankungen, die mit Aluminia behandelt werden können rühren von einem trockenen Körper oder einem gestörten Wasserhaushalt her, auch die nervlichen Probleme: Hier stört die Trockenheit die einwandfreie Weiterleitung der Reize. Je nach Stärke der Ausprägung der Symptome und der Krankheiten können mitunter hohe Potenzen und regelmäßige Einnahme der Arznei sinnvoll sein.

Über die genaue Dosierung sollte jedoch wie immer eine entsprechend ausgebildete Person entscheiden.

Aluminia bei Verstopfung

Sehr bewährt hat sich die Behandlung von Verstopfung mit Aluminia. Da es sich hier um eine Form des „Zu-Trocken-Seins“ handelt, ist die Anwendung von Aluminia naheliegend. Dabei kann die Verstopfung durch eine harte, feste Konsistenz des Stuhls verursacht sein.
Möglich ist aber auch eine weichere Konsistenz, die aber dennoch viel Pressen beim Stuhlgang erfordert. Das kann zum Beispiel bei einem trägen Darm der Fall sein. Meist kündigt sich der Stuhldrang schon lange vor dem eigentlichen Bedürfnis an, etwa durch linksseitige Unterbauchschmerzen. In beiden Fällen kann die Anwendung von Aluminia aber hilfreich sein.

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Symptomorientierte Anwendung

Als Leitsymptome gelten allgemeine Zeichen der Trockenheit und des Flüssigkeitsmangels, also zum Beispiel trockene, rissige und juckende Haut, wenig Harndrang, wenig Schweißbildung und einen trockenen Mund. In extremerer Ausprägung können auch neurologische (nervliche) Symptome auftreten, also beispielsweise Verwirrtheitszustände oder Konzentrationsprobleme.

Weiterhin kann sich eine entsprechende Person durch Husten, besonders trockener oder chronischer Husten, bemerkbar machen. Generell ist die Person anfällig für Erkältungen und erkrankt oft daran.
Auch ein empfindlicher und leicht reizbarer Hals kann ein Zeichen für eine Aluminia-Person sein.

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Ein weiteres auffälliges Zeichen für Aluminia ist das Verlangen der Person nach trockenen, mitunter sogar unverdaulichen Dingen wie Kreide, Kaffeebohnen oder ungekochten Reis.

Die Beschwerden von Aluminia werden bei Zimmer- und Bettwärme schlimmer, ebenso bei Tabakrauch, trockenem Wetter und körperlicher Anstrengung. Frauen verspüren eine Verschlechterung der Symptome nach der Monatsblutung, welche bei Aluminia-Personen zwar schwach ist, jedoch trotzdem einer körperlichen Anstrengung gleichkommt.

Wirkorgane

Aluminia wirkt vor alle auf den Wasserhaushalt des Körpers. Dazu zählen hier vor allem der Darm, die Nieren und das Blut: Darm und Nieren scheiden durch die Trockenheit weniger aus, und das Blutvolumen im Körper sinkt. Letzteres macht sich bei Frauen zum Beispiel durch eine schwache Regelblutung bemerkbar.

Außerdem wirkt Aluminia noch auf das zentrale und (weniger stark) auf das periphere Nervensystem. Hier schafft es Linderung bei Missempfindungen (Parästhesien) wie Kribbeln oder Taubheit und verzögerte, verlangsamte Wahrnehmung von Sinneseindrücken und Schmerzen.

Gebräuchliche Dosierung D4, D6, C12

Meist dosiert man Aluminia in der Potenz D12 bei Verstopfung und nimmt dann zwei Mal am Tag fünf Globuli. Ausnahme sind Säuglinge und Kinder, hier zieht man gewöhnlich eine niedrigere Potenz wie D6.

Von diesen Globuli werden dann meist drei Mal täglich drei Stück eingenommen, bis eine Besserung der Symptome bemerkbar ist. Bei schwacher und dennoch ermüdender Regelblutung können Frauen und Mädchen die Anwendung von dreimal drei Globuli täglich in der Potenz D6 versuchen, bis eine Besserung eintritt. Bei Zahnfleischbluten und Kieferschmerzen ist eine höhere Potenz, etwa D30 gefragt.

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Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Aluminia finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.08.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024